Monat: Mai 2019

Mixtape der besten Videospielsoundtracks aller Zeiten

Es ist mal wieder der letzte Tag des Monats und eigentlich sollte hier ein Monatsrückblick erscheinen, der muss jedoch ein bisschen auf sich warten lassen. Ich schwimme nämlich gerade um meinen akademischen Hintern in einem Meer von semi-seriösen Quellen und absolut voreingenommener Fachliteratur. Für objektives Forschen keine gute Grundlage, weshalb ich mir mal wieder alles aus allem und von jedem zusammen klauen muss. Interessant, lehrreich und unfassbar stressig. Demnach gibt es mal wieder etwas kurzweiliges auf die Ohren. Wir hatten ja bereits, das Beste aus 2018 nun kommt das Beste of all time…  Ich wünsche euch hier mit viel Spaß und tauche wieder ab in den Ozean aus Buchrücken, Regalwänden und Buchstaben.

Platz 15:

Eindeutig die musikalische Begleitung, wenn ich mal wieder zu spät dran bin und trotzdem pünktlich sein will

Platz 14:

Ein wunderbares Spiel, was sich in der Musik nur widerspiegelt. Zumal ich dazu einfach jedes Mal perfekt einschlafen kann.

 

Platz 13:

Afrikanische Gesänge werden in der Soundtrackwelt eh viel zu selten genutzt, aber dann zu diesem Opener. Göttlich…

 

Platz 12:

Sowohl Spielchaos als auch Spielspaß ist hier absolut gegeben. Eigentlich ist viel zu schade, dass man mit den permanenten Diskussionen die wunderbare Untermalung übertönt

 

Platz 11:

Irgendwie scheine ich mein Nicht existenten Alkoholkonsum mit einer Vorliebe für Barsoundtracks auszugleichen

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Salonfähig Stigmatisieren? Nichts da….

Misanthropenherz klärt auf, ein zweiter Versuch. Vielleicht hätte ich mit diesem Beitrag sogar anfangen sollen, um überhaupt so etwas wie ein Fundament zu legen. Aber ihr kennt mich und meinen Blog und schließlich funktioniert ein Iglu- oder Wigwam-Bau auch ohne ausbetonierten Hohlraum. Es lebe die natürliche Unordnung oder so ähnlich.

Heute geht es um das allgemeine Thema Labels. Also die Kategorisierung von romantischen sowie sexuellen Orientierungen und Gendern. Weshalb benötigen (manche) Menschen Labels? Inwiefern engen diese Definition das Denken ein? Verhindert es den Austausch? Sind diese ganzen Definitionen nicht schon hyper-Individualismus? Muss man sich selbst auf ein Label reduzieren, sind wir alle nicht einfach nur Menschen?

Bevor wir in den kontroversen Diskurs einstiegen, hier die grobe Vorgeschichte der LGBTQ+ Bewegung. In den 1980er Jahren erreichte die zivile Bürgerrechtsbewegung gerade in den USA eine Präsenz, die man nicht mehr leugnen oder unterdrückend konnte. Es war nicht mehr nur eine große Gruppe, die auf die Straße ging und sich öffentlich positionierte, viel mehr waren es mehrere hundert kleinere Grüppchen, die sich der Protestwelle anschlossen und so die Masse zum Wachsen brachte. Eine dieser kleineren Gruppen war die Gay-Rights Bewegung. Damals stand gay noch für alles und jeden auf der Welt, der sich nicht als heterosexuell bezeichnete. Die Definition ist jedoch ein wenig weit und dementsprechend recht sperrig. Daher etablierten sich im laufe der 80er Jahre Begriffe wie lesbisch oder bisexuell. Das Kürzel LGB war geboren und Mitte der 90er wurde es um das T für Transgender und später auch noch um das Q für Queer ergänzt. Mit dem Q nahm die Community eine andere Richtung. Sie wurde offener, löste Grenzen auf und die Abkürzung LGBTQ+ stand nun nicht mehr nur für die eigene sexuelle Orientierung, sondern für so viel mehr: Gender Identity, Gender Expression, non-monosexual Orientierungen (bi-, pansexuell), non-monogamy Beziehungen (Polyamorie). Im Großen und Ganzen eben alles, was nicht dem heteronormativen Gesellschaftsbild entsprach.

Ihr seht die Labelfrage stieg mit den Jahren immer weiter in die Höhe und wird immer mehr präsenter. Weshalb ist das so?

Überraschung: Die Gesellschaft wird weder schwuler noch queerer. Sie war es schon immer. Es fehlte nur die Repräsentation von Vorbildern, Toleranz sowie Akzeptanz der Gesellschaft und letztendlich der Mut sowie die Vokabeln dazu. Leider sind wir eben nicht alle nur Menschen und die Bezeichnung der eigenen sexuellen Orientierung ist leider nicht einfach nur egal. Homo-, Queer-, und Trans- phobie sind heute aktueller als je zuvor. Dabei identifizieren sich ganze 7,4% der Bevölkerung in Deutschland als ein Part von der LGBTQIA+ Community, vermutlich sind es sogar weit aus mehr.

80% der LGBTQ+ Jugend in Deutschland erfährt noch heute auf regelmäßiger Basis Diskriminierung. Besonders in der Schule, am Arbeitsplatz, im Sportverein oder in einer (religiösen) Gemeinde. 55% der Erniedrigungen geschehen „lediglich“ auf verbaler Ebene, 10% dagegen leider sogar körperlich. Dabei sind auch schon Sätze wie Du bist doch noch viel zu jung um so etwas zu wissen..., Du siehst gar nicht so aus…, Du verhältst dich doch gar nicht so…/Du verhältst dich nicht wie (hier jeweiligen Stereotyp einfügen)…extrem verunsichernd und verletzend. Der Spitzenreiter bei solchen Kommentaren ist bis heute Labels sind unnötig, wir sind doch alle gleich. Dem ist nämlich leider nicht so oder wie erklärt ihr euch die antihomosexuellen Gesetzte in 72 Ländern dieser Welt. In 13 Ländern Asien sowie Afrikas steht darauf sogar die Todesstrafe. Sie wird im Iran zwar nicht mehr praktiziert, aber alleine, dass es noch offiziell im Gesetzesbuch steht ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Desweiteren gäbe keine (sexuellen) Übergriffe, keine Conversion-Therapys, lesbische Paare würden genauso viel im Durchschnitt verdienen wie ein schwules Pärchen, homosexuelle Männer dürften endlich Blut spenden, beide/alle Angehörigen einer homosexuellen/ polyamurösen Beziehung dürften das/die Kind/er adoptieren (nicht nur eine Person), trans Personen würden nicht mehr mit ihrem Deadname in der Geburtsurkunde ihres Kindes vermerkt werden, das schnelle und einfache Ändern des Namens sowie des Geschlechts sollte sowohl binären, als auch nicht binären trans Personen möglich sein (auch ohne Gerichtsbeschluss).

Labels diskriminieren nämlich keine Menschen, von der Norm abweichen, oder „anders sein“ stigmatisiert keine Menschen, Menschen diskriminieren Menschen. Labels bezeichnen lediglich die Bezeichnung des Andersseins. Es ist verlockend zu glauben, dass die Herabsetzung durch das Anderssein ausgelöst wird. Es ist ebenso verlockend zu glauben das Ignoranz des Problems bei der ganzen Sache hilft. Ein Großteil der Menschheit entspricht eben mit ihrer Heterosexualität sowie übereinstimmenden Geschlechtsidentität mit ihrem Geschlecht der Mehrheit und somit der vermeintlichen Norm. Was absolut falsch ist, denn wir wissen an sich gibt es keine Norm. Wer Mitglied der Mehrheitsgesellschaft ist, macht sich oftmals weniger Gedanken über die eigenen Privilegien als LGBTQ Menschen sich Gedanken über ihre Benachteiligung machen (müssen).

Jemanden den es nicht betrifft fühlt sich schuldig. Was ich nachvollziehen kann, denn oftmals hat man Dinge wie Menschrechte oder das Selbstbestimmungsrecht oder das Recht für uneingeschränkte Liebe als etwas völlig Natürliches wahrgenommen. Was es ja auch sein sollte, nur eben leider nicht ist. Natürlich sind Labels nicht immer nur positiv. Wie so ziemlich alles in der Welt gibt es auch hier Vor- sowie Nachteile. Denn selbst mit queeren Labels, die die Gesellschaft eigentlich aufbrechen sollen kommen gerne weitere Stigmatisierungen innerhalb der Community zum Vorschein. Deshalb, Labels bestimmen keine Menschen. Eine homosexuelle Frau darf genauso Männer attraktiv finden wie sie Frauen attraktiv findet. Wenn die Frau meint sie sei lesbisch dann ist sie lesbisch.

Ebenso sollten Labels uns nie als Person determinieren. Sich selbst zu labeln ist meist erst der Anfang von etwas viel Größerem und sollte nicht der gesamte Lebensinhalt eines Menschen sein. Schließlich hat jeder unfassbar viele Dinge mit denen er/sie/es sich bezeichnet. Dass sich gerade LGBTQ+ Mitglieder augenscheinlich auf ihr „Queer“ sein reduzieren liegt daran, dass sie viel im Alltag damit konfrontiert werden. Menschen, welche heterosexuell sind merken oftmals nicht wie verständlich sie von ihrer Partnerschaft oder Ehe erzählen können. Homosexuelle, bi-, pan-, poly oder a- romatisch/sexuelle Menschen laufen jedes Mal genervte Blicke oder private Fragen entgegen geschleudert zu bekommen sobald sie den Mund aufmachen und über sich reden (wollen). Vom Gefahrenpotenzial, was von Gästen ausgeht gar nicht erst angefangen. Menschen sieht man eben nicht an, was man über Nicht-Heterosexualität hält…

Gleichzeitig ist es genauso unangebracht, wenn LGBTQ+ Mitglieder sexistisch in die andere Richtung sind. Nur weil eine Person zufällig heterosexuell, weiß oder cis ist, hat sie nicht automatisch einen schlechten Charakter. Die Lebenserfahrungen sind nur ganz andere was (leider) häufig bedeutet, dass Menschen, die das Privileg besitzen sich mit dem Geschlecht zu identifizieren was ihnen bei der Geburt zugeteilt wurde Transgender häufig absolut nicht verstehen können. Wie auch? Ähnlich sieht es mit der Sexualität aus. Heterosexuelle Menschen werden vermutlich niemals in ihrem Leben aufgrund der Art und Weise wie sie Lieben diskriminiert werden. Erst recht nicht müssen sie Angst um ihr Leben oder ihre Familie haben. Gerade in jungen Jahren macht dies etwas mit einem.

Labels sind ebenso toxisch, wenn sie Personen von anderen aufgezwungen werden. Der Ursprung des Wortes Schwul ist eine Beleidigung, bis die homosexuellen Community es sich zu eigen gemacht hat. Heute ist es eine reguläre Bezeichnung für homosexuelle Männer. Gerade meiner Generation und die dort drunter benutzen schwul leider wieder als Schimpfwort. Dabei steht es oftmals für Dinge, die ein richtiger Junge nicht zeigen darf/ kann sollte. Dinge wie stereotypische feminine Ausdrucksweisen. Die Phrase NoHomo ergänzt das Bild perfekt. Homosexualität wird zu einem negativen Anders sein und Betroffene trauen sich Jahre lang nicht sich zu outen oder sich ihre Sexualität einzustehen weil sie in permanenter Angst leben geoutet zu werden. Depressionen, zunehmende Isolation und andere psychische Krankheiten sind die Folgen.

Es ist ebenso wenig okay, einen augenscheinlichen Stereotyp als etwas zu bezeichnen was er nicht ist. Männlich gelesene Person gibt sich feminin und tanz Ballett. Diese Person muss folglich homosexuell sein. Nein, muss sie nicht. Wenn diese Person meint hetero zu sein, dann ist sie hetero. Genauso wenig akzeptabel ist es Menschen, die sich bi/pan bezeichnen als heterosexuell zu bezeichnen sobald die Person mit dem andersgeschlechtlichen Partner zusammenlebt. Zu guter Letzt Bisexuelle, pansexuelle oder polysexuelle, a-romantische Menschen sind keine Schlampen oder Womanizer.

Labels habe ihre positiven Seiten. Feste Definitionen erleichtern nicht nur den Diskurs über die strukturelle Diskriminierung von LGBTQ Menschen, auch erleichtern sie die Communitybildung. Schließlich bieten feste Definition Grundsteine zu Identifikation. Je mehr Menschen sich mit der Definition identifizieren desto größer und stärker wird die Community. Im besten Falle entsteht ein sicheres Umfeld in denen Angehöriger der Gruppe sich gegenseitig unterstützen, austauschen, informieren können. All dies in einem Rahmen, in dem sie vor Diskriminierung keine Angst haben müssen.

Misanthropenherz klärt auf, erster Versuch (Asexualität)

Ein Thema was mir des längeren am Herzen liegt, ich leider nur nie wirklich die Zeit hatte mich hinzusetzen und dazu eine Beitragsreihe zu schreiben. Es ist der erste Versuch, wir werden sehen wohin es führt. Das Ganze dient eher dazu Vorteile aus dem Weg zu räumen, Missverständnisse zu klären, mögliche Unwissenheit zu beseitigen und Interesse für das ein oder andere Thema zu wecken. Denn eigentlich gehen uns diese Themen alle etwas an besonders die, die viel mit Menschen zusammenarbeiten oder vielleicht in dem Prozess des Großziehens von Kindern bzw. Teenagern sind. Wer hätte gedacht, dass ich mich mal im Aufklären versuche. Kommen wir zum Punkt, heute geht es um Sex oder vielmehr die Abstinenz davon. Alle Quellen zum Beitrag findet ihr hier und hier und wessen Interesse geweckt ist, der darf hier ganz besonders in aller Tiefe stöbern.

Erst einmal was ist Asexualität?

Asexualität ist das Fehlen oder der Mangel an sexueller Anziehungskraft zu anderen Menschen und gehört wie Homosexualität, Bi- oder Pansexualität zu den sexuellen Orientierung außerhalb des Heterodaseins. Asexuelle Menschen bezeichnen sich selbst Ass bzw. Ace, was auch die Spielkarte miteinbezieht. Wobei der englische Begriff ace, sehr viel häufiger genutzt wird als die deutsche Version.

Asexuelle Menschen (und vermutlich auch Tiere) gibt es seit Anbeginn der Evolution. Die öffentliche Repräsentation bei Menschen existiert eigentlich erst seit 2001 dank der Plattform AVEN, auf der sich asexuelle Menschen aus aller Welt austauschen und schreiben können. Die Ziele des Forums liegen bei Aufklärung über Asexualität in der Bevölkerung und die Vernetzung sowie Vergrößerung der Community. Mit Erfolg. Seit 2001 ist nämlich schon viel passiert (ganz am Schluss des Beitrages findet ihr einen kleinen Überblick)

 

Wie äußert sich Asexualität und woran erkennt man sie an einem selbst?

Wie oben bereits angerissen ist Asexualität ist ein Sammelbegriff für verschiedene Formen der fehlenden oder mangelnden sexuellen Anziehungskraft. Das Beweisen von einem Nicht-Vorhanden von etwas ist relativ schwierig wie ihr euch sicher vorstellen könnt. Weshalb viele asexuelle Menschen in den frühen Jahren häufig vermuten sie seien homo- oder bi- oder pan-sexuell. Bis diejenigen feststellen, dass sie vermutlich auf gar keinem im sexuellen sinne stehen kann es tatsächlich ein leben dauern. Asexuelle Menschen ekeln sich (per se) nicht vor Sex, sie auch nicht Beziehungsunfähig, prüde oder extrem schüchtern. darüber hinaus können sie ebenso einen zweideutigen Humor haben wie Menschen, die nicht asexuelle sind und teils solche sexualisierten Witze witzig finden.

Innerhalb der Community Dabei bilden drei Arten die größte Repräsentation der a-sexuellen Community. Sie lauten asexuell, demi-sexuell und grau/grey-asexuell. Mit den Jahren kamen immer mehr Variationen des Spektrums dazu, die stelle ich euch aber später vor.

A-sexuelles Spektrum: Ein Überbegriff, der alle Orientierungen zusammenfässt, die sich innerhalb der Asexualität befinden.

Allosexuell: Allosexuell ist ebenfalls ein Sammelbegriff und bezeichnet das Gegenteil von asexuell sein. Er beschreibt also alle Menschen, die überhaupt in der Lage sind sexuelle Anziehungskräfte entwickeln zu können.

 

Demi-Sexualität: Demisexuelle Menschen können sexuelle Anziehungskräfte entwickeln, allerdings muss zuvor eine besonders starke emotionale Bindung zum jeweiligen Gegenüber aufgebaut worden sein.

 

Graue Asexualität/ gray-sexual: Es ist das Zwischenstück zwischen Asexualität und Sexualität. Diese Menschen erfahren ausgesprochen selten oder nur unter ganz bestimmten Umständen sexuelle Anziehungskräfte. Andernfalls kann diese sexuelle Anziehungskraft auch so gering sein, dass das Individuum diese kaum wahrnehmen kann und gar nicht drauf reagiert.

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