Urlaub

Die gesammelten Schätze des Monats, der geballten Vierbeinigkeit

Wieder ein Monat um und dieses Mal fast ohne Katastrophen, zumindest in meinem Mikro-Kosmos. Ich bin schwerst beeindruckt. In Großbritannien sah und sieht vielleicht noch die Sache dagegen ganz anders aus. Was lernen wir daraus? Aus der EU austreten zu wollen ist eine sehr schlechte Idee. Ich könnte mit den Cruise Days weiter machen, aber dass Kreuzfahrtschiffe ähnliche Umweltsünden wie Flugzeuge sind, dürfte jedem bekannt sein. Ich bin ja schon froh, dass ich zu dem Zeitpunkt irgendwo in der Heide saß und mir meinen Hintern am Lagerfeuer abfror. Große gusseiserne Töpfe mögen zwar ihren nutzen haben, aber in ihnen Wasser aufkochen zu wollen ohne Deckel ist eine ähnlich dämliche Idee wie der Brexit gewesen. Dennoch die zwei Uhr nachts Gespräche waren das Beste am diesjährigen Mittelalter Phantasie Spektakulum und die letztendlich ergatterte Wärmflasche. Dank professionellem Larper in unserer Gruppe hatten wir dieses Jahr zwar sehr viel mehr Flaire, aber die Nächte sind dennoch alles andere, als bequem, weshalb ich vermutlich, wenn überhaupt die nächsten Jahre nur eine Nacht dort Schlafen werde und nicht zwei. Dann wäre ich an einem Tag vollstens ausgeruht und bereit und nicht schon am morgen zu überreizt und zerknautscht, dass ich nahezu den gesamten Nachmittag verschlafe oder vielmehr verschlafen muss, weil ich ansonsten wahnsinnig geworden wäre.

Fazit: Die Atmosphäre dieser Sparte von Festivals ist eine ganz eigene, aber nichts geht über eine warme Dusche, vernünftiges Frühstück und einer anständigen Matratze, mit anständiger Bettdecke und gutem Espresso. Nennt mich alt und verwöhnt, ich stehe mittlerweile dazu. Jeder hat sein Laster, ich habe definitiv mehrere. Wobei gerade die Abendstunden vermutlich definitiv angenehmer geworden wären, hätte einer der beiden Verantwortlichen an diese eine Kiste gedacht. Zur Aufklärung, Proficamper wurde leider kurzfristig krank und abreisen. Er ließ uns aber eine Kiste dort, mit allem Campingluxus den wir uns hätten vorstellen können. Dumm nur, das genau zwei Menschen von dieser Kiste wussten und sie konsequent vergessen haben bis zu dem Zeitpunkt des Abbauens und Aufräumens. Es sei ihnen verziehen, wir haben es ja dennoch alle überlebt.

Es ist übrigens wahnsinnig amüsant zwei Menschen dabei zuzusehen wie sie sich betrunken versuchen sich gegenseitig etwas von ihrem jeweiligen Schwertshowkampfwissen beizubringen, mitten in der Nacht auf einem nahezu verlassenen Acker im Niemandsland. Noch witziger wird es wenn sie einem am nächsten Tag erzählen, dass sie dann auch noch weitergezogen sind zum Bällebad. Es hätte um diese Uhrzeit doch wirklich leer sein müssen… War es auch, auf den ersten Blick. Die zwei kletterten also auf die höchste Erhebung, die sie finden konnten und besprachen dann wie es weiter gehen sollte. Auf ihren Satz: „Eigentlich müssen wir dort jetzt reinspringen“, ertönte jedoch von unten aus den Untiefen des Bällebads eine leicht panische Stimme: „Ist besetzt“. Dank des Alkohols haben sich die zwei wohl ordentlich verjagt, denn seit wann können Bälle reden?! Die Frage wurde dann während des Frühstücks einige Stunden sehr schnell geklärt wie die zwei es jedoch heil zurück und darüber hinaus sogar noch in ihren eigenen Zelte geschafft haben weiß niemand von uns, am wenigsten sie selbst.

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Gesammelte Schätze des Monats der „Freiheit“

Falls in dem letzten Monatsrückblick viele Fehler enthalten waren, tut es mir bereits jetzt leid. Nur schreibe ich den Beitrag meistens mit dem Verlauf des Monats und werde sozusagen betriebsblind. Irgendwann bin ich dann so genervt und ungeduldig davon dass der Text immer noch nicht fertig ist, dass es mir zu blöd wird. Nichtsdestotrotz geht es diesen Monat weiter und der Monat fing weit besser an, als ich es mir je erhoffen durfte. Die Belohnung nach der Klausurphase war ein Wochenende im Sauerland mit den besten Freunden, die man sich nur wünschen kann. Egal was schief lief, die Stimmung war konstant genial, keiner hat irgendjemanden ans Bein gepinkelt und wir waren alle ganz wundervoll fluffig.

Die Höhepunkte (im Guten wie im Schlechten und im Absurden) wären gewesen:

 

  1. Der Weg zum meinem Treffpunkt war schon eine Odyssee. Meine wehrte Öffi-App hat es nicht so mit genauen Angaben. Man braucht entweder die Hälfte der berechneten Zeit oder die Doppelte. In diesem Falle fuhr ich eigentlich viel zu früh los, wurde dann jedoch zur falschen Bushaltestelle geschickt, sah meinen eigentlichen Bus aus dem Augenwinkel wegfahren und stand dann dort. Der nächste Bus sollte nämlich nicht in 10 Minuten fahren wie die App es mir kundgetan hatte, nein das miese Ding fuhr gerade mal alle 20. Die Strecke konnte ich dann laufen, zu spät würde ich so oder so kommen. Ein Hoch auf meine grauen Zellen, welche den Weg aufgrund eines Festivals noch irgendwie zusammen bekamen. Ich brauchte trotzdem weitere 10 Minuten um diese Hausnummer zu suchen, an der wir uns treffen sollten. Ich und Hausnummern, wir stehen seit meiner Geburt irgendwie auf dem Kriegspfad. Wie auch immer, ich sah niemanden und so langsam beschlich mich das Gefühl, dass wir uns vielleicht am alternativen Treffpunkt treffen würden. Das alles wäre nicht so dramatisch gewesen, wenn mein Handy funktioniert hätte. Ich kann damit (aus Gründen) derzeit weder SMS verschicken, noch telefonieren, noch ins Internet. Was also tun, wenn man quasi nicht erreichbar ist? Richtig, man versetzt sich in die 90er Jahre zurück und sucht sich ein Festnetztelefon. Mir fielen zwei Architekten in ihrem Büro zum Opfer, die mich sichtlich irritiert anstarrten als ich dort mit Wanderrucksack, Isomatte, einem Jutebeutel und einer Nerdmütze im Türrahmen stand. Beide dachten allen ernstlich ich wollte das Telefon klauen. Es löste sich dann übrigens alles in Wohlgefallen auf. Die Gruppe fand sich zusammen und ab ging die Post. Fast…

 

  1. Die Autobahnfahrt sollte so fünf Stunden dauern, ohne Feierabendverkehr. Den wir am Ende tatsächlich auch nicht hatten, denn kurz nach dem wir losgefahren sind bewaffnet mit Snacks, Musik und guter Laune begann unser Fahrer Witze darüber zu machen wie toll sein Auto wäre und dass es noch nie Probleme gemacht hätte. Ihr wisst bereits worauf es hinaus laufen wird oder? Richtig: Zu erst viel die Servo-Lenkung aus, dann meckerte die Kühlwasseranzeige und auf der Auffahrt zu einer Tankstelle an der wir die zweite Gruppe treffen wollten rauchte das Auto komplett ab. Unsere Motorhaube glich dem Eyjafjallajökull, der 2010 mit seiner riesigen Aschewolke gesamt Europa in Atem gehalten hat. Während wir die Anderen benachrichtigten und unsere Sachen vor noch viel Schlimmeren in Sicherheit brachten, nahm sich ein russischer LKW-Fahrer dem Ganzen an und das Ergebnis war: Der Keilriemen war gerissen und ist anscheinend so heftig gegen den Kühlwasserschlauch geschlagen, dass dieser schließlich geplatzt ist. Es folgten Anrufe an den gelben Engel, die Familie des Fahrers, an diverse Autovermietungen sowie weitere Freunde. Während sich zwei bis drei Menschen damit beschäftigen ein neues Auto aufzutreiben, vertrieben wir uns die Zeit an der Tankstelle und amüsierten uns köstlich. Bereits nach 2,5 Stunden ging es weiter in Richtung Mitteldeutschland wobei der Neuwagen sehr schnicke aussah und dank mir einen doppelt so großen Kofferraum hatte wie unser Wagen davor. Kombis sind eben klasse, zumal wir dadurch endlich den Rückspiegel benutzen konnte. Während die Snacks gereicht wurden, wechselte die musikalische Untermalung von Queen über K-Pop durch bis wir abmachten nur noch Trash zu spielen. Bevorzugt aus den 80er oder 90ern und ab und zu gab es mal auch was aus den 2000ern. Kilometerlang dröhnte aus unserem Auto (bei geöffnetem Fenster) I would like to move it move it, Rasputin, Moskau, Ice Cube, Willst du mit mir Drogen nehmen?, Crazy Town, Captain Jack, Mambo No. 5, Hyper Hyper oder Mr. Vein, High Way to Hell sowie YMCA es endete schließlich in einem Potpourri aus Rammstein, Knorkator, Marylin Manson, Linkin Park, Green Day, und diversen Songs aus Tanz der Vampire. Nicht zu vergessen das Pokémon Theme. Ich bin mir sicher die Dörfer, die wir irgendwann passieren mussten haben sich über die 5 Sek. lange Beschallung gefreut.

 

  1. Hier übrigens ein kleiner Tipp für ein Partyspiel, welches man in großen Runden spielen kann, verdammt viel zu lachen hat und man sich weder blamiert noch fremdschämt. Es handelt sich um eine Stillepostvariante, nur zeichnet man das Wort, welches man bekommen hat. Das Ganze läuft so ab: Jeder Spieler bekommt einen Haufen von Post-Its oder Notizzetteln auf denen er bequem zeichnen kann. Die Anzahl der Zettel entspricht der jeweiligen Spieleranzahl. Jetzt schreibt jeder verdeckt einen Begriff auf seinen Zettel, um ihn dann verdeckt an den linken Nachbarn weiter zu geben. Der schaut sich verdeckt den Begriff an, packt diesen Zettel ganz nach hinten und zeichnet den Begriff auf das neue leere Blatt. Ist er fertig gibt er den gesamten Stapel abermals nach links weiter und der, der den Stapel bekommen hat muss anhand der zeichnen den Ursprungsbegriff erraten. Viel mehr schreibt er den begriff auf bei dem er denkt, dass die Zeichnung ihn darstellen soll. Wir haben Tränen gelacht, es kann und konnte übrigens keiner von uns wirklich Zeichnen. Das ist nämlich auch der Witz an der Sache. Es gibt dann sehr viele interessante Interpretationen an sich eigentlich sehr vielen Alltagsbegriffen. So wurde aus dem Fischbrötchen am Ende Nekrophilie, aus dem Kaiserschmarrn UV-Strahlungen und aus einem Dice20 ein Looping einer Achterbahn. Desweitern hielten sich ikonische Begriffe wie Gravitationswellen (recht lange) oder Fotosynthese. Was völlig schief ging war das Wort Ehre… Aber wie soll man Ehre auch Zeichnen? Ich habe es erstaunlich gut hinbekommen, wobei es dennoch falsch gelesen wurde. Immerhin die Intention war da…. Das Ganze wurde dann drei Wochen später erneut auf einem Geburtstag gespielt.

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Schnoddersurfen

Es ertönt ein Bing und ich schlage mehr unwillig als freiwillig die Augen auf und greife reflexartig nach meinem Telefon. Wieder stellt mein Gehirn meinem Körper die Frage, ob er das wirklich möchte… Ihm scheint es gleichgültig zu sein, denn er fummelt fröhlich weiter am Display herum. So viel zum Thema Körper und Seele sollten eins sein. Einen Scheiß sind sie es, aber jedes Mal wenn mir jemand schreibt habe ich das ungute Gefühl, dass etwas schlimmes passiert sein könnte. Jedes gottverdammte Mal, seitdem ich ein Telefon besitze.

Vor mir tut sich eine Benachrichtigung auf die besagt, dass N. mir ein Foto mit einer Caption geschickt hätte. Dieses Mal versucht mein Gehirn wesentlich offensiver meinem Körper zu zeigen, dass es zumindest nicht will. Körper findet mal wieder, dass sich mein Gehirn zu sehr anstelle und ignoriert es gekonnt. Mit brennenden und halb verquollenen Augen wische ich also auf dem Glas herum und hoffe, dass es noch die richtige Form des Wischens war. Beim Auftun des blütenweißen Hintergrundes zucken meine Lieder wie blöd. Das hast du nun davon, höre ich mein Gehirn flüstern und irgendwie habe ich das Gefühl dass es vergessen hat, dass es sich dabei nur selbst weh tut. Meine Pupillen kommen jedenfalls nicht mehr mit dem Schließen hinterher und mein inneres Ich beginnt fröhlich vor sich hin zu schreien. Meiner Finger tippen nun mehr als dass sie Wischen, meine Kehle röchelt, meine Nase läuft Marathon und mein Kopf sendet mittlerweile fast schon hysterisch-panikend SOS Signale. Das Foto maximiert sich automatisch vor mir und zeigt N. in Bermudashorts, Tanktop und mit einem Surfbrett in der Hand Marke Mini Malibu. Die Versuche dabei möglichst cool auszusehen ignoriere ich beflissentlich, ich sehe ihm an wie er an Muskelkater stirbt. So zurechnungsfähig ist mein Gehirn dann doch, erstaunlich.

Den Satz darunter: „Sau geile Wellen gehabt heute“ lässt mich ebenfalls zweifeln. Das Meer im Hintergrund sieht für Wellen nämlich eindeutig zu flach aus, aber dass schreibe ich nicht. Heute fehlt mir eindeutig die Geduld, die Konzentration und die Ausdauer für eine gute Diskussion. Zumal mein Gehirn jetzt aufgehört hat SOS-Signale zu schicken, dafür hat mein Kopf beschlossen ein einziges Inferno von Feuerwerk zu zünden. Womit habe ich das nur verdient, denkt sich mein Gehirn und meine Augen rollen dazu unterstützend. Schön, dass die beiden zumindest einmal einig sind.

Die Phrase „Atemlos durch die Nacht“ bekommt in einem solchen Zustand eine ganz neue Bedeutung muss ich immer wieder feststellen muss. Meine Finger befürworten nur, dass sie nicht doof herumliegen und toben sich gerade mithilfe der Tastatur aus. Wobei ich mir sicher bin, dass das Geschriebene auch eher nur halb so viel sinn macht wie ich es mir gerade vorstelle. Was nun folgt kenne ich schon und zwar zur Genüge. Denn kurz darauf

steht unter Ns Namen ungefähr drei Minuten lang das Wörtchen „schreibt…“. In diesen drei Minuten, wälze ich mich mindestens zwei Mal in meinem Lazarettbett herum, schnaube mir mal wieder die Nase wund und saufe einen weiteren Liter Tee. Drei Minuten können verdammt lang sein denkt sich mein Gehirn und will schon wieder abdriften, da erscheint auf dem Screen „Spielverderberin“. Und dafür drei Minuten?! Ich merke wie mein Gehirn anfängt zu kochen, aber statt zu einer Predigt anzusetzen, die den Unterschied zwischen Ehrlichkeit und einfach nur maßloser Dämlichkeit beleuchtet schreibe ich einfach nur: „Zumindest kann ich besser surfen als du“.

Danach gibt es kein Halten mehr, zumindest nicht für N. Was folgt ist eine Litanei in pseudo- Fachjargon, was heutzutage keiner mehr spricht. Es sei denn man will auf Teufel komm raus cool wirken eben wie N. Mein Kopf hat mittlerweile von Feuerwerk auf Technoparty umgesattelt und überdreht gerade meine inneren Boxen, der Bass der Loveparade war angenehmer. Du kannst dich doch lediglich auf dem Brett halten denke ich und meine Augen rollen mal wieder Purzelbäume. Sie wissen nämlich noch wie N. sich kaum auf einem Skateboard halten konnte. Das Ganze war kaum sieben Tage her. „Ich kann immer noch besser surfen als du, selbst wenn ich krank bin“, schreibe ich wieder.

Daraufhin schließe ich meine Augen und bevor ich überhaupt irgendetwas dagegen unternehmen kann renne ich bereits aus der Tür, schnappe mir mein Board und beginne mit meinem einen Bein Schwung zu holen und gleite durch die Straßen.

Ich passiere Wellenberge- und täler aus Beton, dann drehe ich der potenziellen Bedrohung den Rücken zu und bringe mich in Position. Jetzt geht es ans Eingemachte, mein Körper muss genau mittig auf dem Brett liegen, die Spitze des Boards darf nicht höher als einen guten Kopf über dem Wasserspiegel liegen. Ich schaue immer wieder über meine Schulter, der Wind pfeift und meine nassen Haare klatschen mir ins Gesicht. Pass dich der Welle an, säuselt mein Gehirn worauf hin ich mich arg verlangsame. Dann irgendwann kommt der Lift und ich stemme mich hoch.

Der Lärm des Verkehrs schwillt an, vermischt sich mit dem Rauschen des Meeres bevor es letztendlich den Straßenlärm vollständig überlagert. Ich kann es kaum fassen, jetzt surfe ich doch tatsächlich durch die Straßen meiner Stadt. Meine Haare lösen sich von meinem Gesicht und wehen nun wie verrückt im Wind. Die Gischt schlägt mir ins Gesicht und ich muss aufpassen, dass ich sowohl kein Salzwasser in die Augen bekomme als auch das Gleichgewicht halte, denn die Kraft des Meeres ist stark. Es ist niemals dein Freund mag es dir noch so ruhig und gleichmäßig vorkommen. Es nimmt auf niemanden Rücksicht, weder auf dich noch auf irgendein anderes Lebewesen. Es ist sich selbst genug mehr braucht es nicht.

Mein primäres Ziel ist nun nicht mehr der Arzt, sondern auf dem Weg dorthin einen vollständigen 360° zu schaffen. Die Triefnase habe ich schon längst hinter mir gelassen genauso wie meinen schmerzenden Hals, Kopf und Gelenke. Ich verlagere mein Gewicht langsam auf meinen hinteren Fuß und schwinge dann blitzschnell mit meinem vorderen Bein mein Brett einmal um mich herum und fahre dabei mit meinen Händen durchs Wasser. Sofort bemerkte ich, dass es eine schlechte Idee war schließlich stehe ich eigentlich immer noch auf dem Board und Asphalt lässt sich schlecht durchfahren. Wenn ich wieder zu Hause bin heißt es wohl Hände desinfizieren. Zum Glück habe ich nicht mein Gleichgewicht verlorenen, dazu gehört schon mehr als nur ein paar Kratzer an den Fingerspitzen.

Meine Konzentration ist so vom Betonwellenverlauf vereinnahmt, dass ich fast die ausgeschriebenen Sonderangebote an meinem lokalen Supermarkt übersehe, aber eben nur fast. Ich reite eine erneute Welle durch den Laden, bei der ich dieses mal auf einen 360° verzichte. Satt dessen nutze ich einen Wellenkamm als Halfpipe und hebe tatsächlich ein wenig von der Meeresoberfläche ab. Das Aufsetzen ist knapp, aber ich schaffe es gerade noch so bevor die Welle bricht, damit meine Beine erst gar nicht an Schlapp machen denken steuere ich gleich in die nächste an.

Der Weg zum Arzt will schließlich hinter sich gebracht werden, allerdings merke ich langsam wie mein Adrenalin erheblich abnimmt. Fast wäre ich beim Arzt vom Brett gefallen, aber da spüre ich einen erneuten Lift und mein eiserner Wille packt mich wieder. Meine Kräfte mögen zwar nachlassen, aber den nach Hauseweg würde ich trotzdem noch schaffen. Das morgendliche Krankheitshoch musste schließlich ausgekostet werden.

Bevor ich mich jedoch dem Strand zuwenden kann, sehe ich aus dem Augenwinkel die perfekte Welle. Diesen Jackpot werde ich mir nicht entgehen lassen, so viel steht fest. Ich schmeiße alle reifen Überlegungen über Bord und reiße mich noch einmal zusammen.

Dann bringe ich mich abermals in Position. Körper mittig auf dem Brett, mein Tempo dem der Welle anpassen und zu guter Letzt den Kopf nach unten nehmen. Sobald ich erneut den den Aufschwung spühre, schwinge ich mich hoch und lehne mich seitlich gen Wellenwand und dann befindet sich die Welle auch schon über mir. Nicht nur über mir, auch unter und rechts von mir. Links fällt der Schaum nach untern, dem Ruf der Schwerkraft folgend. Der einzige Ausweg ist nach vorn und dorthin rase ich nun auch.

Während ich in Gedanken damit beschäftigt bin die Pipe erfolgreich zu meistern, versuche ich in der Realität den übergroßen und viel zu schweren Staubsauger aus der Kammer zu ziehen und noch einmal schnell die Wohnung zu säubern bevor das ernsthafte Nachmittagstief eintrifft. Gerade wenn man viel am Vormittag und am Morgen erledigt hat, trotz Erkältung fühlt sich das Nachmittagstief an wie das Wellental eines Tsunami. Satt Staub wirbelt nun wieder Wasser um mich herum und das Rauschen erfüllt wieder meine Ohren.

Das hin und her Bewegen des Staubsaugerausläufers fusioniert mit dem leichten Wackeln des Brettes unter meinen Füßen und bevor endgültig die Gischt über mir zusammenschlagen kann bin ich aus dem Tunnel heraus und surfe wieder unter der Sonne. Das Adrenalin gibt mir noch einmal den letzten Kick um an den Strand zu kommen ergo aufs Bett zu fallen. Dort angekommen lass ich mich nach hinten plumpsen und lasse die Wellen über mich hinweg rollen…

Siehst du? Jetzt sag nicht, dass ich nicht Wellenreiten kann, ich kann sogar meine Erkältungswellen reiten. 

Dublins Wandmalereien

Ganz schnell zwischendurch, als Amuse-Gueule für später/morgen/ für die Zukunft?

Dieses Mal mit einer ganzen Reihe über irische Street Art. Ich sagte ja es würden ganze drei Teile kommen. Dublin lohnt sich übrigens wirklich für die Kunst, gerade für die Straßenkunst. National sowie International, jeder hier hinterlässt seine kreativen Spuren. Ich meine, selbst ich habe eine Fassade bemalt (gestrichen trifft es eher). Das Beste daran, die Regierung oder die Stadtreinigung stört sich sehr selten daran. Die Iren sind so viel entspannter diesbezüglicher dieser Kultur als die Deutschen. Ich meine, versuche hier mal ein wirklich schönes Graffiti zu etablieren. Selbst wenn es eine unfassbare Bereicherung für die graue Urbanität wäre, es würde trotzdem entfernt und der Künstler verurteilt. Ich rege mich jeden Tag darüber auf.

Wer legale illegale Kunst sehen möchte der sollte sich auf zwei Festivals stürzen. Zum einen das Waterford Festival zum anderen das Electric Picknick. Beide leider nicht direkt in Dublin, aber absolut lohnenswert. Zumal in Waterford die Straßenkunst aus den vorherigen Jahren bleibt. Die Kleinstadt wird einfach immer bunter…

In Dublin selbst sollte man sich auf den Bereich Temple Bar bis Rathmines beschränken. Der Norden dagegen bietet (außer jede Menge Kirchen) nicht wirklich viel. Der Titel des Bildes müsste den Ort/ die Position angeben. Ich merke übrigens an, dass es weder eine Garantie für die Richtigkeit der Position des Kunstwerkes gibt noch eine Garantier dafür, dass es noch in einem Jahr dort ist. Die meisten verschwinden nach wenigen Wochen oder sogar schon nach ein paar Tagen.

Die gesammelten Schätze des Monats des Unerwarteten

Gut diesen Monat zusammen zu fassen wird wieder eine Aufgabe für Einstein oder jemanden der sehr gut darin ist waghalsige Abenteuer auf drei Sätze hinab zukürzen. Nur ist mein Blog kein Klappentext eines Buches, weshalb ich euch meine Erlebnisse der letzen Tage lang und breit erzählen darf. Mit allen (un)wichtigen Details. Übrigens bin ich doch sehr froh, dass mein Blog kein Klappentext ist, denn es gibt leider sehr viele, sehr sagenhaftschlechte. Wer will die schon lesen?

Auf dem Weg zur Arbeit

Genauso will man übrigens Kieferorthopädiebroschüren lesen, welche in der zahnärztlichen Notaufnahme auslagen. Wir erinnern uns: Mein Retainer hatte sich an einer Stelle verabschiedet und die Gefahr, dass der Rest auch noch flöten gehen würde machte mir extreme Sorgen. Zumal kauen nur auf einer Seite erlaubt war und ich davon gehörig Muskelkater bekam. Normaler Kieferorthopäden nehmen einen übrigens nicht in Irland an, auch nicht als Notfall. Hätte ich keine Krankenkassenkarte oder gar einen deutschen Pass hätte mich meine Behandlung auch noch 70€ gekostet. Überhaupt kann ich wohl froh gewesen sein, dass die Damen am Empfang mich aufnahmen, denn normalerweise würden sie keine Retainer reparieren. Erst recht keine ausländischen… Mein Glück bestand in einem Zahnmedizinstudenten, der seinen Schein machen musste. Beziehungsweise musste dieser üben wie man Retainer austauscht, da kam ich wie gerufen. Da ich da noch halbtags arbeitete kam von der Ecke keine Beschwerde.

Dafür aus einer anderen Ecke um so lauter. Mein Vermieter ließ vermelden (per SMS) noch nicht einmal persönlich, das sich ihm ja noch Miete schulden würde. Diese Miete, die er haben wollte war allerdings nicht abgemacht gewesen weshalb ich erst ein Mal blöd aus der Wäsche guckte. Zumal ich diese SMS abends las, nach dem ich bereits schon einmal geschlafen hatte. Der Schlaf war hin und wäre da nicht eine gewisse Fee gewesen, wäre ich vermutlich durchgedreht. Es hat sich dann innerhalb von fünf Stunden wieder geklärt… da war es dann 3.00 Uhr morgens. Vielen Dank auch…

Dementsprechend freute ich mich auf den Samstag, an dem es ausschlafen hieß (ich versuchte es zumindest). Es stand nichts besonderes an, weshalb die Zeit genutzt wurde um das Paket für die Heimat zuschnüren um potenzielles Übergepäck vorzubeugen. Sweater, Schuhe, Deko, Bücher, CDs alles war dabei sowie das vermeintlich halbe Kilo Koks, was sich später als Maismehl entpuppte. Ich kenne zwar 60% der Dubliner Junkies und hätte den Zugang gehabt und damit ausgesorgt, jedoch will man die Zöllner ja nicht allzu sehr strapazieren. Übergepäck hatte ich übrigens trotzdem, sage und schreibe 7 Kilo zu viel und ich musste zahlen… Die Dame am Schalter empfahl mir ja noch umzupacken. Ja, klar sieben Kilo atme ich mal eben ein oder was? Zumindest war mein Koffer, der Einzige der einen großen knall orangefarbenen Sticker mit dem Wort „heavy“ verpasst bekam.

Die weiteren Tage wurde mit Abschiedsgeschenken Malen sowie Karten kaufen verbracht, was leichter gesagt als getan war. Der Valentinstag stand vor der Tür und außer I love you, Be my Valentine oder Happy St. Paricksday war es recht schwierig adäquate und noch bezahlbare Karten zu finden. Am Ende wurden es ultra-kitschige Katzen, sind unverbindlich und gehen immer.

Es ist eine Sache einen monsterschweren Koffer einen sehr kurzen Weg von der Haustür zur Bushaltestelle und von der Endhaltestelle zum Check-IN zu bringen. Eine ganz Andere eben diesen Koffer über einen völlig verschneiten sowie vereisten riesen Parklatz zu zerren. Noch schöner ist es, dann fest zu stellen dass man beim falschen Shuttle- Bus gelandet ist. So musste der Koffer den ganzen Weg zurück und noch viel weiter in die entgegengesetzte Richtung. Beim Shuttle-Bus angekommen wurde ich vom Busfahrer belächelt, was ich jedoch recht schnell unterbinden konnte.

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Mixtape des flüchtigen RoadTrips

So jetzt fragt ihr euch sicherlich, was soll die ganze Musik hier? Nein ich bin weder ein besonders musikalischer Kenner geworden noch ein MTV Ableger. Nur habe ich es weder in den Sommer- noch in den Herbstferien geschafft etwas einigermaßen anspruchsvolles vor zu produzieren was ich euch nun hätte vorlegen können. Prag muss also warten genauso wie mein Leben. Denn das wird gerade von feuchtfröhlicher, parasitärer Architektur, einem unglaublich langatmigen englischen Roman sowie dieser einen Bioklausur ertränkt. Ich dachte als ich Bio für Doofe gewählt habe würde es entspannt werden. Falsch gedacht. Denn jetzt zermartern mir EPSPs, EPPs und irgendwelche Kationen mein Gehirn, obwohl diese eigentlich alle mein Gehirn am laufen halten müssten wie paradox.

Ich warne übrigens jetzt alle Schlauberger davor mich mit dem lieb gemeinten Rat: Entspann dich doch einfach mal, Klausuren dürfen warten zu belehren. Ich funktioniere leider nämlich nicht so. Ich bin ein Mensch der so lange lernt bis er es versteht! Weil er es eben verstehen muss… Ihr seht ich stehe nicht auf Go-with-the-flow-Menschen. Entweder ich ertrinke im Flow oder ich spalte das Ganze wie Moses… Warum sich mein Unterbewusstsein weigert zu surfen? Chronischer Kontrollzwang vermutlich…

Deshalb mein stärkster Fein ist deshalb wohl nicht die nervige dahinsiechende Biomasse in Guantanamo sondern ich selbst. Denn falls ich alles stehen und liegen lassen würde um zu tun wonach mir gerade der Sinn stünde würde ich in Anbetracht meiner Volljährigkeit wohl bald vor Gericht landen. Zugeben, verdienter Maßen…  Anstatt also diversen ähm Gedanken Folge zu leisten habe ich die überschüßige Energie einfach dazu genutzt um euch die ultimative Flucht zu präsentieren.

Fahrt, fahrt so lange ihr noch könnt. Ich schwöre es euch…

Übrigens für alle die sich hier mal wieder eloquenteren Kontent wünschen, glaubt mir das wünsche ich mir auch. Und glaubt mir bitte auch, dass das ab Dezember wieder besser wird. Zwar nicht privat, aber zumindest hier in meinen virtuellen Chroniken. Ich habe da nämlich eine Überraschung für euch ;)

Jetzt aber, husch husch. Kopfhörer auf und genießen. Keine Angst diesmal werden euch nicht die Ohren abfallen. Alle Metal und vor allem Rammstein-Fans sind herzlichst eingeladen mir eure überschüßigen Alben als Almosen zu überlassen ;)

Mein armer Laptop hat leider nämlich Soundgrenzen…

Wenn einen der Ruf der Ferne ereilt:

 

 

…und schließlich wird das Fernweh so massiv, dass wir es nicht mehr ignorieren können:

 

 

Stellt sich nur noch die Frage: Pick-Up, Mottorad, Jeep oder doch lieber der Ferrari? 

 

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Ich, auf östlicher Tuchfühlung

Nachdem ich nun knapp drei ganze Tage zur Regeneration benötigt habe möchte ich euch selbstverständlich an meinem erlebten Reiseglück teil haben lassen.

Wie viele Schüler oder eben Eltern im Laufe ihres Lebens mitbekommen wie die kleinen flügge werden und irgnwann nach ihrem Abschluss doch bitte ausziehen mögen nähert sich eben  dieser Zustand in meinen eigenen vier Wänden… Gut, soweit ist es noch nicht doch dank Oberstufe, Studienstufe oder wie auch immer die 11 sowie 12 Klasse genannt wird durften wir letzen Sonntag den 11.09 in einen ICE steigen und waren für ganze vier Tage außer häusig.

Die Vorbereitungen zogen sich dank der Kriselns allerdings über Monate hinweg… denn unsere Reiseziele änderten sich irgendwann von Tag zu Tag. Manchmal kam ich mir so vor als arbeitete ich an der Börse: „Ibizia für soundso viel und voll Kultur!“ Nein, Amsterdam voll schön und mit drittem Reichkontext“ „Was für Schwachsinn New York ist der Shit“ So viel zur Forderunge an die Schulen einen humaneren Umgangston den Schülern nahezulegen.

Aber holen wir doch noch länger aus: Alles fing mit dem netten Städtchen Tel Aviv an. Damals vor guten drei Jahren war die Lage bekanntermaßen zwar etwas angespannt aber wirklich gefährlich war es nur in Syrien oder Libanon. Mit der Zeit wurden dank der , unentspannten Einwohner so manche Eltern unentspannt. So änderte sich unser Ziel das erste Mal… Tel Aviv vielmehr ganz Israel wurde gestrichen und wir zogen uns nach Istanbul zurück.

Doch Dank IS, Erdogan sowie Flüchtlingkrise inklusive Erdbeben verlor der orientalisch- paradisische Ort ebenfalls seinen Reit zumindest bei den Eltern. So manche waren von uns leider noch nicht volljährig und die zu Hause zu lassen wäre ja laut Lehrer völlig unmoralisch. Meine Argumente, dass es nicht unbedingt Istanbul sein müsste da es auch noch andere bedeutende Städte gab siehe Izmir, Ankara oder Antalya wurde vorerst ignoriert, denn die Türkei wurde somit gänzlich gestrichen. Egal wo wir sein würden es würde überall mindestens einen Terroristen geben der uns in die Luft springen wollen würde. Besonders im Nahen-Osten! Siehe Paris, Nizza, New York, München etc… diese Städte liegen unglaublich nah am arabischen Raum. Zumal leben immer tödlich endet, weshalb Veganer eben gesünder sterben. All diese Argumente wurden außer von meinem Klassenlehrer eher weniger mit Humor aufgegriffen obwohl ich eigentlich das Ökologische-Biokind bin.

So musste unser zukünftiges Reiseziel nicht all zu teuer sein und wir durften auf keinen Fall fliegen! Wir seien schließlich eine Klimaschule… Dass mit dem Fliegen stellte sich im Nachhinein als komplettes Märchen da und unser Lehrer ist nicht umsonst weltbester Vielflieger… wieviel der spart durch seine angesammelten Bonusmeilen. Halleluja, einer würde garantiert gratis nach New York kommen.

(Mein letztes Argument, dass man übrigens mit dem Orient Express fahren könnte zog ebenso nicht.Obwohl wir nicht fliegen würden und es in Kombination mit der Bagdad-Bahn sogar Semsterthemenrelevanz hätte. Da unsere Kunstlehrerin auch noch Englischlehrerin ist hätte ich mit Agatha Christies Orient Express auf English als Lektüre sogar mahrere Klappen geschlagen.)

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Sommerliche Pause mit Hilfe von unsommerlichen Kritzeleien

So meine Lieben, falls ihr das hier lest was ich ja wohl sehr stark hoffe heißt das für mich gerade: Wohlverdiente Sommerpause…

Das ist auch der Grund weshalb ich hier mehr halb stumm vor mich hinvegetiere, allerdings durchweg positiv denn die Ferien kommen bei mir auch endlich mal an… Keine Pflichten zu haben ist auch mal schön. Genauso wie Lesen, Schlafen, Spazierengehen, Zeichnen und Rezepte ausprobieren. Demnach habe ich für euch einen kleinen Museumsrundgang vorbereitet, der so ziemlich meine anfänglichen Aquarelle oder die Versuche zeigt. Angefangen habe ich letzes Jahr Ende Oktober nach meinem zugegeben etwas fehlgeschlagenen Filmpraktikum, dessen einziger Sinn es war mir zu zeigen dass Zeichnen für sich wirklich Spaß machen kann… Denn von meinem damaligen Chef habe ich als Hausaufgabe für mein restliches Leben einen kleinen Tuschkasten sowie ein Zeichenbuch bekommen welches ich mittlerweile zur Hälfte gefüllt habe. Die Prämisse sagt aus, nicht lange zeichnen sondern nur grob skizzieren… Habe ich bei einigen Bildern nicht einhalten können, sie sehen dafür trotzdem hübsch aus.

Nun habt Spaß, genießt den Sommer und betrachtet dabei gerne meine gemalten Kritzeleien… Die kennt übrigens außer euch und meine Mitbewohner niemand also psssssst.

Ps: Wer errät die beiden Städte? Zugegeben Stadt Nummer eins ist recht einfach… Stadt Nummer Zwei dagegen nicht mehr so

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Gefühl der Erinnerungen

Kennt ihr das, wenn ihr noch irgendwo alte Kartons findet mit selbst gemachten Kunstwerken, diese aber schon Jahre alt sind? Oder sogar noch aus eurer Kindheit?

Und kennt ihr dabei dieses Gefühl, dass dabei mit hoch kommt? Dieses Gefühl ist allerdings leider nicht mehr mit dem Hochgefühl von damals oder dem Stolz zu vergleichen. Konträrer könnten diese Gefühle nicht sein, denn in diesem Moment denkt man einfach nur Was ist das? Warum war ich damals, als ich es schuf darauf so versessen wie Bolle und Oskar zusammen? Die schönen Erinnerungen sind ja ganz nett, aber eigentlch können diese Dinge auch weg.

Genauso geht es mir jetzt gerade, bei diesem Anblick dieses Bildes hier. Ich hatte es nach meiner Venedigreise für meine beste Freundin gezeichnet und bin doch irgendwie froh, es ihr warum auch immer, nicht gegeben zu haben… Hilfe. Wildstyle will gelernt sein und dann auch noch 3-D. Yeah… Diese Farbenkombination. Himmel! :D

Früher...

Herzliches Durcheinander

Am selben Abend nach dem Abschlussessen und den Escape-Games hieß es nun… Party Time! Für viele, aber nicht für mich. Spätestens als unsere, vor Müdigkeit hyperaktive Freunde, ins Zimmer stolperten, bepackt mit einer riesen Tüte voller Energy- Drinks wussten Marvinchen* und Ich: Nein, wir würden die Nacht nicht zum Tage machen. Wir wollten die spießigen Langweiler spielen und keinen Zuckerkater am nächsten Morgen adoptiert haben. Unsere Augenringe alias Augengräber reichten uns schon. Der Concealer war mittlerweile leer. Also rein in die Federn. bzw. rein in die merkwürdig gemusterte Giraffenüberdecke und durchstarten in Richtung ‚Traumland‘. Die um 3 Uhr nachts reinschwärmenden Zimmermitbewohner bekam ich nicht mehr mit, ebenso wenig wie das anscheinend folgende einstündige Gequatsche, auch ohne Ohropax. Danke Tiefschlaf! Trotzdem hieß es am nächsten morgen eher mäßig erholt aufwachen. Ab zum Frühstück, was genauso karg wie am Morgen davor ausfiel. Gemüse, Obst vom Supermarkt und der wenige Jogurth. Ein Hoch auf meinen letzen Müsliriegel. Danach wollte ich eigentlich meinen Rucksack packen, aber das vergaß ich beim Anblick der Uhr wieder ganz schnell. 8:00, die Anderen würden garantiert erst um 10.00 Uhr aufwachen, wenn überhaupt. Es hätte mich nicht gewundert, wenn erst ihr Märchenprinz hätte kommen müssen um sie wach zu küssen. Ob ein Märchenprinz, allerdings in einem solchen Hostel in Krakau nach seiner Traumfrau suchen würde? Vermutlich. Schließlich ist der Prinz für Dornröschen ebenfalls ziemlich lange gereißt.

Nun hieß es meiner seits sich beschäftigen bis entweder die Anderen aufwachten oder ich selber einschliefe. Die zweite Variante erschien mir verlockender und so verzichtete ich auf meine Reiselektüre und hörte mir BBC WorldRadioStation an. Spätestens bei den neusten Ergebissen irgendwelcher Cricket und Ice Hockey Mannschaften schlief ich ein. Sportnachrichten sind doch zu irgendetwas gebbrauchen. Irgendwann mischten sich in meine Träume allerdings merkwürdige näselnde Geräusche. Ich wachte auf und hatte zu erst gar keine Ahnung wo ich war. Ich lag normalerweise nie angezogen in einem fremden Bett. Verdammt?! Doch ich behruhigte mich merklich, als ich das näselnde Geräusch als Schnarchen einer Zimmermitbewohnerin identifizierte. Die gedanklichen Nunchakus konnte ich wieder in meinem imaginären Rucksack verpacken. Schade eigentlich… Power-Napping sei Dank (sind 90 Minuten noch Power-Napping?), war ich gefühlsmäßiger erholter und hatte auch bessere Laune. Selbst lächeln konnte ich. Meine Laune änderte sich aber schlagartig als ich von meinem Schlafplatz zu Boden sprang und prommt in einem Nest voller Salzstangen landete. Krasch. Wisst ihr eigentlich wie schmerzhaft sich zerbrochene Salzstangen am Morgen an den Fußsohlen anfühlen können? Ich würde, dass nicht wegmachen. Schließlich waren es deren Salzstangen, nicht meine. Überhaupt: Unser Zimmar sah aus wie eine einzige Müllhalde. Dem Anschein nach zu urteilen hatten meine Mitbwohner nachdem aufstehen irgendwie leise weiter gefeiert oder sämmtliche Verpackungen Krakaus umweltfreundlich gesammelt und wahllos aufgerissen. Das Zimmer war, außer mir und dem mittlerweile nicht mehr schnarchenden Wecker, leer. Alle beim Frühstück. Also noch eine Runde Tee für mich… Den jammernden Wecker ignorierte ich.

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