Hat etwas länger gedauert. Ich weiß. Großes sorry, aber Grammatik und Rechtschreibung will gelernt sein. Dennoch: Viel Spaß damit und wer sich nicht mehr erinnern kann hier geht’s zu Teil 1.
Doch die Erleichterung währte nicht lange. Ich war zwar aus der größten Gefahrenzone entronnen, aber ich konnte immer noch festgenommen werden oder abgeführt… Wie war überhaupt das Gesetz hier? Exestierten Haftstrafen für Diebe des eigenen Gepäcks oder blieb es bloß bei einer Verwarnung…? Meine Hände wurden schwitzig, trotz des eisigen Windes der mir nun um die Ohren und unter die Jacke kroch. In solchen Momenten hasste ich reisen. Noch mehr als lausigen Tee und Flughafentee war verdammt lausig. Jedes mal wenn ich ihn gezwungener maßen trank, nein eher hinunter würgte, hatte ich das Gefühl den Schierlingsbecher getrunken zu haben. Nur ohne das wunderbar betäubende Mohnextrakt, so dass ich bei vollem Bewusstsein mit erlebte wie die lähmende Wirkung erst meine Beine, dann meine Arme und zum Schluss zu meiner Lunge kroch um sich dort für die letzten Sekunden meines Lebens ein zu nisten und mich somit zum Ersticken brächten. Kalt, fremd, bedrohlich. Wenn ich noch länger hier stehen blieb würde mir genau dass passieren, nur ohne Gift. Die freudigen Rufe des Nachtfrosts begannen nun endgültig mir die letze Wärme aus meinen Knochen zu saugen.
Ob Thomàs wirklich hier parkte? Wie sollte ich eigentlich sein Auto in der Dunkelheit finden? Langsam drehte ich mich erst nach rechts, außer Schwärze und ein herrenloser Koffer, der im flackernden Vorlicht des Lufthafens immer wieder aufleuchtete, konnte ich nichts erkennen. Aber ein herrenloser Koffer um diese Uhrzeit? Merkwürdig. Wachsam drehte ich mich in die endgegengesetzte Richtung, doch auch dort: Nichts. Es reihten sich nur Kleinbusse an Kleinbusse. Alle unterschiedlichen Alters und Zustands, dennoch ausnahmslos von der selben deutschen Firma. Wie sollte ich Thomàs finden? Ich schaute auf die Uhr. Mir blieben noch zwei Minuten, die Zeit raste. Warum rief ich ihn eigentlich nicht an? Sollte er mich doch vor dem Haupteingang abholen, wie die Anderen. Mittlerweile war ich wohl der Letzte… Ich wollte gerade mein Mobiltelefon aus meiner Hosentasche nehmen, als ein lautes „Buh!“ von hinten ertönte. Ich erschrak, zuckte zusammen, schrie und und machte einen Satz nach vorn, kurz vor das Ende des Bürgersteigs. Dabei fiel mir mein mein Handy aus meiner Hand und landete klackernd in einer schwarzgrauen Pfütze. Verärgert drehte ich mich um meine eigene Achse und hob die Hand um gerade zu einer Schimpftirade anzusetzen, als ich erkannte wer mich erschreckt hatte…
„ Karen“ stotterte ich, „was machst du denn hier?“ Ich riss mich gerade so zusammen, das meine Kinnlade an meinem Kiefer haften blieb. „Du scheinst ja gerade zu entsetzt darüber zu sein, dass ich hier auftauche..“ Sie lachte und zwinkerte mir zu. Ich starrte sie immer noch böse an, doch dann legte sich mein Schrecken, dass wir uns wiedersehen würden hätte ich nie für möglich gehalten. „Ach weißt du, eigentlich hätte ich mir denken können, dass ich dem Teufel auf dem Weg in die Hölle begegnen sollte…“, antwortete ich. Dann fielen wir uns freundschaftlich in die Arme. „Mein Gott. ich habe das Gefühl es ist ewig her seit dem wir uns gesehen haben.“ „Mittlerweile über zwei Jahre schätze ich…“ Sie löste sich von mir. „Na, da haben wir uns ja was zu erzählen, allerdings würde ich unser Wiedersehen sehr gerne im Warmen weiter feiern, denn meine Jacke für Arktikexpeditionen liegt zu meinem Bedauern ganz unten in meinem Koffer und so frostige Wurzeln wie du sie hast kann ich leider auch nicht vorzeigen.“ Sie lächelte wieder und zeigte auf meinen Rucksack. Willst du den nicht mal richtig anziehen? Du siehst aus als ob du in aller Eile vor einem Bombenattentat fliehen musstest. Ich unterdrückte ein hysterisches Kichern „Sagen wir, es war etwas ähnliches.“ ich lief rot an. Verdammt, sobald Karen wieder auftauchte wurde ich wieder zu einem 13-jährigen der sich in seine Sportlehrerin verknallt hatte. Schnell wechselte ich das Thema „Weißt du eigentlich wie sein Wagen aussieht? Ich habe Thomàs schon ewig nicht mehr gesehen. Nicht seit…“ Ich schüttelte den Kopf, nein unser Kontaktabbruch war sogar noch vor dem Zwischenfall gewesen. Karen lächelte, „Nein aber ich schlage vor, dass du dein Mobiltelefon erst einmal aus der Pfütze holst und du da weitermachst, wo ich dich vorne hin unterbrochen habe.“
Ich drehte mich etwas verwirrt zu ihr, was meinte sie? Dann folgte ich ihrem Blick. „Verdammt, das habe ich ja komplett vergessen.“ Schnell holte ich mein Telefon aus der sogar noch kälteren Pfütze. Dabei streifte ich mir den Rucksack und mein Handgepäck ab. „Na danke auch, ich hoffe das es noch funktioniert.“ Ich schürtze meine Lippen. „Wie ich dich kenne, hast du die 300 Meter tiefe panzerknackerdichtes Modell. Ich bin verwundert, dass in dem Ding kein Taschenmesser eingebaut ist.“, sie machte eine Pause und sah mir dann direkt in die Augen, „Ach ja und ähm bevor ich es vergesse… Ich soll dir beste Grüße ausrichten. Von Leon, er meint er vermisse dich. Er wünschte ihr wäret anders aus einander gegangen. Es tue ihm Leid.“ Ich schluckte und sah weg… Wo blieb Thomàs? Ich grunzte und gab vor seine Nummer in meinem Telefon zu suchen. Doch meine Gedanken, schweiften immer wieder zu Karen. Warum hatte sie unser Wiedersehen gleich wieder zerstören müssen? „Besonders taktvoll warst du noch nie“ flüsterte ich, „ und wenn es ihm wirklich so unglaublich leid tuen würde, dann kann er mir dass auch gerne selber sagen.“