Statt eines Headers des Hosts des Bloggs erwartet euch diesen Monat einfach mal ein passendes Video zum Monat. Normalwerweise werden alle Beiträge dieser Reihe auf einem gewissen Blog gesammelt, nur hat dieses Jahr wohl keiner Zeit dies zu tun. Ganz ehrlich, ich habe darüber lange nachgedacht, denn Lust hätte ich auf jeden Fall, jedoch keine Zeit. Wenn diese Monate soweiter gehen wie dieser geendet hat, na dann Gute Nacht. Noch ehrlich habe ich keine lust diversen Leuten hinterzu schreiben, wann sie denn ihre jeweiligen Beiträge dann hochladen würden. Deshalb dieses Jahr ohne Host, aber immer noch mit mir.
Da blinzele ich einmal kurz mit den Augen und schon sind die ersten vier Wochen des neuen Jahres um. Ich dachte schon der Dezember hätte mich zeitlich überrannt, aber der Januar war dagegen ein wahrer Sprinter. Natürlich sprintete er auch fehlerlos auf der wunderbaren Rennbahn seine Runden, nein selbstverständlich schlug er einige Haken und schleuderte mir als ahnungsloser, unschuldiger Zuschauer eine jede Menge Dreck ins Gesicht. Gleich an meinem ersten Arbeitstag des Jahres 2018 schaffte ich es doch glatt unser Türschloss der Galerie in den ewigen Urlaub zu schicken. Wie ich das geschafft habe? Ich weiß es bis heute nicht, meine Tat bestand lediglich darin ganz normal abzuschließen. Dann zu bemerken, dass ich etwas Wichtiges vergessen hatte und wieder rein wollte. Schwups drehte sich der Schlüssel im Schloss wie Butter im Kreis, nur bewegte sich die Tür keinen Millimeter. Keiner meiner Kollegen schaffte es und der Schlüsseldienst sollte aufgrund der immensen Kosten auf keinen Fall geholt werden. Nur lagen (fast) alle meine Besitztümer inklusive Wohnungsschlüssel hinter dieser Tür. Es war kurz vor Feierabend gewesen und es war niemand zu Hause. Nachbarn, welche einen zweiten Schlüssel besaßen existierten nicht.
In aller Ultra-Kürze: Ein weiterer Kollege wurde geholt, der selbst Schlosser spielte und nach sage und schreibe vier Stunden war ich endlich wieder mit meinen Habseligkeiten vereint. Übrigens sind Brecheisen wohl nicht gerade etwas, was Iren gerne verleihen. Rumänen dagegen, scheinen damit überhaupt kein Problem zu haben.
Wirklich ruhiger wurde es die nächsten Tage nicht, denn eines nachts ließ mich ein tierischer Lärm an der Haustür aus dem Tiefschlaf aufschrecken. Mein Puls schoß hoch auf die 180, und ich überlegte ob es bei Einbrechern half sich schlafend zu stellen. Statt den Panzerknackern stand plötzlich mein lautfluchender Vermieter im Flur, knipste alle Lichter an, fluchte noch lauter und trampelte erst ins Bad und dann in die Küche um sich noch etwas zu essen zu machen und danach noch einen Film zu schauen ohne Kopfhörer um 00 Uhr. Ja ich dachte meine Zimmertür offen, einfach damit ein wenig Luftzirkulation stattfinden könnte. Bei 12° Grad Außentemperatur ist man über eine laufende Heizung, welche man nicht ausstellen kann; nicht froh! Er hat sich übrigens nie entschuldigt. Bedankt wurde sich für das Kümmern des Kefirs, Waschen oder Saubermachen auch nicht. Als seine Freundin wiederkam, bekam ich auch noch eine vermutlich nicht ganz so nett gemeinte SMS mit der Botschaft, dass ich es wohl doch bitte nicht gewagt haben sollte diesen einen riesigen Parmesanblock aus dem Kühlschrank gegessen zu haben. Für alle, nein ich habe ihn nicht gegessen. Ich hätte schon gerne, aber der Schimmel war mir leider zuvorgekommen. Zumal mir besagte Freundin noch vor ihrem Abflug nahe gelegt hatte doch bitte alles auf zu essen, da es sonst schlecht werden könnte. Selbst wenn ich ihn also gegessen hätte, wäre ich nicht schuld da sie nicht davon gesagt hatte die Finger vom Parmesan zu lassen.
Unter uns, der Parmesan war gerade drei Tage nach Abflug mit Schimmel übersät gewesen. Sie ist damals aber 14 Tage weggeblieben, wie hätte der Parmesan also in weiteren 11 Tagen ausgesehen? Der wäre weggelaufen!
Weitere Tage gingen ins Land, meine Chefin kam unerholt aus dem weihnachtlichen Familienurlaub zurück und ich fühlte mich irgendwie unwohl. Ihr ging es ähnlich wobei wir beide trotzdem die zwei neuen Praktikanten empfingen mussten. Zwei Franzosen, Minderjährig und absolut planlos von allem. Die Schwarmintelligenz zwei junger Erwachsener kann verdammt niedrig sein. Zwei Dumme ein Gedanke eben, nur, dass es sich dabei immer um den falschen handelte. Schlechter Zustand, wenn ich bedenke, dass die zwei in den kommenden vier Wochen die Galerie halbtags alleine führen sollten. So folgten ganze drei weitere Einweisungen, jedes Mal von einem anderen Galeriemitglied. Jetzt kommen wir zu der guten Nachricht, denn ab Mitte Januar würde ich nur noch halbtags arbeiten. Die Praktikanten würden die Morgenschicht übernehmen, ich die Nachmittagsschicht. Das große Hindernis dabei, meine Chefin würde nicht ansprechbar sein da sie einige Tage später in die USA fliegen würde. Somit war ich der Chef und glaubt mal ja nicht, dass die zwei mich ernstnahmen. Es hat eine Woche gebraucht bis sie angefangen haben die Regale zu streichen) was sie von Anfang an tun sollten) und Essmanieren besitzen sie ebenso wenig.
Während die Praktikanten fröhlich vor sich hin arbeiteten bzw. faulenzten, bekam ich einen Anruf aus der Heimatstadt, dass die Dokumente für Island doch nicht so leicht zu beglaubigen wären wie angedacht. Die jeweiligen Formulare müssten in Anwesenheit eines deutschen Notars unterschrieben werden. Ich hatte weder Notar noch einen deutschen Notar in Griffbereitschaft. Wozu gibt es schließlich die deutsche Botschaft in Dublin? Weshalb liegen eigentlich 90% der Botschaften in der Innenstadt und ausgerechnet die deutsche mal wieder am Allerwertesten der Stadt? Irische Busfahrten sind selbst mit Leap-Card noch viel zu überteuert, die Straßen sind in einem grausigen Zustand, der Fahrstil des Fahrers suizidverdächtig und besonders schreiende Kleinkinder und staubtrockene Heizungsluft machen mir immer noch zu schaffen.
Die besagte Haltestelle lag natürlich auch nicht genau vor der Tür, sodass noch ein Weilchen laufen musste. Als ich dann ankam, bot sich mir wenigstens ein Bild eines Hochsicherheitstraktes schlechthin, nur noch die britische Botschaft konnte dies toppen. Passkontrolle, Taschenkontrolle, sowie Metaldetektoren alles war dabei. Handy sowie Laptop wurden einkassiert und selbst dann durfte ich die Botschaft nicht betreten, sondern blieb in dem Wartezimmer festgenagelt.
Nach einem Tag unaufregendem Drama und erneutem Warten erfuhren wir, dass das Landesgericht in Köln trotz Beglaubigung meiner Unterschrift keine Apostille ausstellen wollten. die Bestätigung der deutschen Botschaft würde bereits reichen. Um ehrlich zu sein, hoffe ich es für den deutschen Staat, denn ich habe keine Lust den Isländern zu erklären, dass die deutschen Beamten zu faul für eine Unterschrift und einen Stempel wären.
Am Abend beim schließen der Galerie bemerkte ich was die Schwarmintelligenz zweiter 17-jähriger alles anrichten konnte und so war mein Vormittagsprogramm für den folgenden Tag erneut bestimmt. Ich würde trotz Freizeit um 10.00 dort aufschlagen müssen um ihnen die Leviten zu lesen.