Aus keinem besonderen Anlass hier die nun endlich fertige Linksammlung, die seit Mitte Mai hier herumliegt und nie wirklich fertig werden wollte. Das Leben ist mit unter sehr kreativ was Steine in den Weg legen angeht, ich bin zusehends beeindruckt. Ein anderer Grund war die mit dem Thema behaftete Politik beziehungsweise die Eigenheit eine sehr ungesunde Diskussionskultur zu beherbergen (wie eigentlich alles politische), weshalb ich es letztendlich eben doch poste. Weshalb ich fröhlich in die Welt hinaus rufe, ja ich interessiere mich für folgende Themen und ja ich teile auch viele (moralische) Ansichten der Aktivisten und nein ich habe absolut noch kein Allheilmittel für den Weltfrieden oder gar die Lösung der hier aufgezeigten gesellschaftlichen Probleme gefunden. Es ist mir dennoch ein Anliegen und ich bereite gerne gesammelte Beiträge in einem Text auf quasi als geballte Micro-Datenbank. Wer möchte ist übrigens herzlich dazu eingeladen sich alles durchzulesen. Es ist aber keinesfalls ein Muss. Leider sind nicht alle Artikel deutschsprachig, aber es werden immer mehr und so hoffe ich dass es eines Tages selbst die großen Printmedien unserer Medienlandschaft hinbekommen anständigen Journalismus zu betreiben und nicht bloß eine Aneinanderreihung von sämtlichen Klichees, die es nur geben kann. Zu viel der guten Meckerei, los geht’s.
Den Anfang macht ein Blogbeitrag mit dem Thema weshalb die Welt eigentlich noch diese ganze augenscheinlich unnötige und dramatisierende Pride-Bewegung immer noch braucht. Oder mit anderen Worten, weshalb Heterosexualität immer noch als die Norm schlechthin gilt. Hierauf folgt eine Stück Geschichte: Der Stonewall Aufstand. Jeder sollte ihn kennen und in der Schule haben wir dennoch noch nie von ihm gehört.
Projekt #PrideTrain
Es ist nicht nur ein Zug der New Yorker Subway. Es sind mehrere und ganze Stationen. Es handelt sich zwar nicht um Dekorationen oder wahnsinnige Installationen, jedoch ist der Ansatz vom jungen Grafikdesigner Jack Wells nicht weniger informativ. Zusammen mit Thomas Shim & Ezequiel Consoli re-designte er die ursprünglichen Auskunftsschilder über Station und Umsteigemöglichkeiten um und verpasste ihnen eine frische Message. Jedes Plakat ist es wert gelesen zu werden und auch, wenn noch viele Plakate fehlen ist es zumindest ein Anfang. Wer mehr dazu erfahren will, der klicke einmal hier oder gebe bei den Social Network seiner Wahl den #PrideTrain ein. Ich empfehle dafür entweder Twitter, Pinterest oder Instagram.
Pinkwashing
Wir kennen alle den Begriff White Washing im Zuge von Hollywoods Lieblingsbeschäftigung existierende People of Colour aus den jeweiligen Ursprungsgeschichten in ihren Filmadaptionen durch weiße Schauspieler_innen zu ersetzen. So weit, so diskriminierend.
Pinkwashing ist lediglich eine Anlehnung dagegen und stammt ursprünglich aus der Bewegung für die Starkmachung von Brustkrebsvorsorge. Denn viele Unternehmen damals, kokettierten zwar mit der Message und dem Image einer unterstützenden Kraft jedoch war ihnen die eigentliche Vorsorge einen Dreck wert. Die Community hat sich diese Prämisse geklaut und nun umgemünzt. Denn wer die Kaufhäuser und die Werbung vor und im Juni nicht außer Augen lässt, wird feststellen dass diverse Firmen ihre Logos in Regenbogenfarben tauchen und Pride Kollektionen plötzlich wie Sand am Meer aus dem Boden gestampft werden. Meist völlig überteuert und denkt mal ja nicht, dass das eingenommene Geld der Community jemals etwas bringen wird. Spenden? Wo kommen wir denn dort hin. Doch jedes Jahr wird die Gegenbewegung stärker und mit Hilfe der Sozialen Netzwerke, werden solche Heuchlereien ganz schnell aufgedeckt. Daher als kleiner Anstoß ein Liste von Marken (Levis taucht in dieser Liste zwar nicht auf, haben aber auch diesen Monat ein Teil des Gewinnes gespendet), die Pride freundlich waren/ sind und nicht nur auf den Hypetrain aus Eigennutz aufspringen.
Queering the Map:
Queering the Map ist eigentlich nichts anderes als Google Earth mit einem netten Extra: Queere Menschen haben hier die Möglichkeit ihre queeren und erinnerungswürdigen Momente ihres Lebens einzutragen und zu teilen. Wer Lust hat darf sich gerne mal durchklicken. Es ist übrigens bemerkenswert, wo genau auf der Welt die Hot Spots für queere Menschen sind. Die Relationen zwischen den Kontinenten oder einzelnen Ländern sind zwar nicht überraschend, aber immer noch immens.
Das Schreiben in den öffentlichen Medien
Ein großes Thema heutzutage ist die Gendergerechtesprache. Unterstrich, Asterix, Doppelpunkte, Binnen-I oder der Slash alles kommt irgendwie mal irgendwo vor. Die möglichen Pro sowie Contrapunkte erspare ich mir jedoch hier auszuführen und komme direkt zu einem Sprachguide, der mir in meinen Hausarbeiten persönlich den Hintern rettet. Denn gendern ist bei manchen Dozent_innen mittlerweile Pflicht und bei einer noch kleineren Gruppe soll möglich gender neutral geschrieben werden. Nichts leichter als das, dann wird das generische Maskulinum eben über den Haufen geschmiessen. So leicht war es dann doch nicht, aber dieser Leitfaden (vielmehr Wörterbuch) ist trotzdem genial.
Ich habe mich im Vorwort ja bereits ein wenig über den heutigen Journalismus ausgelassen, über dessen Unfähigkeit könnte ich übrigens noch Seiten Schreiben, aber ich belasse es bei: Ich dachte Journalisten hätten Ahnung von Sprache, Grammatik und Sprachgeschichte?! Sofern ihr es nicht habt auch kein Problem, aber dann schlagt bitte eurer Führungsperson doch vor das Geld der Werbeeinnahmen für Menschen auszugeben, die sich damit auskennen. Die gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und jedem ist damit geholfen. Falls eure Redaktion jedoch kurz vor dem Konkurs steht (verständlicherweise), schmeißt jedem in der Redaktion doch bitte diesen extra für euch noch einmal groß aufbereiteten Leitfaden zum Thema Gender und dessen Berichterstattung durch.