Lernen

Misanthropenherz klärt auf, dritter Versuch (Studiumsedition I)

Ein Jahr Studium durchgehalten oder wie ich es gerne bezeichne: 365 dem ausbeuterischen Arbeitsmarkt näher. Heute ist der offizielle Start ins Wintersemester und ich dachte, das nehme ich, als Anlass um mal ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Klar tue ich das irgendwie jeden Monat, aber hier bekommt ihr noch einmal die gebündelte Packung. Vielleicht sind Dinge dabei, die bei euch anders waren, vielleicht nicht wir werden sehen.

Ein Jahr Studium durchgehalten oder wie ich es gerne bezeichne: 365 dem ausbeuterischen Arbeitsmarkt näher. Heute ist der offizielle Start ins Wintersemester und ich dachte, das nehme ich, als Anlass um mal ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Klar tue ich das irgendwie jeden Monat, aber hier bekommt ihr noch einmal die gebündelte Packung. Vielleicht sind Dinge dabei, die bei euch anders waren, vielleicht nicht wir werden sehen.

Fragen über Fragen:

Jeder Mensch hat am Anfang des Studiums Fragen, so auch ich. Wieso, Weshalb, Warum, Wo, Wie, Wann und Was machten nur einen Bruchteil davon aus. Weshalb ich mich schon geistig darauf vorbereitet habe von einer Informationsauskunft zur anderen Informationsauskunft zu rennen, um diverse Grunddaten zu erfragen. Natürlich war ich auf der einen Seite erfreut, als ich erfuhr, dass es eine so genannte Einführungswoche geben würde, während der mir alles in Ruhe gezeigt werden würde. Auf der anderen Seite war ich sogar ein wenig enttäuscht denn: Wo blieb denn der euphorische Studienhorror, von dem alle redeten? Ich naives Ding, ich… Die Einführungswoche war und ist übrigens Pflicht, in ihr wird einem wirklich alles erklärt. Auch Dinge, die ich eigentlich gar nicht wissen wollte: Kennlernspiele, Führungen durch Gebäude und übers Gelände, Schnitzeljagden und Tutorien hingen an der Tagesordnung. Die meiste Zeit bestand jedoch aus unkoordiniertem Herumstehen, also quasi alles so wie immer. Das einzig nützliche war wohl die Einführung in die Erstellung eines eigenen Stundenplans, sich da durchzuwühlen ist nämlich gar nicht mal so einfach.

Weitere Fragen über Fragen (Tutorium):

War die Einführungswoche nur für den oberflächlichen Einstieg, so folgte darauf das jeweils wählbare Einführungsseminar mit anschließendem Tutorium. Beides war und ist ebenfalls Pflicht und soll die inhaltlichen sowie fachrelevanten Grundlagen vermitteln und vertiefen. Das Seminar wird dabei von einem_r Dozent_in gehalten und das Tutorium von einer studierenden Person eines höheren Fachsemesters. Soll wohl dazu dienen, den Anfänger_innen die Furcht vor möglicherweise doofen Fragen zu nehmen. Das Einführungsseminar ist absolut sinnvoll, denn ihr hat ein jeder Raum für sich und bekommt nicht sofort einen riesigen Minderwertigkeitskomplex, sobald jemand anfängt zu reden. Denn wir werden in unseren Seminaren, studiengangübergreifend unterrichtet. Es sitzen also Master Studierende zusammen mit Erstsemestern in einem Seminar. Pädagogisch nicht sinnvoll, denn statt sich gegenseitig zu befruchten bekommen die meisten Erst- sowie Zweitsemester wie gesagt aus Scham noch nicht einmal den Mund auf. Die Professor_innen beschweren sich natürlich dann über die mangelnde Mitarbeit wie sollte es auch anders sein. So gesehen mochte ich das Einführungsseminar sehr, denn hier hatte ich das Gefühl mal Sein zu dürfen.

Das Tutorium hat mir dagegen (außer vielleicht zwei Sitzungen?) absolut nichts gebracht. Denn alles, was wir dort durchgenommen haben, hätte jeder Mensch eigentlich schon in der Oberstufe lernen sollen. Wie schreibe ich eine Hausarbeit? Wie hat die aus zu sehen? Wie halte ich ein Referat? Was muss ich beim Zitieren beachten? Wann nutze ich Power Point? Was sind für uns die relevanten Plattformen auf denen wir uns bewegen? Etc. Selbstverständlich sollte so eine umfassende Einführung als Möglichkeit angeboten werden, gerade für Studierende, die wieder anfangen oder bereits mehrere Jahre gearbeitet haben oder aus dem Ausland kommen und völlig andere Richtlinien kennen, aber muss es denn wirklich für jeden pflicht sein? Kann sich nicht jeder, die Termine heraussuchen die, sie_er für sich als relevant empfindet?

Literaturlisten:

Was uns recht schnell klargemacht wurde: Die Anhäufung von Literatur im Anhang eines jeden Seminars im Vorlesungsverzeichnis, gilt lediglich als Empfehlung vielmehr als Quellenangabe für die Seminarinhalte. Bedeutete für uns: Auf keinen Fall versuchen jedes einzelne innerhalb eines Semesters zu lesen. Sehr vernünftig, wenn ich bedenke, dass 10 Seminare pro Woche keine Seltenheit sind und jedes Seminar mindestens sechs Literaturempfehlungen beinhaltet. Wie gesagt, sie dienen eben als Referenz falls eine Person sich so sehr für ein Thema interessiert, dass sie dazu unbedingt mehr lesen oder die eigene Hausarbeit darüber schreiben möchte.

Deadlines:

Deadlines, der Horror vieler Studierenden. Nachtschichten scheint hier wohl das A und O zu sein und wie immer falle ich heraus, weil ich meist die Person bin, die bereits vier Wochen vor Deadline abgibt. Die Gründe dahinter sind nicht weniger gesünder, als die konstante Prokrastination von anderen. Unsere Professor_innen sind in Sachen Deadline jedoch sehr kulant. Bis zu zwei Wochen vorher darf ein jeder um Verlängerung bitten. Alles darunter ist nur mit ärztlichem Attest möglich. Dennoch die Hausarbeit sollte innerhalb der vorlesungsfreien Zeit fertig werden, ansonsten zieht sich der Prozess deutlich. Denn schließlich nimmt das neue Semester keine Rücksicht auf die alte Hausarbeit. Mir wurde schon von Fällen erzählt, welche ihre Hausarbeit noch vor drei Semestern abgegeben haben. Löblich, jedoch beträgt die Korrekturzeit der Dozentinnen ebenfalls ein bis zwei Semester und wenn jemand anderes dann zum Bachelor zugelassen werden möchte aber noch auf eine Note von vor fünf Semestern warten muss. Ganz großes Drama.

Die Deadlines für An- und Ummeldephasen zu Lehrveranstaltungen gibt es immer noch und wie es die gibt. So prügeln wir uns dank digitalem Zeitalter zwar nicht mehr vor Papierlisten dafür im virtuellen Raum. Gerade in Geschichte sehe ich zu, dass ich mich innerhalb der ersten fünf Minuten in alle meine Seminare eintrage. Alles Spätere hat keine freie Auswahl mehr und wer langsames Internet hat… Gute Nacht. Die einzige Chance besteht darin, am ersten Termin dennoch aufzutauchen und zu hoffen das gewisse Personen nicht erscheinen. Die fallen dann nämlich automatisch raus und es wird nachgerückt. Aus Lehrveranstaltungen abmelden geht jedoch immer, bis vor zwei Wochen vor der eigentlichen Endklausur oder dem Semesterende. Ansonsten wird es selbst mit ärztlichem Attest schwierig.

Das System

Wie alles hat die jeweilige Studienstruktur seine Vor- Nachteile. Vorgelagerte Studiengänge sind gerne mit Naturwissenschaften, Wirtschaft, Lehramt, Sprachen oder auch Jura verbunden. Feste Pläne, gute Lernstruktur und der Inhalt sowie Ende des Studiums sind ungefähr absehbar.

Dass irgendjemand mal jemanden getroffen hat, der im 15. Fachsemester Kunstgeschichte saß ist dagegen sogar recht wahrscheinlich. Ich spreche dort aus Erfahrung und ganz ehrlich ich hätte zukünftig kein Problem damit diese Person selbst zu sein. Studieren ist toll, lesen und lernen ist toll. Weshalb das nicht ein Leben lang tun? Gut, vielleicht nicht ein Leben lang aber eine stressige 40 Stunden Woche kann auch nicht die Lösung sein. Denn seien wir mal ehrlich, eine 40 Stunden Woche ist ein Relikt aus der Nachkriegszeit und die Gesellschaft baute auf eine aufgeteilte Rollenvergabe im Alltag auf. Für allein lebende Menschen ist demnach die Work-Live-Balance nahezu unmöglich einzuhalten. Denn gerade in Geisteswissenschaftlichen Fächern ist Lesen, Lehren und sich selbst weiterbilden oft der Schlüssel am Spaß an der Freude.

Ich bin mir allerdings darüber bewusst, dass es nicht für jeden Menschen möglich ist. Trotzdem ich wollte nur mal ein vorsichtiges Signal setzen in dem Sturm aus Konkurrenz und Klassendenken innerhalb des Systems. Ein gut dotierte Arbeit ist für viele etwas essentielles (auch für mich keine Frage), ich möchte ihn dennoch nicht 40 Jahre lang machen müssen. 40 Jahre sind eine lange Zeit…

Bafög

Bafög, ein Fluch und Segen zu gleich. Gerade der Papierkram und der ständige „Druck“ von eigentlich jeder erdenklichen Seite Behörden, Eltern, Dozentinnen und im schlimmsten Fall sogar den Freund_innen. Gerade Behörden oder auch das Amt sind meist gar nicht so schlimm, Beamten haben eines Gemeinsam sie arbeiten nach Schema F und dann wird das auch so gemacht. Sofern ihr dieses Schema F bedient ist alles gut und dafür lieben Studierende das Internet, es gibt hier und dort nämlich sehr geniale Menschen die einem Schlupflöcher, und ander Tipps und Tricks diesbezüglich Bafög zeigen. Paragrafenlisten ihr kommet und jeder ist gewappnet. So ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß auch noch außerhalb der Regelstudienzeit Bafög zu beantragen. Wir haben hier das Glück, dass die Universität selbst solche Veranstaltungen anbietet, selbstverständlich werden hier jedoch nur die absolut legalen Basics geklärt. Zur Not fragt jeder höhere Fachsemester (die sind gar nicht so böse) oder Tutor_innen (ebenfalls sehr hilfreich)

Strukturen

Das A und O des Studiums wäre wohl Struktur, Struktur und noch einmal Struktur. Egal ob es während einer akuten Klausurphase ist oder im normalen Alltag To-Do Listen oder ein Terminkalender sind wunderbare Erfindungen des Menschen. Auch hier hilft die Uni aus und bietet Seminare an extra für die Menschen an, die damit Probleme haben oder Hilfe brauchen. Darüber hinaus gibt es sogar weitere Veranstaltungen zu Schreibblockaden, Probleme mit dem Anfangen von Recherche etc. Wie viel die Studierende nun nützen, kann ich leider nicht sagen ich musste sie zum Glück nie besuchen.

Was ich persönlich bis heute ziemlich genial finde, ist der Modulplan in denen wir manuell und völlig analog unsere Leistungspunkte eintragen dürfen oder eher müssen (was wieder rum weniger cool ist). Unsere elektronische Studienplattform zeichnet beinhaltet zwar einen Leistungspunktestand, jedoch zeigt es mir nicht an zu welchem Modul die genau gehören und genau diese Tatsache ist oftmals entscheidungsgebend für die Zulassung zum Bachelor oder Master. Weshalb uns eingeimpft wurde, diesen Plan stets sorgfältig zu pflegen, ansonsten verliert ein jeder sehr schnell den Überblick und das Chaos will niemand wieder ordnen.

Das Mindset des „Ich möchte alles lernen, habe aber nur so und so viel Kapazität“ wird leider alltäglich, gleich gefolgt von meinem derzeitigen Zustand: Mit diesem unnützem Wissen kann ich zwar sehr interessante Vorträge vorbereiten, werde damit aber absolut keinen Job finden. Letzteres ist übrigens absichtlich und betrifft alle Beteiligten meines Fachbereiches, denn unsere Studienstruktur zielt darauf hab, dass wir erst im dritten bis fünften Fachsemester sich uns langsam das Big Picture der Kunstgeschichte offenbart. Auch hier führt Listen oder Notizbücher meinetwegen für jede Vorlesung ein anderes. Ich bleibe bei den guten, alten Schnellheftern.

Ein weiterer netter Hinweis ist, bei uns an der Uni finden die Prüfungen meist am Ende eines Semesters statt meist Februar/März oder Juni/Juli. Sofern jemand Referate hält, auf keinen Fall in diesen Zeitraum legen es kann einem durchaus das Genick brechen.

Gesammelte Schätze des Monats der Torschlusspanik

Ein leises Hallo, hier bin ich wieder (vermeintlich, ich glaube es kaum) aus dem Leben hinter dem Bildschirm. Oder wie sollte ich das Leben außerhalb des Blogs nenne? Real Life ist bereits so abgegriffen zumal die Bedeutung absolut keinen Sinn ergibt. Ich meine Real Life impliziert, dass dieses Leben hier nicht real ist und spätestens jetzt müsste ich mir arge Sorgen machen und zwar um uns alle. Ihr kommt mir doch alle recht real vor, trotz gegebener Telepräsenz. Aber vielleicht ist das auch nur so eine Generationen-Z Eigenart, da wir angeblich mit Internet groß geworden sind. Stimmt nicht meine Kindheit habe ich weder vor dem Fernseher noch vor dem Computer verbracht. Wobei ich gerade überlege ob ich überhaupt zu Generation Z… Ich zähle tatsächlich dazu, anscheinend wurde ich digital nachsozialisiert. Zumal es eigentlich die falsche Definition impliziert, ich bin kein Mensch der die Technik versteht. Ich benutze sie, dass ist aber schon alles. Was so viel bedeutet wie Klick, Doppelklick, E-Mails empfangen und Löschen. Ich kenne lediglich Menschen, die wissen wie der heiße Kram funktioniert.

Einerlei (eines meiner Lieblingswörter, aber wie soll ich denn wieder auf den eigentlichen Kern kommen, wenn ich doch so gerne abschweife), ich habe Semesterferien! Wobei ich Vorlesungsfreizeit wesentlich passender finde. Eigentlich wollte ich den Essay für meine Geschichtsvorlesung einfach herunter schreiben und dann las ich, dass wir die Quellen in Fußnoten mit angeben sollen und nur spezielle Fachliteratur benutzen durften und diese Fachliteratur nichts mit dem Essaythema zu tun hatte oder nur indirekt. Ab dem Moment hatte ich Fragen, sehr viele Fragen. Sie wurden übrigens absolut unzulänglich beantwortet. Manchmal würde ich Professor_innen schon gerne den Hals umdrehen. Denn diese bunkern derzeit auch noch meine Fachliteratur für meine dritte Hausarbeit, mal schauen wann sie damit rausrückt. Ja es ist eine sie und nein eigentlich dürfte ich das gar nicht wissen wer es ist, nur kenne ich bereits nach zwei Semestern die Pappenheimer für bestimmte Themen.

Die Austragung oder vielmehr Inaktivsetzung meinerseits ging übrigens trotz des Dramas in drei Akten in die zweite Runde. Eine E-Mail meines Professors, der entweder betrunken oder völlig übermüdet war sei Dank. Ich will ihm nichts unterstellen (doch eigentlich schon den ich habe ihn hassen gelernt), aber er sollte die nächsten Jahre zusehen, dass er seine Mails an die richtigen Personen schreibt und dann auch in verständlichem Deutsch mit anständigem Syntax und keinem Buchstabenkauderweltsch. Ich saß deshalb nämlich nach einer Woche händeringender Panik bei meinem Studienkoordinator und war bereits sämtliche juristische Register zu ziehen… Brauchte ich dann gar nicht, denn es war alles wunderbar. Weshalb nichtgleich so, weshalb unnötig Panik machen lieber Professor? Studienkoordinator war übrigens sehr erleichtert darüber, dass er scheinbar einem Drama entgangen war seine Kollegin sah dagegen wahrlich enttäuscht aus. Möchte auch nicht wissen wie viel psychologische Hilfsarbeit die in den Semestern jeweils leisten müssen…. Akute Ersthilfe von völlig verzweifelten Studierenden. Die Odyssee diesbezüglich des Nebenfachwechsels hatte ich erwähnt? Nein? Kurzfassung: Er entsprach dem klischeehaften Amtsbesuch. Bitte wenden sie sich an Person X, dieses leiteten einen dann weiter an Person Y, diese wiederum wieder zurück an Person X und darüber hinaus noch an Person Z und M weiter… Die Koordination meiner Studienkoordination ist absolut nicht gegeben und ich frage mich ernsthaft weshalb meine Uni das Exzellenzcluster verliehen bekommen hat. Wobei Kunstgeschichte nicht unter die Disziplinen fällt dafür die Indo- bzw. Tibetologie. Zugegeben, das ist cool. Der Rest… verständlich aber die Physik hat eh schon so viel Geld und die Information habe ich von den besagten Physikern. Es ist also kein Vorurteil!

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Was ich so höre #3

Anlässlich des alljährlichen Jubiläums des virtuellen Versandunternehmens mit dem lächelnden, orangefarbenen Pfeil geht nicht nur deren Umsatz durch die Decke sondern ebenso die Warnungen und Leek-Berichte diverser dort angestellten Personen, die erneut schildern wie mies die Arbeitsbedinungen dort und in den jeweiligen Partnerfirmen sind. Nichts neues, aber vielleicht doch immer wieder erwähnenswert. Was wesentlich interessanter ist, ist die Liste der Nebenfirmen denn schaue ich mir die so durch fallen mir so ein zwei Unternehmen ins AUge bei denne ich es entweder nicht gedacht hätte oder wohl irgendwie verdrängt. Demnach die berühmte Höbuchplattform bei der man ein ein monatliches Hörbuch gratis bekommt gehört dazu ebenso wie eine maerikanische Biomarktkette und dem sehr berühmten Streaterplattform.

Demnach würde ich sagen rücken wir alle ein wenig weg vor allem von der Hörbuchplattform und wenden wir uns unserem extravaganten und absolut individualistischen Potchatcher zu, der brav jeden Tag das World Wide Web für euch nach neuen Audioformaten durchsucht. Der schläft auch nie und sollte neben dem Lob für die Versandhausmitarbeiter auch mal ein Lob bekommen. Wobei letztere lebendige Wesen viielicht trotzdem mehr Annerkennung verdent haben. Wie auch immer Podcasts sind cool und ich werde nicht müde, einige euch an den Kopf zu werfen

 

Stadt. Land. Schwul (deutschsprachig)

Der Name sagt eigentlich schon alles. Der kleine, völlig eigene Szenepodcast (?) von zwei homosexuellen nicht gebürtigen Berlinern (ursprünglich vom Lande), die aus ihrem Alltag und ihrem Subkulturleben erzählen. Lacher und vor allem anzügliche Wortspiele inklusive…

 

Hell Yeah, Hell No (deutschsprachig)

Sie hören: Drei weibliche Nerds loben und nehmen gleichzeitig diverse Inhalte unserer heutigen Popkultur auseinander. Von völlig überholten Klischees jeder Art, abgefrühstückten Handlungsverläufen, typische Anfängerfehlern beim Schreiben oder Konzipieren von Geschichten aller Art, ganzen Analysen von popkulturellen Werken und Charakteren. Inklusive lebenswichtigen Fragen wie: Welche Eigenschaften sollte eine authentische heldenhafte Person haben? Und wie verhält es sich mit deren Gegenspieler? Weshalb ist die remastered Version von „Die Königin und das Biest“ vielleicht dort gar nicht so schlecht? Inwiefern brauchen wir Charaktertode und wie sollte man sich auf keinen Fall geschehen lassen… Zu meinem Bedauern wird der Podcast mangels Zeitgründen, aller drei Beteiligten nicht mehr produziert. Dennoch die 16 Folgen, die existieren bieten einmaliges Unterhaltungs- sowie teils auch Bildungspotenzial.

 

Golden Age of Islam (englischsprachig)

Wäre diese eine nervenaufreibende Vorlesung nicht gewesen, ich hätte diesen Podcast nicht entdeckt. So gesehen hatte die gesamte Aktion vielleicht doch einen Mehrwert, denn mein Verständnisses und Interesse diesbezüglich der Geschichte des Vorderen Orients und vor allem des Islams, kann ich nun weiter privat ihn meinem Tempo, ohne Leistungsdruck und schlechte Präsentationen weiterführen. Eine eindeutige Win-Win Situation für mich und vielleicht für euch sofern ihr euch für die Geschichte des Vorderen Orients interessiert. Jedoch solltet ihr des Englischen mächtig sein und nicht allzu lange aus der Übung, denn trotz angenehmen Sprechtempo und kaum vorhandenem Akzent findet umfassendes Infodumping statt und wer völlig unvorbereitet in die Folgen reinläuft wird erst einmal nur Bahnhof verstehen.

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Gesammelte Schätze des Monats der Belastungsproben

Mein Dasein losgelöst von Zeit und Raum hat ein Ende! Wenn dieses Semester ein Marathon gewesen wäre, ich wäre angeschossen und in Zeitlupe humpelnd über die Ziellinie getaumelt. Überlebt ja, elegant? Auf keinen Fall. Ärgert mich es? Natürlich, aber ich habe momentan gerade nicht die Kraft mich darüber so wirklich aufzuregen, stattdessen schreibe ich diesen Beitrag hier. Wohin er führt, bleibt unabsehbar denn trotz Klausurphase ist eindeutig zu viel (?) passiert. Ich weiß mittlerweile, dass ich diesen Satz quasi jeden Monat schreibe aber irgendwie hört die Achterbahnfahrt in ungeahnte Höhen und Tiefen eben nicht mehr auf. Vielleicht ist der Clou auch, dass sie eben nie aufhört aber könnte die Strecke dann zumindest mal aufhören Loopings oder Haifischrollen hervorzuzaubern?

Fangen wir damit an, dass Anfang Juni endgültig alle Absagen der Kunstfachhochschulen eingetroffen sind und es mir unterbewusst wohl doch mehr Ärger bereitet als ich eigentlich wahrhaben wollte und immer noch will. Trotz drölfzigtausendmal durchkauen und therapeutischen Gesprächen mit der Mitbewohnerin bleibt momentan noch ein großes gähnendes, bedrohlich Aussehendes Fragezeichen zurück. Daran änderten die überstandenen zwei Referate auch nichts, denn es standen noch zwei Klausuren und ein drittes Referat. Klingt stressig und unter uns, Stress ist für die letzten vier Wochen meines Lebens gar kein Ausdruck. Sofern ich diesen Monat jetzt schildere, dürft ihr euch bitte vorstellen, dass ich in jeder freien Minute entweder Podcast zu den Klausurthemen gehört habe oder mich mit einer schicken Abfrageapp (die Dinger sind wahnsinnig praktisch!) abgefragt habe. Genützt hat es zumindest bei einem Thema recht viel möchte ich meinen, beim zweiten Thema absolut nichts denn 4000 Jahre in eine Klausur zu packen ist und bleibt utopisch. Gerade, wenn der Herr Professor noch nicht einmal im Ansatz artikulier was wichtig sein könnte. Das Ganze spitzte sich zu, als er die Klausur auch noch um eine Woche nach hinten verschob nur um noch eine weitere Vorlesung mit in die Klausur zu quetschen. An diesem Zeitpunkt schaltete mein Gehirn auf Tilt und wäre meine Mitbewohnerin nicht gewesen, ich wäre an dieser Stelle nicht mehr zurechnungsfähig gewesen. Es folgte ein Drama in fünf Akten, über mehrere Tage hinweg, dessen emotionale Aufarbeitung wortwörtlich ein Bühnendrama wert wäre. Das Studentenleben von heute sind nichts Gegen die Leiden des Jungen Werters. Und das ist absolut keine Übertreibung. Nach der Entscheidung, dieses Seminars übrigens zu verlassen und mir diese Prüfung zu sparen, ging es mir augenscheinlich besser. Ich schlief wieder durch, mein Reizdarm stellte sofort das Reizdarmdasein ein und ich habe mich heute tatsächlich wieder mal an rohe Möhren gewagt und es folgt kein Sodom und Gomorra.

Was ich aus der gesamten Miserie lerne?

Nächstes Semester penibel auf die Verteilung der Prüfungen achten, ich werde nie wieder so viel auf einmal in ein Zeitfenster packen. Vor allem die Kombination Referat und Klausur ist tödlich. Ergo so manches Referat möglichst früh im Semester halten und die Zeit nach hinten raus für das Lernen für Klausuren verwenden, sofern nötig.

Ich werde die Fachrichtung Islamwissenschaften/ Arabistik/Iranistik wie den Teufel meiden, denn beide Disziplinen haben ein absolut unfaires Leistungssystem. Das sage übrigens nicht nur ich, sondern ebenso zwei bis drei weitere Kommilitonen bei denen ich mal vorsichtig angeklopft habe wie sie das Ganze sehen.

Wenden wir uns den zwei anderen Prüfungsleistungen zu wie zum Beispiel dem Referat. Thema „Re-enactment der Ausstellung: When Attitudes become form“ von dem damaligen Kurator Harald Szeemann. Ein super interessantes Thema, leider habe ich es zu komplex umgesetzt und daher das Thema erfolgreich in den Sand gesetzt. Verstanden hat es niemand außer mir und die Dozentin und das beste Beispiel war diese Ausstellung für mein Thema eben auch nicht. Fachlich top, Thematik eher im verfehlt Bereich anzusiedeln. Aus einem Referat eine Bachleorarbeit machen zu wollen, ist immer eine schlechte Idee. Dabei möchte ich noch einmal anmerken, dass meine Dozentin mich absolut nicht blöd hat auffahren lassen. Ihre tatsächliche konstruktive Kritik war valide und teilweise habe ich auch wirklich strukturelle Fehler gemacht, ich versuche es als Wachstum an mir selbst zu sehen. Machen wir uns aber nichts vor, ich ärgere mich bis heute zu Tode, fühle mich wie ein Versager und kann natürlich nicht einfach loslassen. Meinen 21. Geburtstag habe ich mir anders vorgestellt…

Was mich vor allem fertig macht ist, dass ich für die Hausarbeit wieder von vorne anfangen muss und mich der Gedanke daran jetzt schon wieder überfordert, da ich diese Semesterferien eigentlich Zeit für mich eingeplant habe und die im Angesicht meiner Hausarbeit, Quelleninterpretation sowie Essay gerad ein weite Ferne verschwindet. Oder zu verschwinden droht und ich jetzt schon wieder innerlich panisch im Kreis renne. Die Rettung in der Not an dem Tag oder viel mehr die erste Hilfe, war übrigens meine Lieblingskomilitonin. Immer wieder schön Leute zu treffen (innerhalb der eigenen Fachdisziplin), die auf einer ähnlichen Wellenlänge reiten wie man selbst. Ohne sie hätte ich den Bubble Tea Laden, der gerade frisch eröffnet hatte nämlich vermutlich nie ausprobiert und ich gestehe ich habe das Zeug wirklich vermisst. Denn der damalige Hype dauerte in Deutschland damals vielleicht gerade mal sechs Monate und dann verschwand er wieder. Seitdem gibt es nur noch gefühlte zwei Länden in der Stadt, die dafür top sind aber der Besuch einem Tagesausflug gleichkommt da die Verbindung unfassbar schlecht ist.

Meine Lieblingskombi ist übrigens ganz klassisch reiner Grüner Tee, Azuki Bohnen, Tapioca Perlen (die weißen leider oftmals schwarzen klassischen) oder Pudding Jelly und 25% Sugar mit 50% Eis. Reicht völlig aus und ich finde den Umstand, dass ich einen Teil meines Tees kauen kann wahnsinnig faszinierend und witzig.

Was darauf folgte war die letzte Klausur des Semesters, die tatsächlich gut lief. Ob sich bestanden habe werde ich bald erfahren und ich würde es mir wünschen. Zumindest habe ich ein gutes Gefühl, was ich jedoch nicht beschreien will. Ich bin einer der Menschen, die sich ganz schlecht einschätzen können. Zu Oberstufenzeiten war ich immer einer der Personen, die meinte die gesamte Klausur in den Sand gesetzt zu haben und dann wurde es (gerade in Geschichte) eine Eins. In Mathe war es dann gegenläufig, ein einigermaßen gutes Gefühl gehabt und über die Ergebnisse muss man nicht großartig reden. In Deutsch lief es irgendwann ähnlich. Ich bin meinem Dozenten übrigens sehr dankbar, dass er weder die persischen Vokabeln abgefragt hat noch die acht bis zwölf Eheformen der Sassaniden. Ja, es gibt tatsächlich Völker die hatten acht bis zwölf verschiedene Eheformen. So wie ihr vermutlich gerade schaut, habe ich auch ausgesehen. Glaubt mir die heutigen revolutionären Ansätze von polyamoren Beziehungen oder Patchworkfamilien haben die perfektioniert.

Soviel zu meinem Semesterende. Auf in die vorlesungsfreie Zeit und auf erfolgreiche Hausarbeiten. Ich hoffe, dass es auch hier ein wenig lauter wird, jedoch bezweifle ich das leider stark denn bei dem Pensum was ich leider erledigen muss sieht es ein wenig schlecht aus. Finde ich außerordentlich bescheiden, aber ich kann nichts machen. Aber nun zu erfreulicheren Dingen.

Wie angekündigt war ich im Juni mal auf einem der kleineren Mittelalter Spektakel. Der Grund? Das ausgesprochen schöne Gelände (viel Wald!), aber leider eher mäßiger Musikauswahl. Viel zum zu Hören, sehr wenig um wirklich mit zu tanzen. Dafür gab es tatsächlich einen Tanzkurs, zu dessen Beisuchung ich förmlich gezwungen wurde. Immerhin weiß ich jetzt wieder wie man Shaba tanze. Habe den Tanz fast schon vermisst, sehr zum Leitwesen meiner andere Mittänzer denn scheinbar mag mein Freundeskreis den Tanz nicht. Vieleicht nicht mittelalterliche genug keine Ahnung. Dass ich Shaba übrigens gerne tanze, heißt noch lange nicht, dass ich ihn wirklich beherrsche. Das typisches Karaoke-Phänomen: viel Spaß, niedriges Niveau, leichter fremdschäm Charme, aber störten tat es keinen denn ich war bei weitem nicht die Katastrophe schlechthin. Es gab sehr viel Schlimmere. Ich würde auch noch (gern) erwähnen wollen, dass ich zum großen Teil das Festival letztendlich verschlafen habe. Viel Aktion war dort eben nicht und nach meinem ersten Referatsmarathon war mir das irgendwie Ganz recht. Die Krönung des Abends war wiedererwartend das große Saltatio Mortis Konzert. Im September letzten Jahres hatte ich es für Fiddler’s Green verpasst (absolut zurecht, ich bereue nichts!) und es sollte nun nachgeholt werden. Zu Beginn hatte ich meine Bedenken, ich bin ja kein wirklicher Fan von den neueren Songs (zu „poppige“ Texte), aber auf dem Konzert spielten sie eine bunte Mischung aus den Liedern, die ich noch am ehesten mochte weshalb das gar nicht so auffiel und wir absolut großen Spaß hatten. Ich meine drei Minuten und 45 Sekunden durchzuspringen ohne Pause muss man mal bringen und vor allem auch schaffen. Zwei Tage später bin ich fast an Wadenmuskelkater gestorben.

Ähnlich wie nach der Nordcon, die dieses Jahr zum Glück nicht direkt mit der E3 kollidierte, weshalb ich nicht völlig dem absoluten Schlafentzug erlag. Auch dieses Jahr wieder tolle (neue) Crew-Mitglieder, die einem die Warte- sowie Wachzeit versüßen einhergehend mit tollen Gesprächen und sogar teils philosophischen Disputen. Ganz besonders genial war der Vortrag von Roll-Inclusive (sehr cooles Rollenspielprojekt, kann ich nur empfehlen sich mal zur Gemüte zu führen), der mir unfassbar viel Spaß gemacht hat und ich es gar nicht cool fand früher gehen zu müssen, weil meine nächste Schicht anfing.

An dieser Stelle jedoch noch mal einen kleinen Aufruf an den Dude, der neben meinem Lieblingsmenschen saß. Falls du dich jemals noch einmal trauen solltest zu fragen, wo in der Gesellschaft Frauen denn marginalisiert werden würden… Glaub mir, ich haue dir Paragraph 219a so um die Ohren, dass dir Hören und Sehen vergehen wird. Das wäre dann auch nur der Anfang.

Was leider meine Ent-Täuschung des Monats war, war das Alien Weaponry Konzert. Deren Bandprämisse schien absolut fantastisch, die Musik gefiel mir und selbst die Location war die letzte auf meiner Clubliste meiner Heimatstadt, die ich unbedingt mal besucht haben wollte. Was daraus wurde, war ein Konzert was ich aus Magenschmerzgründen vorzeitig verlassen musste, denn mein Kumpel musste mich am Ende fast nach Hause tragen, weil absolut nichts mehr ging. Darüber hinaus war ich ein wenig entzaubert, denn das Motiv der Band ist Maori-Metal. Meine Annahme bestand darin, dass tatsächlich echte Maori ihre Sprache sowie Kultur in Metalform den Menschen näherbringen wollten. Es wäre natürlich ein absolut großartiges Projekt, denn die Kolonialisierung hat ja sowohl in Australien als auch in Neuseeland deutliche Spuren im Leben der Natives hinterlassen. Selbst heute noch herrscht ein ähnlicher struktureller Rassismus wie in US-Amerika. Was am Ende statt fand, war alles nur nicht das. Ich weiß nicht inwiefern dass nun noch problematischer sein könnte, durch meine eigene Sichtweise aber die Band bestand aus drei männlichen, weißen, blond und blauäugigen Teenagern. Sie sangen zwar auf Maori, wobei ich mir selbst dort nicht mehr wirklich sicher bin. Denn schlechter Sound und eindeutig zu viele Trashmetal-Schreipassagen, machten das zu Hören zunehmend anstrengend. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, war die mögliche Kulturelle Aneignung die, den Jungs vielleicht nicht zusteht. Man sein, dass sie Maori Vorfahren hatten aber… In welcher Generation?  Es tut mir leid, aber die drei sahen mir nicht so aus als ob sie zu den Native selbst gehören und dann sich der Kultur zu bedienen um eine Metalband zu gründen und die Kultur als cool und hip zu verkaufen. Schwierig. Was ich damit genauer meine, könntet ihr hier nachlesen. Damit ist der Monat endlich beendet und abgeschlossen, auf schönere Tage. Es kann nur besser werden.

 

Ich bei so ziemlich jedem Konzert:

Denn in diesem Augenblick begriff ich etwas, das mir bislang noch nicht klar gewesen war, dass Musik nicht einfach nur Musik ist, sondern auch Magie. Sie kann Empfindungen heraufbeschwören, von denen man gar nicht wusste, dass es sie gibt, und sie kann Gefühle wieder zum Leben erwecken, die man für mausetot gehalten hatte.

S. 91ff. – Der nächstferne Ort von Hayley Long

 

Ergo Universitätsbibliotheken gleichzusetzen mit Elfenreichen? Merk ich mir…

Im Elfenreich gibt es keine Fischstäbchen, keinen Ketchup, kein Fernsehen.

S. 19- Elfenkrone von Holly Black

 

Ja. Nein. Der Vorsatz hat genau 90 Minuten gehalten:

Er hat recht. Es wäre besser. Den Mund zu halten, die Wut runterzuschlucken. Um den nächsten Tag zu erleben.

S. 20- Children of Blood and Bone von Toni Adeyemi

 

Damit lassen sich unseren neuen Nachbarn hervorragend beschreiben:

Die Familienvilla war zum kotzen.

S. 20- Magnus Chase von Rick Riordan

 

Vorsätze. So schön, so utopisch:

Der Vorsatz »das nächste Mal werde ich es besser machen« ist nicht viel mehr als die Selbsttäuschung, dass es auch ein «nächstes Mal» geben wird.

S. 6- Prophet der sechs Provinzen von Robin Hobb

 

Literally einer meiner Gedanken 24h pro Tag:

Wenigstens musste ich mich morgen Abend nicht verloben.

S. 15- Prophet der sechs Provinzen von Robin Hobb

Die gesammelten Schätze des Monats des elektronischen Wahnsinns

Nach ganzen drei Wochen Universität kann ich jetzt schon sagen, dass ich eine ambivalente Beziehung zu diesem Konstrukt haben werde. Übersetzt heißt es so viel wie, so lange ich mich nicht auf andere Menschen verlassen muss läuft alles topp. Dumm nur, dass es so etwas wie Termine, Absprachen und Gruppenarbeit gibt. Ich sehe „The lone Wolf“ wird hier zwar leichter als auf der Schule, aber immer noch schwerer als in der isländischen Einöde. Wir werden sehen…

Wenn ich jedenfalls weiterhin Babys um mich herumsitzen habe, die noch nicht einmal wissen wie man sich seine Fachliteratur zusammensucht oder korrekt seine Quellen angibt, dann werde ich schlicht weg durchdrehen. Oder diese neunzig Minuten einfach verschlafen. Alles ist sinnvoller sich dieses Gebrabbel anzuhören. Die Folien werden eh Internet hochgeladen. Was nicht heißen soll, dass wir ein Hightech Studiengang sind. Oh nein, eine Professorin musste erst kürzlich den Technischen Support kommen lassen, weil sie nicht wusste welcher Lichtschalter für welches Licht verantwortlich war.

Ein wirkliches Klientel haben wir tatsächlich nicht in unserem Studienfach. Wir haben diverse Rentner, die ihre Rente ein wenig spannender Gestalten wollen, Menschen die bereits eine Berufsausbildung hinter sich haben oder parallel noch arbeiten, Menschen, die bereits Kinder haben und meine Altersgruppe die sich dem spießigen Partyfolk zugehörig fühlt. Party machen wollen, aber konservativ oder noch schlimmer neoliberal sein. Bin gespannt wie lange es dauern wird bis die ersten Merken, dass mein Wille zu lernen nicht nur übermotivierte Erstsemestereuphorie ist. Selbst die Identitätskrise wird mich nicht umhauen können, dafür bin ich ein zu chronisch kriselndes Krisengebiet. 

Meine Tutorinnen für die Einführungswoche waren da übrigens nicht ganz unschuldig bei. Bekomme ich am Sonntagabend um 18 Uhr eine Mail mit der Nachricht, dass sich die Begrüßungsveranstaltung mal eben um vier Stunden nach vorne verschoben hat. Wie soll man Sonntagabends den eigenen Chef noch erreichen?! Richtig man setzt sich hin und betreibt Telefonterror und hängt gleich Messenger und Mail hinten dran. Doppelt hält bekanntlich besser und ich war bereits am Ende mit den Nerven. Bevor das Studium überhaupt angefangen hat lag mein Counter der Mails bereits bei 10 Stück und es sollten noch viele folgen. Sehr, sehr viele… Dass ich mit den Nerven bereits am Ende war, stimmt deshalb so nämlich auch nicht. Es geht immer schlimmer…

Die Kursvergabe läuft mittlerweile über digitalem Wege. Nur hat das System ein paar Defizite. Mit anderen Worten: Es ist unbrauchbar. Vorlesungen die im Verzeichnis angegeben werden, sind im System nicht an wählbar und anders herum. Es gibt Vorlesungen/ Seminare, die erfordern spezielle Qualifikationen was nicht kenntlich gemacht wurde und was ganz besonders genial gelöst ist die einmal fest gesetzte Teilnehmerzahl. Die sitzt dann bombenfest und selbst wenn sich der Professor dazu entschließt, sie hoch zu setzen wird es nicht funktionieren. Weil das System es so will! Spätestens ab diesem Zeitpunkt habe ich mich gefragt wann wohl diese Sätze vom System ausgesprochen wird: I’m sorry, Dave. I’m afraid I can’t do that und dann Dave, this conversation can serve no purpose anymore. Goodbye.

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Ein Dutzend Dinge, die ich während meines „Auslandsjahr“ gelernt habe

Seit gut drei Wochen bin ich mittlerweile wieder im Lande und bin einigermaßen angekommen. Deshalb bin ich auch erst jetzt dazu gekommen mir so wirklich Gedanken um die letzten neun Monate zu machen. Hier sind ein Paar meiner Einsichten, die ich mal aufgeschrieben habe. Villeicht wird zu dem Thema noch mehr kommen nur ist in-sich-hinein-gehen ein relativ anstrengender Prozess und ich bin mal wieder überall und nirgendwo unterwegs….

Own your Shit

Die wichtigste Sache, die ich wohl während meiner neun Monate Ausland gelernt habe wäre: Own your Shit. Gerade in Beziehungen zu Partner(n), Freundin, Arbeitgeber, Kollegen oder wen auch immer. Lerne dich deiner selbst Bewusst zu sein. Lerne dich selbst zu hinterfragen und beseitige Probleme wie Eifersucht, schlechte Laune, Streitereien oder Ansprüche. Denn ganz oft ist es nicht die Kleinigkeit die jemand erwähnt hat, die uns durch die Decke gehen lässt. Meist ist es etwas ganz anderes, etwas was viel tiefer sitzt. Die eigene Unsicherheit sollte nicht die Ursache dafür sein, dass ihr jeden zweiten Tag jemanden mit verbalen Molotowcocktails bewerft. Ich bin ein Paradebeispiel dafür, ich habe konsequenterweise jeden Boten erschossen. Jetzt weiß ich, ich muss nicht an der Person arbeiten, der mir den Boten geschickt hat. Nein, ich muss an mir arbeiten. Zwischenstand: Es klappt in vielen Fällen schon besser. Zynisch werde ich wohl immer bleiben.

 

Abgrenzen

Der obige Punkt aus einer anderen Perspektive. Denn auch ich war des öfteren schon in meinem Leben ein Bote oder in irgendwelche größeren/ kleineren Konflikte involviert. Immer habe ich mir den Schuh angezogen, dass ich Schuld hätte. Egal bei was: Zwei meiner Freunde streiten sich? Ich war Schuld. Der Lehrer flippte aus? Ich war Schuld. Mein Haustier ist gestorben, weil es einen Tumor hatte? Ich war Schuld. Ist auf Dauer dezent ungesund und anstrengend.

Für das Leben anderer bin ich in der Regel nicht verantwortlich. Ich kann Hilfe anbieten, mehr aber auch nicht. Wenn die Hilfe nicht erwünscht wird, dann lasse ich es. Nur weil jemand unglücklich ist, muss ich automatisch mit unglücklich sein. Nein, nein, nein… und es heißt auch darüber reflektieren zu können, ob man nun wirklich Mist gebaut hat oder ob die andere Person einen gerne als Sündenbock hinstellen würde, weil er/sie sich nicht eingestehen kann dass er/sie Mist gebaut hat.

 

Kommunikation ist alles

Gehört mit in diesen riesigen Korb namens Own your Shit. Denn wenn du dich deines Selbst bewusst bist, dann rede drüber. Rede über deine Gefühle, deine Ängste, Erwartungen, Wünsche was auch immer. Es macht ein Leben ein wenig leichter und sei es nur ein: Entschuldigung ich bin gerade nicht ansprechbar, weil ich tierisch Hunger habe und erst einmal was Essen muss ansonsten gehe ich gleich an die Decke. Es ist eine Ansage, können die meisten Menschen nachvollziehen und man hat für 20 Minuten seine Ruhe. Viele Streitereien entstehen aus Missverständnissen, weil man nie drüber geredet hat oder sich dachte was der andere denken würde bzw. könnte. Wie gesagt nicht denken, sondern reden und zwar miteinander.

 

Kill them with kindness

Mein persönlicher Grad an passiver Aggressivität ist (wenn ich sauer bin) nicht zu übertreffen. Wenn andere verbale Molotowcocktails schmeißen komme ich gut und gerne mal mit einer Panzerfaust vorbei oder gleich mit einer Wasserstoffbombe. Ich sage euch, damit kommt man nicht weit. Man macht zwar seinem Ärger Luft, aber dann kommt der Gegenwind. Trotzreaktionen von anderen Menschen sollte man nicht unterschätzen und dann stehen sich zwei Sturköpfe gegenüber und man hat sich ineinander so verkeilt wie Deutschland und Frankreich 1916 in Verdun. Für das Erreichen eines bestimmten Ziels weniger Vorteilhaft. Erst recht, wenn man von der Person auf die man sauer ist abhängig ist und sich damit so einiges einhandeln würde. Eine Regel, die ich dann selbst lernen musste und immer noch muss: (die Macht der Panzerfaust bleibt eben extrem Stark) bleibe freundlich. Egal was passiert: lächel und winke. Damit entwaffnest du deinen Gegenüber im Zweifel, denn er kann nichts tun. Wenn seine Wut abprallt, dann verraucht sie ins nichts und er ist gezwungen sich auf einen Lösungsweg einzulassen.

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Reiseführer über die Katzenvideplattform #3

Lang, lang ist’s her, jedoch hat sich so einiges in meiner Abonnentenliste getan und dies möchte ich euch nicht vorenthalten. Weshalb so genau weiß ich auch nicht, aber vielleicht bekomme ich den ein oder anderen doch noch dazu den Glauben in die jetzige heranwachsende Generation nicht zu verlieren. Wenn man gut 90% des Inhalts auf der Katzenvideoplattfom ignoriert, klappt das sogar ganz gut. Deshalb bin ich viel mehr durch einen Artikel auf dieses Problem aufmerksam geworden, als durch das reine Betrachten meines Accounts. Die Startseite ist und bleibt bei mir konstant gesperrt. Zum gesamten Artikel geht es übrigens hier, was mich jedoch besonders stutzig gemacht hat war die Aussage, dass YouTube immer radikaler Links setzen würde und zu einem Desinformationsportal verkommen könnte. Ich zitiere:

Wer YouTube-Videos schaut, sagt Chaslot, Zeynep Tufeci, der Guardian und andere, bekommt immer krassere, immer radikalere „weiterführende“ Clips empfohlen. Hierzu gehören vor allem bei politischen Themen Verschwörungstheorien und Fake News. Wer sich beispielsweise Nachrichten-Videos zum Amoklauf an der Marjory Stoneman Douglas High School in Florida ansieht, landet schnell bei anderen Clips, die behaupten, die Tragödie hätte nie stattgefunden und wäre ein Hoax.

Wired, Jonny Haeusler Ausgabe vom 15.03.2018

Zu aller erst: (Es wird kein zweitens folgen, jedoch fällt mir kein besserer Satzanfang an. Jeder Lektor darf sich bei mir beschweren…) Weshalb denken Menschen schon wieder, dass irgendetwas gefälscht ist? Seid mir nicht böse aber menschliche Leichen in einer verdammten Schule wären schon ein extremer Scherz. Ich meine, wer würde so etwas tun? Natur lass es doch bitte Gehirne regnen. So genug aufgeregt….

Davon mal ganz abgesehen, kann ich dem Artikel nicht ganz folgen. Seien wir mal ehrlich, mittlerweile sollte jeder genügend Medienkompetenz besitzen um zu wissen dass heut zu Tage viel mit Clickbait gearbeitet wird oder mit recht interessanten Videotitelbildern. Darüber hinaus muss man die empfohlenen Videos auch nicht anklicken sondern kann statt dessen eiskalt ignorieren oder nicht interessiert wählen. Die besagten Videos werden dann nämlich nicht mehr angezeigt. Wenn YouTube, Google oder sämtliche anderen Firmenmonster schon das Angebot geben euch selbst eine Filterblase zu basteln macht doch mit. Wenn ihr lediglich Bildungskanäle oder eher in der Stimmung links-versiftes Rosabrillenbalett seid, werdet ihr auch nicht so schnell eine eigene Akte beim Bundesnachrichtendienst oder der CIA haben. Gut für euch, weniger Flughafenkontrollen und ihr habt mehr Zeit im Duty-Free Shop. Ich merke, ich werde schon wieder sarkastisch. Damit das Ganze hier nicht ganz so ausufert komme gleich zu meinen neuen Empfehlungen. Denn ich steh auf mein links-versiftes Rosabrillenbalett, bräuchten wir alle viel mehr von.

 

Wolf Performance Coaching:

Ich denke keiner meiner Leser ist sonderlich in die Fitness-Instagram Bewegung involviert. Wenn ich Unrecht haben sollte, dann entschuldigt dies bitte. Ich kann leider nicht hellsehen, um all eure faszinierenden Fassetten warnehmen zu können. Aber darum soll es eigentlich gar nicht gehen. Es soll sich um diesen Herren drehen und darum wie er mit einigen anderen die Bewegung #NoBullshit oder #changetheIndustry ins Leben gerufen hat. Er möchte die Allgemeinheit über die Abzocke von gewissen Fitnessmodeln, Fitness Trainern, Personal Trainern und sogar teilweise Ärzten aufdecken und bekämpfen. Er regt zum Hinterfragen an, zeigt wie Hinterfragen geht und erklärt wie man profane nicht-tragende Argumente entlarven kann. Er räumt mit Ernährungs- sowie Trainingsmythen auf und sorgt hoffentlich dafür, dass Menschen erst selbst denken und dann Unsummen von Geld für etwas zahlen müssen was sie sich auch hätten selbst anlesen können. So kompliziert ist das Ganze gar nicht.

 

Lorerunner:

Diesen Herren dürftet ihr auch schon kennen zumindest wenn ihr meine Blade-Runner Analyse gelesen habt. (Sollte dies nicht der Fall sein. Tut. Es. Sofort!) Dabei wären wir eigentlich schon beim Thema seines Kanals. Er produziert verschiedene Formate, die allesamt etwas mit Spielen zu tun haben oder Filmen, oder Serien. Im Großen und Ganzen könnte man die verschiedenen Angebote unter Analysen zusammenfassen. Darunter läuft momentan das gesamte Star Trek Universum dies bedeutet, dass er schlicht weg jede Folge der vollständigen Serie von Raumschiff Enterprise bis Star Trek Enterprise bespricht. Er hat auch die Herr der Ringe-Trilogie inklusive die des Hobbits analysiert oder Star Wars Episode I bis VI. Das waren erst die bekanntesten Vertreter… Er hat Humor, er ist intelligent, er bringt Dinge auf den Punkt und vor allem liebt er Mass Effekt eins bis zwei genauso sehr wie ich (selbst drei, ein bisschen). Einziges Manko: Er spricht lediglich Englisch und seine Videos sind ungeschnitten. Genauso wie seine Spiele-Analysen, die gerne mal sechs Stunden am Stück dauern da er während des Spielens analysiert. Ihr solltet also Zeit mitbringen und euch nicht am Computerspiele-Design der neunziger Jahre stören, da er diese Art gerne als Hauptgestaltungsthema in sämtlichen Videos verwendet. Ich kriege davon regelmäßig Augenkrebs, aber ich bin auch ein verwöhnter Jungspund. Macht es wie ich, hört seine Analysen als Hörspiel da ist die Optik dann auch egal.

 

CocuriRuby:

Die einzige Booktuberin, die ich mir überhaupt anschaue und die es wert ist geschaut zu werden. Es tut mir Leid, falls ich hier Abstriche machen sollte. Jedoch tue ich mich mit der Szene im Allgemeinen eher schwer. Oft sehe ich vor mir keinen Rezensenten, der etwas eloquentes zu sagen hat sondern viel mehr einen völlig über- emotionalen Teenager, der wild gestikulieren jedes zweite Buch in den Himmel lobt und am Ende dann doch nur beispielsweise 3 Sterne vergibt. Die Story, Kontext oder den Plot zu hinterfragen würde im Leben niemandem einfallen und eben genau das tut diese junge Dame. Sie schildert ehrlich und meist sachlich ihre Meinung, gibt konstruktive Kritik und vor allem hinterfragt Dinge. Eine wunderbare Anlaufstelle wenn man sich hauptsächlich für das Genre Contemporary/ Contemporary-Romance und im allgemeinen Jugendliteratur interessiert.

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Der Arbeitswahnsinn

Ich lebe! Noch! Oder schon wieder? Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Seit der einen Geschichte (und vorgestern erschienenem Artikel) die ich sogar schon vorgeplant hatte, ist hier knapp einen Monat wohl nichts geschrieben worden. Das lag an ähm…. Der nervtötenden-Schleimproduktions-fördenden unglaublich interessanten Schule. Die Standardentschuldigung. Zusammengefasst: 2 Referate, 1 Hausarbeit, 5 Arbeiten, 2 Tests und genau 3 mündliche Prüfungen und 1 schriftliche. Yeah, ich habe ja sonst nichts besseres zu tun.

Aber von vorne angefangen. Das witzige an der Schule ist, (vor allem wen man die einzelnen Lehrer so herrlich genau kennt) dass man als Schüler eindeutig mit bekommt wenn die lieben Folterknechte auch beginnen nach Ferien zu lechtzen. Unterricht wird nur noch halb vorbereitet. Vertretungsstunden missachtet. Zu spätkommen nur mit einem Seufzer quittiert oder man hört Sätze wie:

Wie soll ich meine Schüler denn auf die Prüfungen vorbereiten? Selbst ich verstehe dieses langweilige Buch nicht einmal. (Wusste ichs doch!)

wahlweise auch

Warum kann nicht einmal irgendeiner mitten in der stunde den feuerwehralarm auslösen? (Wussten wir selbst nicht, vermutlich weil diejenigen dann Ärger bekommen?)

im schlimmsten Fall

Wir sind alle am Ar…. Tralalalaaaaaaa (Das wissen wir seid der 5. Klasse…)

Allerdings habe ich folgende Erkenntnisse gewonnen:

– Die 90er sind ein grandioses Jahrzehnt, besonders in der Politik scheint viel passiert zu sein. Wovon ich leider überhaupt keine Ahnung habe, da dass mit dem Zuhören vor meinem Part so eine Sache war…

– Lehrer schätzen es nicht, wenn man ihr Aufgabenstellungen für die Hausarbeit etwas uminterpretiert.

– Es gibt Themen in der Welt, die mich nicht im geringsten interessieren und die Rede ist jetzt nicht vom Verdauungstrackt eines Regenwurmes.

– Alkohl im Überfluss ist eine sehr, sehr, sehr, sehr dämliche Idee. (Nein, ich habe mich nicht betrunken, wirklich) Ich meine nur diese psychischen Schäden.

Help

Und nun ein Einblick in meine Woche:

Montag: Englisch Prüfung…

Viel zu früh aufgewacht. Tierische Aufregung. Frühstück trotzdem irgendwie herunter gewürgt. Hinter war mir schlecht. Dann Kammiletee und Schwarzentee abwechseln getrunken. Widerlich diese Kombi. Nicht laufen gegangen, musste noch lernen. Aus Vorsicht viel zu früh losgefahren. Dann eine schier endlose Wartezeit vor dem Prüfungsraum. Mitschüler begrüßen mich hysterisch aufgedreht. Adrenalien der letzen 45 Minuten lassen grüßen. Sie sind fertig. Für heute. Meine Aufregung wächst. Irgendwann werden wir rein gerufen. Ich sauge mir was auf Englisch aus den Fingern. Die Zeit zieht sich. Sirupgefühl nimmt zu. Schweißausbruch und Magenknurren inklusive. Ich ziehe mir noch irgendwas aus den Fingen. Rede über meine Zukunftswünsche. Ein Haus auf Island. Arbeit? Ich würde es lieben in brennenden Autos zu fahren und würde am liebsten Stuntfrau werden. Haustiere? Drei Katzen. Seth. Amon Ra und Mystery. Emily lässt grüßen. Prüferin schaut sehr interessiert. Mitschüler denken, ich bin gruselig. Saugen uns zu fünft irgendwas aus den Fingern. Werden hinaus gebeten. Brechen in hysterisches Gelächter aus. Wir sind alle total high und Adrenalienjunkies. Klassenkamerad futtert aus Frust mehrere Äpfel. Einigen uns. Abitur wird die Hölle.

Ergebnis: 2-

Montagnachmittag: Französischprüfung (mündlich)

Geringere Aufregung als am Vormittag. Versucht in 90 Minuten von English auf Französisch zu schalten. Gelesen. Gehört. Alles versucht. Wird schon schief gehen. Dennoch wiederkehrende Übelkeit. Kein Plan haben. Black Out. Ziehe mir wieder irgendwas aus den Fingern. Erzähle von verloren gegangenen Hunden, einer Rettungsmission, Krediten, Banken und dem verzweifelten Versuch einen Austausch wieder herzustellen. Prüferin war noch aufgedreher als ich. Regte mich nur noch mehr auf. Akute Sprachverwirrung. Erlösung. Möglicherweise nicht durchgefallen. Schriftlicheprüfung steht noch aus. ergebnis kommt irgendwann. Hoffentlich vor dem 16 Juli.

Dienstag: Null Erinnerung. Nichts…

Mittwoch: Deutschprüfung

Hallo Übelkeit und Hyperaktivität. Auslassen des Kamillentees. Dafür Laufen. Neue Bestzeit. Wundert mich nicht. Dann zu bester Freundin. Noch mal das Gelernte rekapitulieren und reflektieren. Scheinbar pünklich losgefahren. Unterwegs von zwei Klassenkameraden angerufen worden. Dann vom Prüfer. Wo wir denn bleiben würden. Unsere Vorbereitungzeit liefe seit 20 Minuten. Wir im Albtraummodus zur Schule gesprintet. Statt den zwei zu vergleichenden Gedichten hatten wir nun drei. Aus 30 Minuten Vorbereitungszeit waren 10 geworden. Sehr, sehr, sher schnell etwas aus den Fingern gezogen. Auf den notizzettel geschmiert. Fassungslose Blicke der Prüfungsaussicht dahin genommen ohne aus zu rasten. Übelkeit war mittlerweile kurz vor dem Exitus. In die Prüfung gegangen. 1,5 Liter Wasser getrunken (merke: 1. Hilft nicht, 2. Sich wie im Film die Birne wegkippen funktioniert mit Wasser ebenso wenig). Sehr, sehr, sehr viel geredet. Trochäus mit Jambus verwechselt (Ob die betonte Silbe rechts oder links sitzt, ist mir ehrlich gesagt schnurzpiepe). Einziger Fehler. Dazu nicht geschnallt was der Lehrer mit der Frage wollte: Was wäre denn 1966 gewesen? Meine Assoziation: Vietnamkrieg. Sprach es nicht aus. Freundin übernahm. Rette mir den Hals. Nach Notenbekanntgebung den Prüfern wirklich fast vor die Füße… Ihr wisst schon. Nach dem Stress auf der couch eingeschlafen. Zu Hause.

Ergebnis: 1-

Samstagmorgen: Französischprüfung (schriftlich)

Mir den Hintern abgelernt um mündliches wieder gut zu machen. Hoffnung wuchs. Vertrauen sank. Panik blieb jedoch irgendwo auf Reisen. Dahin gefahren. Zu früh. Gewartet. Stufenkameradin kam. Freundin und Freund auch. Dann hingesetzt. Hörtext 1 und 2 waren okay. Bei 3 nur noch geraten. Franzosen reden einfach zu schnell. Lesetext war besser. Außer das mein Gehirn sich für 1 Minute verweigerte. Hoffnung wuchs. Zu spät mit dem schriftlichen angefangen. Nicht gewusst was die Aufgabe von mir wollte. Nervig. Wehe, dass wird nichts.

Exam-Meme

Nachtrag: Hier mit verkünde ich stolz, ich bin nun Besitzerin des Sprachscheins Französisch Stufe B1. Geht doch.