#Essen

Ein Ratgeber für die isländische Küche sowie Anweisungen für isländisches Einkaufen

Ich finde es herrlich ironisch, dass noch nie ein Blogpost so eingefordert wurde wie der über die Isländische Küche beziehungsweise über Isländische Supermärkte. Dass ich eine recht lustige Beziehung zu Essen habe und mich zu den Foodies zähle war mir klar, aber dass ich auch eine solche Leserschaft habe wusste ich nicht. Hat seine Vorteile, denn dann darf ich mal wieder so richtig schön ausschweifen. Wobei ich finde, dass es dieses Mal sogar recht kurz und knackig geworden ist. Zurück zum Essen:

Die Gourmet-Historie Island ist nicht unbedingt von Ruhm gesäumt. Karges Land, Extremwetter, nicht wirklich feste Jahreszeiten und mangelndes Sonnenlicht machten den Anbau von Gemüse, Obst oder Getreide eher beschwerlich bis gar unmöglich. Bis in die Moderne kannten die Isländer so etwas wie Mehl oder Getreide gar nicht, ihr Äquivalent war gemahlenes Moos oder es gab eben nichts. Was an der Getreidefront fehlte wurde im Bereich Fleisch wieder wettgemacht: Rinder, Lamm, Pferde, Rentiere, verschiedene Wildvögel oder diverse Fischsorten waren der Hauptbestandteil der Ernährung. Damit es über die Jahre hinweg nicht all zu langweilig wurde, gab es das Fleisch in den verschiedensten Formen: gepökelt, getrocknet, geräuchert, eingelegt, gekocht, gebraten oder roh. Als Beilage wurden oft Rüben oder Kohl gereicht, manchmal sogar Rhabarber und wenn man im Frühling ein erfolgreicher Sammler gewesen war, dann gerne auch Wildbeeren.

Wer Rinder oder Rentiere besaß, der hatte das Glück Jogurt, Butter oder Milch selbst herstellen zu können. Wer Hühner besaß bekam die Eier umsonst.

Bis heute hat sich die traditionelle größtenteils Küche gehalten. So sieht man noch heute auf der landes typischen Speisekarte Gerichte wie sauer eingelegte Schafsinnereien (lundabaggar), Robbenflossen (selshreyfar) oder Hammelhoden (súrsaðir hrútspungar). Ganz hart Gesottene trauen sich an den gekochten Schafskopf (Svið) oder den so genannten Hákarl heran. Hákarl ist fermentiertes Haifleisch, dass im naturbelassene Zustand giftig wäre. Schmeckt und riecht wie Überreifer Camembert.

Wer einen Hauch von Island schmecken möchte, aber kein Essens- Extremist ist, dem empfehle ich den Wildlachs, Saibling oder das Geflügel. Ich gebe zu, dass als ich noch Fleisch gegessen habe bei mir auf dem Teller sowohl Rentier als auch das Lamm landete. Rentier schmeckt wie eine Mischung aus Rind und Wildschwein und das Lamm war das best abgeschmeckteste und zarteste Fleisch was ich in meinem gesamten Leben jemals gegessen habe. Die Tiere sterben hier zumindest nicht völlig umsonst.

Dass die Isländer auch Papageientaucher und Wahlfleisch an die Touristen verfüttern möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen. Ob es sein muss ist ein anderer Beitrag wert und ich sehe es nicht gerne. Zumal seit 2012 die Isländer die Fangquoten für Zwergwale extrem aufgestockt haben.

Wenden wir uns wieder fröhlicheren Themen zu, wie beispielsweise den isländischen Süß-Teigspeisen. Denn sobald das Mehl langsam seinen Weg nach Island fand machten sich die Einwohner auch dies zu nutze. So gibt es noch heute das traditionelle Weihnachts- Schmalzgebäck (klenät), crêpe-artige Pfannkuchen (Pönnukaka) oder Eierkuchen (lummur). Worauf ich ja neugierig wäre, hier aber noch nicht wirklich gesehen habe wäre die Kakaosuppe mit Zwieback. Die ursprünglich schwedischen Zimtschnecken erfreuen sich hier ebenso großer Beliebtheit wie in ihrem Ursprungsland. Vor allem sind diese hier deutlich größer und machen den deutschen Plundertaschen alle ehre.

Die Eierpfannkuchen oder auch die crêpe-artigen Falden gibt es hier gerne zum Frühstück. Entweder mit Rhabarbermarmelade oder Schlagsahne. Wer eher eine leichte Variante bevorzugt, der darf gerne Súrmjólk probieren. Es hat die Konsistenz von dünnem Jogurt oder Sauermilch, der Geschmack dagegen erinnert ganz stark an Kefir. Ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber Isländer ertränken Súrmjólk gerne mit Zimt und Zucker. Da ist dann der Eigengeschmack recht egal, zumal es dieses Molkegemisch auch den den Geschmäckern Erdbeere und Karamell zu kaufen gibt.

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Herzenkramen, Klappe die Zehnte: Lebens-Mittel

So, nachdem WordPress aus unerfindlichen Gründen meine Einleitung bereits zweimal eiskalt ins Datennirvana geschickt hat, schreibe ich sie nun ein drittes Mal. Falls der liebe Datengott mir damit mitteilen wollte, dass ich diese noch einmal überdenken sollte: Da hast du dich geschnitten Freundchen, ich schreibe sie genauso so. Wort für Wort, weil ich es kann und weil ich sie gut finde. Nur damit du es weißt! Wir steuern auf die Zielgerade zu, dies ist der vorletzte Beitrag von RandomRandomsens Serie Herzenskramen. Dieses Mal mit dem Titel Lebens-Mittel. Weshalb Lebens-Mittel? Ganz einfach, es ist ein schlechter Wortwitz. Ein zugegebener schlechter Wortwitz mit einer Prise Tragik. Lebensmittel wie ihr sie kennt dienen zur Nahrungsaufnahme und die Nahrungsaufnahme ist dafür da, dass ihr weiter lustig und fröhlich durch die Welt springen könnt, ohne Angst haben zu müssen jeden Moment umzukippen. Das Ganze geht jedoch auch anders. Nehmen wir mal an es gab lange Zeit keine Lebensmittel und ihr seid gerade umgekippt beziehungsweise kurz davor auf ewig umzukippen, dann bedarft ihr Hilfe. Nicht nur Versorgungstechnisch, sondern wie in meinem damaligen Fall auch psychische Hilfe. So gut die Versorgung auch sein kann, wenn ihr euch plötzlich für die Nahrungsaufnahme hasst sieht das Problem schon ganz anders aus. Auf gut Deutsch gesagt, ich bin tatsächlich bekloppt. Herzlichen Glückwunsch ich habe gerade dir, dir und vor allem genau dir gerade gebeichtet, dass ich eine Essstörung hatte/ habe. Beichten deshalb, weil viele Betroffene sich tatsächlich dafür schämen. Zum einen weil sie eben nicht so normal funktionieren wie Andere, zum anderen weil die Gesellschaft immer noch wunderbar mit dem Zeigefinder auf sie zeigt. Freiwillig hungern, wenn andere verhungern. Willkommen in dem Paradox schlechthin. Für alle: Eine Essstörung ist kein Spaß, sie ist nicht schön, aber man muss sich auf keinen Fall dafür schämen. Genauso wie bei anderen psychischen Krankheiten. Um es kurz zu machen, nach meinem damaligen Krankenhausaufenthalt hatte ich nicht nur die Diagnose Reizdarm, nein auch Anorexia Nervosa (Magersucht) stand dort. Schwarz auf Weiß, ganz unschuldig wie sie eben gekommen war. (Es würde mich an dieser Stelle mal übrigens sehr interessieren, wer von euch vorher Hobbypsychologe gespielt hat und es bereits vermutet hat) So unschuldig wie sie gekommen war, sich gemütlich eingenistet hatte so schwer wollte sie auch wieder gehen. Die Alarmlampen der allgemeinen Ärzte, des Kardiologen und natürlich die meiner Mitbewohner liefen auf Hochtouren, da um die Weihnachtszeit wenig Hilfe angeboten wurde. Weshalb ich bis Mitte Januar mir mehr oder weniger selbstüberlassen wurde. Dieser Beitrag handelt über Dinge, die mich damals am Leben gehalten haben. Ihr dürft gespannt sein…

 

  1. Mein Stolz

Die größte Motivation war tatsächlich nicht zu den 10-15% Todgeweihten zu gehören. Dass mag nun merkwürdig erscheinen und ein wenig scher zu erklären, aber ich wollte immer in allem die Beste sein. Dass dies nicht funktioniert, ist mir klar, war mir auch damals klar „aber alle anderen können es doch auch“ also weshalb nicht versuchen. Was mir später bewusst wurde, wie viel eigentlich 10-15% sind. Diese Personen haben schlichtweg zu lange gewartet gesund zu werden oder hatten nicht den Willen dazu. Denn aus einer Essstörung kann man sich nur selbst befreien, es gibt weder Medikamente noch eine Anleitung dafür. Die Erkrankten folgen solange der inneren Stimme bis sie eben über den Jordan gehen oder eben auf die innere Stimme scheißen. Das wohl Wichtigste was ich im Kampfsport gelernt habe ist: Stay strong, don’t give up, keep going. Mehr nicht… Weshalb sollte ich nun nach 16 Jahren Lebenszeit einfach so aufgeben? Es waren 16 Jahre harte Arbeit, 16 Jahre Erinnerungen, Spaß, Trauer, Wut etc. Wieso sollte ich jetzt aufgeben ich hatte noch so viel zu tun, so viel vor mir und ich würde garantiert nicht mein Erspartes auf der Bank verkommen lassen oder gar die Schule quittieren, wo ich doch so haarscharf vor dem Abitur stand. Wozu sitzt man sich denn 10 Jahre den Hintern platt?! Ihr seht aufgeben stand nicht wirklich auf dem Plan, das Einzige worin ich wirklich gut bin ist zäh sein. Weshalb nicht dem eigenen Gehirn mal zeigen wer der wirkliche Chef ist. Besiegt von einer einfachen Psychose, dass kam nicht in die Tüte! Deshalb gilt bis heute: Fall seven times, stand up eight. Also hieß es sprichwörtlich ran an den Tofu bzw. Kuchen.

 

  1. Gronkh

Es gibt diverse Geschichten von ehemaligen psychisch Kranken oder Genies, die sich mit etwas ihr Leben zurückgeholt haben. Dieses Etwas hat sie damals entweder abgelenkt oder sie haben sich damit irgendwie selbst therapiert. Ich wünschte ich könnte dasselbe über mich sagen, jedoch sah es zu der akuten Zeit mit dem Malen und Zeichnen eher schlecht aus. Angst vor dem weißen Blatt, Angst nicht perfekt genug zu sein, Kreativitätsverlust etc. Hörbücher waren gerade aus oder zumindest nicht nach meinem Geschmack und ich verbot mir Geld dafür auszugeben, zumal gerade Weihnachten gewesen war und wer kauft sich nach Weihnachten noch selbst Geschenke? Lesen war ganz unmöglich, da es zu viel Konzentration erforderte. Hätte ich diesen Menschen nicht gehabt, ich hätte mich vermutlich tot gelegen.

Der Hintergrund: Ich sagte Ablenkung ist wichtig, mal keine Minute an das Essen, Nicht-Essen, Sport- Kein Sport zu denken ist… befreiend. Musikhören war damals noch nicht ganz so meins und was blieb war der schon ewig bestehende Wunsch nach Videospielen. Es war das Einzige, was meine Mutter nie verstanden hat und nie sonderlich als sinnvoll ansah. Deshalb gab es außer einem Nintendo nie wirklich Videospiele. Alleine deshalb, weil wir das völlige falsche Betriebssystem besaßen, aber man will ja doch seinen Willen und vor allem mitreden. Aufgrund der frühen Entdeckung (war wohl einer der ersten) konnte ich plötzlich Spiele ab 16 oder sogar ab 18 spielen ohne dafür Geld oder Finger zu bewegen. Ich schaue jemand anderem beim Spiele spielen zu… und dass ist bis heute wunderbar erheiternd, amüsieren, ablenkend, entspannend und je nach Spiel sogar sehr informativ und philosophisch. Imaginäre große Brüder sind eben ultra-praktisch. Besonders wenn sie dich vor dem endgültigen Wahnsinn retten.

 

3. LealovesLifiting

Ich entdeckte diese Dame durch Stöbern auf YouTube.  Ja, damals war dies noch möglich ohne den Glauben an die Menschheit zu verlieren. Sie war damals sehr viel älter als ich, steckte ebenfalls in einer Essstörung und wollte ihren Weg daraus dokumentieren. Die Jahre gingen in die Lande und ihr könnt euch vorstellen, dass es einige Zeit gedauert hat bis sie sich alle ihre Zwänge eingestanden hat und es dauerte noch viel länger diese abzulegen. Neben diversen fragwürdigen What I eat in a day-Videos (in ihren Augen eine völlig normale Ernährungsweise) lud sie Kontext aus ihrem Studium hoch. Alles rund um Ernährung, Sportwissenschaften mit dem Nebenfach Psychologie tummelt sich bis heute auf ihrem Kanal und rette mir damit das Leben. Denn die Wissenschaft sieht diverse Dinge anders, als es uns Fitnessmagazin XY weiß machen will. So machen Kohlenhydrate nach 18 Uhr nicht dick, auch nicht nach 22 Uhr. Fette sowohl ungesättigt als auch gesättigt sind essentiel wichtig für den Körper. Aspartam ruft keinen Krebs hervor und es gibt auch keinen eingeschlafenen Stoffwechsel. Das kam mir gerade recht, denn mit der Zeit verlor ich die Angst vorm Essen und wusste welchen Bullshit ich nie wieder glauben wollte.

Zur ihr selbst kann ich nur sagen, man muss sie mögen zumindest ihre Art. Gerade in ihren alten Videos merkt man ihr die Essstörung noch deutlich an und auch das Gefühl alles besser zu wissen. Auch heute noch, nachdem sie wirklich eine große Portion Reife dazu gewonnen hat ist sie gerne mal unverschämt, provozierend und nicht gerade der höflichste Mensch auf Erden. Dadurch ist sie allerdings auch eine der Wenigen in der Fitness-Branche, die stets ehrlich und authentisch bleiben. Sie verkauft ihre Seele nicht an Firma XY, nur weil diese ihr die neuen Fettschmelzpillen gratis überlässt. Für Ehrlichkeit, Transparenz und wissenschaftlichen und kostenlosen Kontext muss man ihr eindeutig Pluspunkte geben.

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Frühstückskreationen 2016

Wie schon am Anfang des Jahres versprochen und wiederholt vor zwei Wochen kommt nun der letzte Post meiner Reihe der versuchten Selbstversorgung im Jahre 2016…. Dieses Mal mit reinen Frühstücksideen, da für mich das Frühstück eines der Highlights meines Tag muss ansonsten bin ich dank der verunglückten Start in den Tag die nächsten Stunden sehr, sehr schlecht gelaunt. Staunet und genießet…

 

Beeren-Traum:

Wie dieses Rezept entstanden ist weiß ich gar nicht mehr. Ich weiß nur, dass es mich schon seit gut 1,5 Jahren wöchentlich begleitet. Es schmeckt eben einfach phänomenal… Wie sagte Einstein einst: Everything should be made as simple as possible, but not simpler.

Man nehme:

350/ 450g Skyr mit oder ohne Geschmack

200g Beeren-Mischung (TK)

Topping: Frühstückscerealien jeder Art

Die Tiefkühlbeerenmischung sollte vor dem Verzehr, allerdings ordentlich aufgetaut bzw. erhitzt werden. Heiße Beeren schmecken noch einmal besser.

 

Nachdem Sport schmeckt es doppelt so gut...

Nachdem Sport schmeckt es doppelt so gut…

 

Süßer-Tofu:

Hier geht’s zum original Rezept (das Kochvideo ist die reinste Komödie)… Eines Tages zufällig durch den YouTubeLogarithmus entdeckt und nachgekocht. Eine leckere Eiweißquelle für vegane Tage!

Man nehme:

200g Natur- Tofu

200g Beeren-Mischung

TL Nussmus (Erdnuss!)

10g Schokodrops

5g Backakao

Knusprig Falalala...

Knusprig Falalala…

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Gesammelte Schätze eines Monat, der ständig macht was er will

gesammelte-schaetze-17

Hier dürft auch ruhig bei der Administratorin dieser „Challenge“ vorbeischauen, dazu einfach auf Bild klicken…

Der Februar steht bis jetzt dem Januar in Sachen Ereignissen im Nichts nach. Ich habe das Gefühl ich würde geradewegs nur so durch Zeit und Raum fliegen… Nichtsdestotrotz werde ich die Lernphase genießen, einfach mit dem Ziel dass das bald alles vorbei sein wird.

Mein erhofftes Metal-Shirt gab es natürlich nicht, dafür hatten wir zumindest eine Bühne bei unserem Theaterstück und es lief doch recht solide, trotz einer Vielzahl von Textaussetzern, falschen Standpunkten und falschen Handlungen. Ich fand für mich heraus: Drei Sätze zu sprechen in einem 90 Minuten langem Stück ist verdammt bescheiden. Der Schwierigkeitsgrad hebt sich deutlich, ernsthaft. Denn um seine Einsatzwörter nicht zu verpassen musste ich mich die ganze Zeit ungeheuer konzentrieren, zumal der Inhalt und diese Stichwörter sich stets ähnelten. Wenn dann jemand anderes seinen Satz nicht genauso zitierte wie er im Skript stand, stimmte zwar der ungefähre Rahmen aber mein Codewort fehlte.

Der Grund: Die wenig variierenden Gesprächsthemen während des Gerichtsprozesses entweder geht es um Eve, um Adam oder um den Krug selbst und das über 70 Minuten… Sich zu konzentrieren, wenn mir das Thema nicht am Herzen liegt ist quälend.

Zudem durfte ich als eher schlechtgelaunter Bauer den Hot Curves Kalender meines Sohn Ruprecht vorführen und ich darf definitiv behaupten der Pirelli Kalender entspricht mehr meinem Geschmack. Zumal mich mein Lehrer an wies bloß nicht jedes Bild zu zeigen, da manche zu explizit seien. Ich merke an: Man sah ähnlich wie beim Playboy nie irgendwelche relevanten Körperpartien! Aber gut genug der Fotogenität von Frauen. Kommen wir zu Emanzipation meinerseits… Mein introvertiertes Haifischmadenbaby- Dasein habe ich ab Ende Januar endgültig abgelegt und mich zu einem feschen Wolpertinger geoutet. Gemerkt habe ich es an meiner plötzlichen Courage für mich selbst. Ich schlucke nicht mehr jeden Satz gegenüber Lehrern herunter, nur weil sie Lehrer sind… Ebenso demonstrierte ich meinen inneren Protest gegen ein solches Wesen deutlich.

Will heißen: Neben unserer wunderbaren Mathelehrerin durfte ich mal wieder einen grauenvollen Matheleerer kennen lernen. Dank des unglaublich gut ausgefallenen Mathematikvorabiturs hat sich unser Bildungsminister dazu durchgerungen uns Zusatzstunden anzubieten, um den Stoff noch einmal zu vertiefen und zu wiederholen parallel zum normalen Unterricht. Dies ist eine sehr noble Geste und viele von uns haben diese überaus erfreut war genommen trotz Wochenende, nur war da eben dieser neue Leerer. Uralt, schwerhörig und absolut unerfahren im Umgang mit moderner Technik. Das waren nicht allzu gute Voraussetzungen, doch man will ja keine Vorurteile haben… Die Vorurteile bestätigten sich spätestens bei folgendem Dialog:

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Ich, als was-auch-immer

Soso… meine liebe Franzi hat mich mal wieder im Nacken gepackt und jetzt hast den Salat bzw. den Liebsten Award ;) Ich habe mich tierisch gefreut! (Wir erinnern uns, ich liebe Fragebögen, danke dafür…) Manche Fragen haben mich sogar richtig ins Schwitzen gebracht, so hoffe ich einfachmal dass du dich mit meinen Antworten zufrieden gibst und auf so manche erlesene Kreativität verzichten kannst. Die liegt im Moment wieder bei Zeichnen und beim Lesen… Kollidiert gerade mit der Klausurenphase ganz schlechte Kombi. Wie auch immer, allzeit Vorhang auf und los geht’s….

In welcher Situation hast du dich das letzte Mal so richtig typisch deutsch gefühlt?

Um ehrlich zu sein, sobald ich aus der Tür trete und feststelle das der Bus mal wieder eine Minute zu spät ist oder das sämtliche Menschen wohl zu undiszipliniert sind um ihre Jobs richtig ausführen zu können. Insbesondere Menschen und E-Mailverkehr bzw. Beratungsgespräche sind mir inzwischen ein Graus. Da bereitet man sich extra vor, geht alle Unterlagen noch einmal durch, überfliegt die Notizen und der Gesprächspartner am anderen Ende hat eine Ahnung von? Richtig: Nichts. Man darf ihm alles noch einmal doppelt und dreifach vorkauen, weil der oder diejenige es nicht gebacken bekommt mit zuschreiben.

Warum zur Hölle können nicht alle Menschen den Calvinismus gefressen haben? Ich meine von der angeblichen Leistungsgesellschaft bekomme ich jedenfalls nichts mit. Sorry… Ihr seht… Ich bin so Erz- Deutsch, dass es fast schon wieder undeutsch ist…

Meine liebe zu Kartoffeln zählt übrigens nicht, denn diese stammen nämlich aus Südamerika.

Hattest du eine Eigenart als Kind, die dir jetzt im Nachhinein doch recht exzentrisch vorkommt?

Eine? Ähm… Ich glaube ich war als Kind etwas mehr als exzentrisch… Siehe die Weigerung weder Kleid noch Rock anzuziehen, selbst für Strumpfhosen war eine große Überredungskunst nötig, die auch genau drei mal erfolgreich gewirkt hat. Ansonsten konnte ich eben nur schlafen wenn ich schaukelnd herumgetragen zu werden. Eine Schunkelwiege war ebenso wenig ein Ersatz, es musste schon schön menschenwarm sein.

Das Beste war allerdings meine einzigartige Neinphase. Alles war ein Nein ohne wenn und aber… Der Gipfel des Ganzen war, dass ich meine Mitbewohnerin dazu bewegte mir ein riesen Schild zu basteln auf dem Nein geschrieben stand und dies wurde auch überall mit hin genommen. Befestigt an einer Schnur wurde es quasi mein neues Accessoire und dazu auf längere Zeit.

Tja andere kaufen sich Handtaschen, mir wird ein großes NEIN gebastelt.

In welchen Filmwelten/Serienwelten fühltest du dich als Kind zuhause? Was hast du mit Freunden oder auf dem Schulhof nachgespielt?

Am Anfang war es Petzi, und Petzi war fantastisch und abenteuerlich, aber irgendwann war Petzi nicht mehr genug und ich schwebte hinüber zu Muriel. Und ich sprach: Ich will eine größere Familie! Und Anton und Franz nahmen mich in ihren Reigen auf. Und Ich sah, daß Weihnachten sowie Fehler machen an einem Tag gut war. Da schied ich mich von der Familie Tümpel hinüber dem Bär im blauen Haus. Ich nannte Luna meine Tante und Shadow meine Schwester. Da ward aus Neugier, Wissbegier geworden und Morgen sollte die erste Unterhaltung mit einem Schatten statt finden…. Und nach der Entäuschung,dass mein Schatten nicht antowrtete sprach ich: Es werde ein Held geboren zwischen Grünland und Arktos’s Eispalast und so schied ich gemeinsam mit dem grünen Drachen in Gedanken Grünland von der Eisdecke.

Und dann nannte ich das nun freundliche Eisland Altenberg, da ward aus Fantasie Realität geworden und wir begeben uns in die mehr menschlichere Welt.  Und ich sprach: Es sammle sich das Magische unter dem Himmel an besonderem Orte, daß man gegen Mulgarath kämpfen könne. Und es geschah so. Und ich sprach mit dem Phooka, und verhandelte mit den Elfen. Und ich merkte, daß es gut war.

Und ich sprach: Lauf wie der Fluss, Ripred und die Ratte lief. Lasse die Pest untergehen, die Gesundheit bringen und die Menschen genesen, die im Kampf gegen die grausamen Ratten bestanden haben. Und es geschah so. Und ich sah, daß es gut war. Da ward aus Unterland und New York City die Welt der vier Nationen geworden.

Und ich sprach: Es werden Feuerbändiger an der Feste des Felsens, Erfolg verzeichnen, Zeiten, Tage und Jahre werden vergehen und ein größenwahnsinniger Satan wird erscheinen um Diskriminierung, Zwietracht und Ungerechtigkeit zu sähen. Und es geschah so. Und ich befreite zwei große Lichter: ein großes Licht, das mit über und über mit Fell bedeckt war und ein kleines Licht, das über die vier Elemente herrschen sollte, dazu auch über die Energie. Und das kleine Licht hütete nun das friedliche Reich mit seinen Freunden bis ans Ende seiner Tage.

So wurden vollendet meine kindliche Entwicklung und die heutige begann mit ihrem ganzen Heer an Erinnerungen. Und so vollendete ich meine Reise, die ich unternahm und freue mich noch heute was ich so alles erlebt und mitbewirkt habe.

Welche Legende werden wir in 20, 30 Jahren betrauern? Oder gibt es dann nur noch Youtube- und Realtity-TV-Stars und musikalische Eintagsfliegen?

Um ehrlich zu sein finde ich ziehmt sich die Frage nicht so richtig, ich finde sie impliziert indirekt dass ich nun dazu genötigt werde niederzuschreiben welche genialen Genies die 120 nicht erreichten werden… Deshalb: Für mich werden gewisse Menschen (auch wenn sie mir persönlich gänzlich unbekannt sind) stets weiter leben.

Klischeehafterweise eben in meinem schwarzen Herzen und auf gigantischen Postern. Ich hoffe ganz stark, dass YouTube sowie Reality TV-Stars ganz schnell wieder von der Bildfläche verschwinden… Denn, dass diese Eintagsfliegen überdauern welche sich wirklich für alles kaufen lassen brauche ich in meinen Erinnerungen und Heldenepen für die Nachwelt nicht. Höchstens als Kanonenfutter.

Was ist dein Lieblingsgericht? Und warum?

Ich muss mich für eins Entscheiden?! Bist du irre? Was sind deine Lieblingsgericht? Und warum? Klingt doch gleich viel besser… Hier nun eine chronologische Reinfolge.

PuddingOats 

Haferbrei mit Pudding, kaltgestellt. Eine genauere Erklärung dieser genialen Schöpfung wird es nächste Woche geben. So lange müsst ihr euch also noch gedulden. Ich sage euch gleich googeln hilft nichts, denn es gibt mehrere Fassungen und nur die eine ist so genial wie schmackhaft.

Haferschleim mit Jogurt

Eigentlich kann man als den besten Jogurt nur dieses eine isländische Milchprodukt anprangern, aber Sojajogurth hat ebenfalls seine Vorteile. Dafür lässt man es dann länger einkochen, ansonsten wird es eher weniger cremig sondern eben nur matschig. Ein sehr leckerer Matsch der getoppt mit Früchten und Nüssen auch noch mal ohnehin schmackhafter wird.

Bananeneis 

Die ganzen hipster Instagrambezechnungen lasse ich hier bewusst außen vor, denn mir geht es eher um den einfachen wie geialen Aspekt einfach Obst in die Tiefkhltruhe zu hauen. Über nacht dort liegen zu lassen um die am nächsten Morgen mit dem Pürierstab/ Mixer zu zerrkleinern und so ein sauleckeres Eis herauszu bekommen. Je nach geschmack dann dort ebenfalls wieder alles mögliche ergänzt werden. Kurkuma, Kakao, Puddingpulver etc. Ein kalter Gaumenschmaus, der mit Erdnüssen einfach der Oberkiller ist.

Sommerollen

Nicht frittierte Frühlingsrollen, die man mit allem füllen kann was der Herr/ die Frau gerade braucht. Süß oder herzhaft beides ist möglich. Herrlich vielseitig, und igiotensicher. Genau das richtige für einen Snack oder leichtes Abendessen. Wer sich nun fragt, was dies für allseits köstliche Kreationen sind der muss sich entweder auf nächste Woche gedulden oder fragt mal eben ganz schnell den allwissenden Gott Google.

Sushi

Gehört mittlerweilezum Mainstreamsortiment eines jeden Foodie, doch ich bin damit quasigroß geworden. Wenn es nicht so kompliziert zu machen wäre… Wobei kompliziert realtiv gesehen werden muss. Eigentlich dauert es nur lange, besonders das Aufräumen hinterher… Die bereits zubereiteten Häppchen sind allerdings zu teuer, als dass man sie jeden Tag schnabulieren könnte.

Hältst du dich für einen intelligenten Menschen? Warum?

Es gibt sicherlich intelligentere Menschen als mich, aber auch weniger intelligentere. Außerdem muss man differenzieren zwischen schlau, intelligent, klug… Man könnte auch noch weise dazu zählen doch das bin ich definitiv nicht (höchstens altklug) somit können wir diesen Charakterzug gleich abhacken. Was bleibt also übrig… Früher inhalierte ich gerade zu jedes Buch, es ist zwar nich alles hängen geblieben aber doch recht viel sodass ich mich durchaus als klug bezeichnen würde. Oberes Mittelmaß, vor jeder Klassenarbeit rette ich jedem dem Arsch bin aber noch menschlich genug um nicht als Stufenstreber abgestempelt zu werden.

Ich besitze zwar ein überdurchschnittlich hohes logisches Denkvermögen, allerdings zweifle ich daran mittlerweile denn so manche Logikrätsel verstehe ich selbst mit Musterlösung nicht, da sie stets unlogisch sind. An Transferaufgaben scheitere ich zudem genauso weshalb ich manchmal an meiner Intelligenz zweifle. Ich denke, dass ist menschlich. Hochbegabt bin ich (zum Glück/leider?) nicht.

Und klug…? Laut Pottermore habe ich einen gehörigen Slytherin mir und solange ich gewisse Menschen nicht mag habe ich kein Problem die mal zur Rate zu ziehen. Mathe bringt sich nicht von alleine bei…

Was mir am meisten zu schaffen macht ist die digitale Demenz… Ich habe das Gefühl, dass ich mit Zugang des Internets nicht mehr so viel weiß wie früher. Ich sauge weniger Wissen auf, bzw. brauche dafür wesentlich länger was mich sehr, sehr nervt.

Fazit: Recht schlau, intelligent und klug aber für die Superlative reicht es noch lange nicht ;)

Wann hat dich das letzte Mal ein Mensch durch sein Verhalten etc. überrascht?

Ich gestehe, im Moment überraschen mich so einige Menschen mit ihrem Verhalten und zwar im positiven Sinne, diese sind allerdings nicht in meiner Stufe anzufinden. Es hat den Anschein, dass sich in mein Leben immer mehr sympathische Menschen einfinden. Gruselig…  Weshalb sind Menschen plötzlich so freundlich, eloquent und lustig?! (Ihr seid mitschuldig!) Meine Misanthropie muss ich demnächst womöglich im Schrank einsperren…

Gibt es etwas (ein Gedicht, ein Zitat etc.), was du jederzeit aufsagen kannst?

Ja sogar mehrere… Okay es sind lediglich zwei…  (Den Erlkönig schaffe ich auch noch!)

Ich bleibe jetzt auch nur bei Gedichten, denn meine geistige Zitatesammlung würde hier den Rahmen sprengen…

Das erste Gedicht kenne ich mittlerweile seit gut zehn Jahren. Im zarten Alter von 2920 Tagen (ohne Schaltjahre) bekam ich eine HörprobenCD von meinem Mitbewohner geschenkt, welche anschließend bis zum Umfallen gespielt wurde. Dabei war auch diese eine Rezitation von Paul Maars Meisterwerk aus seinem damaligen brandneuen Gedichtsband. Nach mehrmaligem Vernehmen begann ich die Verse und Strophen aufzusaugen um nach dem gefühlten hundertsten Mal festzustellen, dass sie dort geblieben waren. Bis heute in diesem Moment an dem du mir diese Frage stelltest.

Ich kann dafür allerdings nicht so ganz bestimmen was genau mir an diesem Gedicht so zusagt… Vielleicht finde ich es lustig, vielleicht ist es vielmehr das Spiel zwischen Ja und Nein oder lediglich die Liebe zu einer neologistisch geschaffene Raubkatze.

Jaguar und Neinguar,
die treffen auf ein Schwein.
Das sagt: „Ich lad euch beide
in meine Stallung ein!“
Der Jaguar sagt: „Ja!“
Der Neinguar sagt: „Nein!“
Der Neinguar bleibt draußen,
der Jaguar geht rein.

Jaguar und Neinguar
besuchen einen Stier.
Der Stier ist hocherfreut und fragt:
„Bleibt ihr heut Abend hier?“
Der Neinguar sagt: „Nein!“
Der Jaguar sagt: „Ja!“
Der Neinguar geht fort,
der Jaguar bleibt da.

Jaguar und Neinguar,
die treffen auf drei Finken.
Die fragen: Wollen wir uns mal
ganz fürchterlich betrinken?“
Der Jaguar sagt: „Ja!“
Der Neinguar sagt: „Nein!“
Der Neinguar trinkt Himbeersaft,
der Jaguar trinkt Wein.

Jaguar und Neinguar,
die treffen auf ein Huhn.
Das sagt: „Wir sollten alle mehr
für die Gesundheit tun!“
Der Jaguar sagt: „Ja!“
Der Neinguar sagt: „Nein!“
Der Jaguar lernt schwimmen,
der Neinguar Latein.

Das Gedicht hier, durfte ich vor einigen Wochen im Deutschunterricht präsentieren. Im Rahmen des Thema Lyrik sollte jeder ein Gedicht vorlegen, welches ihm besonders viel bedeutet oder er es einfach mag. Nun schätze ich mehrere Gedichte, die meisten davon sind allerdings ziemlich Gassenhauer wie Paul Celans Todesfuge, Goethes Erlkönig oder News von Barbara Köhler. Also musste etwas Frisches her, etwas was nicht jeder kannte und dazu noch einigermaßen witzig war. Denn tiefsinnig und deprimierend würde die Stunde definitiv werden…

So schmökerte ich mich so durch die lyrischen Archive meiner heimischen sowie der heimischen Bibliothek meiner Mitbewohner. Nur fand ich leider nie wirklich das passende Stück zum Problemanteil, bis mir einfiel dass einer meiner liebsten Sänger ja den einen oder anderen Gedichtband veröffentlich hat… Folgendes Werk ist so ehrlich, klar, einfach wie genial. Kurz, humorvoll und wie gesagt unheimlich ehrlich. Zumal ich das lyrische Ich eins zu eins nachvollziehen kann. Hier ist es:

Fleisch

Ich fand Fleisch im Garten
War doch nur ein Stein
Konnte man nicht essen
Warf Scheibe ein

Ich fand Fleisch im Hof
Das wälzte dich im Dreck
Wollte darauf schlagen
Lief schnell weg

Ich fand Fleisch am Bett
Das hatte ein Gesicht
Ich dacht es wäre Liebe
War es aber nicht.

–Till Lindemann: In stillen Nächten
Welche Themen des unnützen Wissens haben sich den größten Platz in deinem Hirn verschafft?

Kein Wissen ist unnütz, aber zum Thema große Interessensgebiete wäre da wohl die Geographie bzw. Topografie. Beispielsweise ist der höchste Berg Sloweniens der Triglav. Bhutans Hauptstadt Timpuh ist die einzige Hauptstadt ohne Ampeln, zumal kann ich sämtliche Hauptstädte der Welt sowie Nationalflaggen aus dem FF. Eine kleine Kostprobe?

Madagaskar: Antananrivo

Burkina Faso: Wagadougou

Myanmar (Burma): Naypyidaw

Liechtenstein: Vaduz

Venezuela: Caracas

Uruguay: Montevideo

Trinidad und Tobago: Port of Spain

Ich sage euch es ist alles zu 100% richtig….

Woher das kommt? Ich weiß es nicht, mein erstes Puzzle war ein Flaggenpuzzle mit den Mitglieds- Beitrittstaaten der EU und irgendwann hat sich das Interesse dann verselbstständigt.

In welche Richtung soll die Unterhaltungsindustrie in Zukunft gehen?

Eine ohne Reality TV, ohne sich verkaufende Jugendvorbilder, ohne Propagandaserien, ohne Unterhaltungsmonopole… Ich denke dass reicht jetzt schon. Wir wollen die liebe Menschheit ja nicht allzu überfordern.

Wann und durch was hat dich das letzte Mal ein Medium deiner Wahl (oder medienrelevante Person) richtig in Rage gebracht?

Zu guter letzt, nominiert euch einfach selbst! Das meine ich völlig ehrlich, denn ich habe versäumt mir eine Strichliste anzulegen wenn ich bereits wie oft nominiert habe und wer dabei überhaupt mitmacht… Also falls euch die Fragen zusagen, ich freue mich aufs Stalken!

Gebackenes 2016

Ich hatte irgendwann ein Mal hier auf diesem virtuellen Tagebuch großartig herausposaunt ich würde nun beginnen zu lernen wie man vernünftig kochet. Dieses Projekt habe ich seit diesem Jahr vollends Durchgezogen, wobei ich persönlich ehr zur Fraktion Backen gehöre. Ein Topf im Ofen ist leichter als ein Topf auf dem Herd und hier sind die besten Ergebnisse von einem guten Jahr. Denn schließlich halte ich meine Versprechen, und vielleicht hat der ein oder andere sich zum neuen Jahr vorgenommen mehr in der Küche zu stehen (Seid ihr irre?!). Deshalb hier bitte schön, weil ich ein merkwürdiger Teenager bin: Öko, glutenfrei sowie vegan… Wer übrigens keine Lust auf den Glutenfrei-Wust hat, der nehme normales Mehl und spare sich das Back-Glück-Haben-Drama.

Ps: Nicht alles ist vegan, aber ich denke die Eingefleischten von euch werden wissen was sie wodurch ersetzten können und das der gekochte Beitrag kommt übrigens auch noch irgendwann  ;)

Easy- Peasy Quarkauflauf

Quark oder Jogurt ist bei -3° direkt aus dem Kühlschrank definitiv zu kalt. Vor allem nach einen anderthalbstündigen Spaziergang, was zu folgender Idee führte. Warmer Beeren Quark. Sehr flüssig, dank des ausgetretenen Beerenwassers aber ansonsten topp. Nur an der Konsistenz muss ich noch irgendwie arbeiten. Genauso an der Optik, denn das Ding ist nach dem photographieren souffléartig in sich zusammen gesunken wie die Titanic ins Meer… Was mache ich nur falsch?

Gerade noch rechtzeitig aus dem Ofen...

Gerade noch rechtzeitig aus dem Ofen…

 

Gebackener Haferschleim:

Eine Freundin predigte mir ständig von ihrem genialen, gebackenen Porridge und das über eine lange Zeit hinweg. Sich meiner erbarmen und mir das Rezept geben wollte sie allerdings nicht. Unfair, so musste ich selbst experimentieren und hätte es auch fast geschafft wäre da nicht der Vorabend und das Zu-Wenig-Ei-Problem gewesen. Denn als ich ihn abends aus dem Ofen holte war er schon etwas fest. Die Übernachtung im Kühlschrank gab ihm den Rest und er wurde zu einem sehr schmackhaften Zement block. Bin ich froh, dass wir Jogurt im Haus hatten…. viel Jogurt. Aber die Rosinen, der Apfel sowie Zimt taten das Übrige. Man merke frei aus der Lameng klappt nicht immer… Für all diejenigen die nun Blut gelegt haben und auch neugierig geworden sind. Hier genau zwei leckere Varianten… Für die Fliegen (wichtig: Eiweißpulver muss nicht sein, es gibt hervorragendes Puddingpulver als Ersatz) und die Schwergewichtler, beides erprobt und für sehr gut befunden.

Steinhart und trotzdem lecker....

Steinhart und trotzdem lecker….

 

Öko-Tassenkuchen

Öko deshalb, da erstens wir keine Mikrowelle besitzen, zweitens in den Fertigmischungen meist das böse Gluten sitzt und drittens meine Mitbewohner nie einen solchen Schei gekauft hätten als ich noch nicht finanziell unabhänig war. Weshalb ich den ersten Versuch mit dem Haferschleim probierte und sämmtliche Rezepte durchforstete nach Ofentauglichkeit.  Klappte wenig bis gar nicht, bis ich auf der lieben Katzenvideoplattform dieses Rezept entdeckte. Wozu Fitnessfreaks doch alles gut sind. Sehr lecker, Ofen tauglich und tatsächlich verdammt sättigend. Wenn ein gut durchtrainierter Mann sagt, die gesamte Masse reicht für viele Kuchen und ist mächtig dann sollte man den Hinweis auch berücksichtigen. Trotz sehr natürlicher Zutaten lag mir das Gebräu nach Verputzen unheimlich schwer im Magen und dass nach drei Tage hohem Fieber und Magen-Darm Gemisch. Also bitte falls ihr Lust bekommt auf den Schmaus nur im Top-fitten Zustand genießen sonst liegt ihr im Verdauungskoma.

Für topfite Mägen

Für topfite Mägen

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Ich, auf östlicher Tuchfühlung

Nachdem ich nun knapp drei ganze Tage zur Regeneration benötigt habe möchte ich euch selbstverständlich an meinem erlebten Reiseglück teil haben lassen.

Wie viele Schüler oder eben Eltern im Laufe ihres Lebens mitbekommen wie die kleinen flügge werden und irgnwann nach ihrem Abschluss doch bitte ausziehen mögen nähert sich eben  dieser Zustand in meinen eigenen vier Wänden… Gut, soweit ist es noch nicht doch dank Oberstufe, Studienstufe oder wie auch immer die 11 sowie 12 Klasse genannt wird durften wir letzen Sonntag den 11.09 in einen ICE steigen und waren für ganze vier Tage außer häusig.

Die Vorbereitungen zogen sich dank der Kriselns allerdings über Monate hinweg… denn unsere Reiseziele änderten sich irgendwann von Tag zu Tag. Manchmal kam ich mir so vor als arbeitete ich an der Börse: „Ibizia für soundso viel und voll Kultur!“ Nein, Amsterdam voll schön und mit drittem Reichkontext“ „Was für Schwachsinn New York ist der Shit“ So viel zur Forderunge an die Schulen einen humaneren Umgangston den Schülern nahezulegen.

Aber holen wir doch noch länger aus: Alles fing mit dem netten Städtchen Tel Aviv an. Damals vor guten drei Jahren war die Lage bekanntermaßen zwar etwas angespannt aber wirklich gefährlich war es nur in Syrien oder Libanon. Mit der Zeit wurden dank der , unentspannten Einwohner so manche Eltern unentspannt. So änderte sich unser Ziel das erste Mal… Tel Aviv vielmehr ganz Israel wurde gestrichen und wir zogen uns nach Istanbul zurück.

Doch Dank IS, Erdogan sowie Flüchtlingkrise inklusive Erdbeben verlor der orientalisch- paradisische Ort ebenfalls seinen Reit zumindest bei den Eltern. So manche waren von uns leider noch nicht volljährig und die zu Hause zu lassen wäre ja laut Lehrer völlig unmoralisch. Meine Argumente, dass es nicht unbedingt Istanbul sein müsste da es auch noch andere bedeutende Städte gab siehe Izmir, Ankara oder Antalya wurde vorerst ignoriert, denn die Türkei wurde somit gänzlich gestrichen. Egal wo wir sein würden es würde überall mindestens einen Terroristen geben der uns in die Luft springen wollen würde. Besonders im Nahen-Osten! Siehe Paris, Nizza, New York, München etc… diese Städte liegen unglaublich nah am arabischen Raum. Zumal leben immer tödlich endet, weshalb Veganer eben gesünder sterben. All diese Argumente wurden außer von meinem Klassenlehrer eher weniger mit Humor aufgegriffen obwohl ich eigentlich das Ökologische-Biokind bin.

So musste unser zukünftiges Reiseziel nicht all zu teuer sein und wir durften auf keinen Fall fliegen! Wir seien schließlich eine Klimaschule… Dass mit dem Fliegen stellte sich im Nachhinein als komplettes Märchen da und unser Lehrer ist nicht umsonst weltbester Vielflieger… wieviel der spart durch seine angesammelten Bonusmeilen. Halleluja, einer würde garantiert gratis nach New York kommen.

(Mein letztes Argument, dass man übrigens mit dem Orient Express fahren könnte zog ebenso nicht.Obwohl wir nicht fliegen würden und es in Kombination mit der Bagdad-Bahn sogar Semsterthemenrelevanz hätte. Da unsere Kunstlehrerin auch noch Englischlehrerin ist hätte ich mit Agatha Christies Orient Express auf English als Lektüre sogar mahrere Klappen geschlagen.)

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Ein Reiseführer über die Katzenvideoplattform #2

Ich bin immer noch fest entschlossen dem weltlichen sowie dem persönlich erfahrenen Grauen zu trotzen und mich nicht in eine Ecke drängen zu lassen. Dieses Mal nicht und auch nicht mehr in Zukunft! Deshalb hier die schon längere geplante Fortsetzung des Videoplattform-Formates. Sinnlose Edelsteine in einer Hölle aus Matsch und Steine. Ich werde meine Sinnlosigkeit nicht zensieren lassen schon gar nicht von irgendeinem dahergelaufenen Anzugdackel… Denn mein momentanes Glück beruht sich gerade in der Virtualität. Vermutlich nicht gesund, doch von Zeit zu Zeit sehr lehrreich, wenn auch sinnlos. Die Schule kann eh keiner mehr toppen.

Emmymadeinjapan

Der eigentliche Sinn dieses Kanals war, dass sich eine junge Frau dachte sie würde unheimlich gerne einen crafting Chanel eröffnen, ob aus Japan oder der ganzen Welt sie liebte es zu basteln und as wollte se der Welt mitteilen. Diese Idee ging auch einige Zeit reltiv gut bis sie eines Tages japanische Bonbons kaufe und vor der Kamera probierte. Diese Videos bekamen immer mehr Klicks und irgendwann fingen ihre Zuschauer ihr kleine Pakete mit typischen Snacks aus ihrer Heimat zu schicken und so nahm alles ihren Lauf…. Heute ist es ein wunderbarer Kanal für die Menschen, denen ihre geschmacks Nerven gerne mal nach etwas exotischem Verlangen nur es irgendwie an allem fehlt sodass der Wunsch nach anderer Essenskultur unbefriedigt bleibt für eine lange Zeit. Ähnlich geht es mir, denn mal eben nach Samoa, in die Mongolei oder nach Ecuador switchen funktioniert leider nicht und selbst die Asia-Märkte überfordern mich häufig mit ihren benötigten asiatischen Sprachfähigkeiten.

So traf ich mehr durch Zufall auf die wunderbare Emmy, die mir auf Anhieb sympathisch erschien… schnell erfasste mich der Reit, des Beobachten ihrerseits wie sie noch nie zuvor gesehen Leckereien wie eine Sterneköchin rezensierte… Das Design der Verpackung, das Geräusch des Aufreißens dieser, die Textur und letztendlich natürlich das wichtigste der Geschmack werden wunderbar differenziert beschreiben und ich kann mir jedes Mal persönlich einen klein Eindruck von der fremden Esskultur bilden. Häufig habe ich Menschen erlebt, die Dinge vor der Kamera probieren nur um sie und das jeweilige Land dahinter schlecht zu machen und vorzuführen. So ist Emmy nicht, sie erweckt bei mir wirklich den Eindruck, dass sie jedes Lebensmittel schätzt und wirklich beachtet. Sie schreckt vor nichts zurück und probiert selbst Dinge wiederholt, obwohl sie sie nicht mochte nur um noch einmal zu testen ob es ihr nicht doch zusagt. Sie schmeißt die übrig gebliebenen Produkte auch nicht weg sondern verschenkt sie entweder an Nachbarn, Freunde oder Verwante. Falls die Exoten besonders delikat sind verfüttert sie diese gerne an ihre eigene Familie ;-)

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Und oder Oder?

LiebsterAward

So meine liebe tyreeez hier ist dein gewünschter Beitrag. Ich hoffe ich war ausführlich sowie kreativ genug! Und Danke noch mal für die Nominierung

 

Nutella mit Butter oder ohne?

Um gleich einmal diese unerträgliche Spannung aus dieser vermutlich alles entscheidenen Frage heraus zu nehmen… keines von beidem. Bis zu einer Übernachtung im zarten Alter von ganzen acht Jahren kannte ich diese Schoko-Creme noch gar nicht… Bloß aus selten aufblitzender Werbung, dass das Zeug damals noch schmecken sollte konnte ich nur von den Verhaltensweisen sowie von den Erzählungen her ableiten. Am reich gedeckten Sonntagsfrühstückstisch meiner damaligen besten Freundin entdeckte ich nun dieses sagenhafte Glas und als Belohnung für diese grausig, durchwachte Nacht schmierte ich mir vorsichtig diese cremige Masse auf die obere Hälfte meines Milchbrötchens. Doppelt ungesund…

Den ersten Reiz, den meine Geschmacksknospen an mein Gehirn sendeten war: Süß! Süßer als jede bis dato mir bekannte Marmelade und selbst dieses meist rote Gelee war mir bis zu meinem sechsten Lebensjahr nicht bekannt gewesen.

Ab diesem Erstkontakt gab es für mich kein Halten mehr. In der darauf folgenden Zeit ass ich noch ganze weitere vier Nutella Brötchen! Zuhause gab es diese süße Creme nicht und würde es laut meinen Mitbewohnern nie geben und so hörte dieser Zwang nach flüssiger Schokolade irgendwann auf. Spätestens als ich erfuhr, das Nutella aus Palmenöl besteht und dafür Orang-Utans sterben mussten war mir der Appetit vergangen. Mit Butter mochte ich es übrigens nie höchstens mit Frischkäse auch nicht sehr viel nährstoffhaltiger. Ich weine ihm merkwürdigerweise überhaupt nicht hinterher.

Mein damaliges wahrhaftiges Nirvana bestand aus Caprese, allerdings statt des Büffel-Mozzarella ganz normalen aus Kuhmilch, denn Büffel-Mozzarella ist bis heute meinen Geschmacksnerven ein Dorn in der Zunge. Darüber hinaus  zelebrierte ich innig mein all wochenendliches Käse-Pflaumenmus-Toast, was sich später zu einem Käse-Marmelade-Toast transformierte.

Wie bereits erwähnt war mir Marmelade bis zum meinem sechsten Lebensjahr gänzlich unbekannt gewesen und als mein Mitbewohner mich mal von seinem Brötchen abbeißen ließ war es um mich noch mehr geschehen als beim Nutella. Ich hätte mich an dieser Kombination tot essen können: Orangenmarmelade, Himbeer, Erdbeer, Heidelbeer, Beerenmix, Zwetchge, Zitrone völlig egal. Der pure Himmel auf Erden. Heute müsst ihr mir nur einen Topf Skyr vorsetzen, außer Erdbeer! Der schmeckt ekelig nach hunderten von E’s, obwohl keine einzigen verzeichnet sind.

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Mein „Wehwehchen“

Seit dem sich eine meiner Klassenkameradinnen oder nicht-mehr-ganz-so-engen-Freundin dazu entschieden hat Veganerin zu werden, darf ich mir jeden Tag anhören wie ekelig Mandel- Reis oder Sojamilch wäre.

Die Sojamilch ginge nur von dieser einen bestimmten Marke. Ebenso wie der Jogurt, aber nur wenn man noch sehr viel Müsli oder Obst dazu ässe, sonst wäre es ihr ebenfalls zu ekelig. Natto oder Tempeh hat sie noch nicht einmal probiert. Das sähe aus wie Tierfutter. Das Einzige was der Dame genehm ist, ist Tofu und nur weil sie davor Vegetarierin war. Diese ganzen veganen Fertigprodukte wie Bratlinge, Falafel oder Aufstriche verschmäht sie ebenso. Wenn vegan, dann nur frisch. Außerdem seien alle Fertigprodukte genauso mörderisch für die Umwelt wie Nicht-Vegan-Produkte. Es kommt übrigens noch besser: Fruktarier findet sie gar nicht so schlecht, aber dazu hätte sie doch zu wenig Disziplin.

So weit, so bekloppt ambitioniert. Dass ich sie auf diese fortschrittliche Idee gebracht habe muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen oder? Nicht, dass vegane Ernährung dämlich wäre. Nein, um Himmels Willen. Jetzt nicht beleidigt weg klicken. Ich habe nichts gegen Veganer. Wenn die Herren und Damen mal entspannter wären… Ihr müsst nicht bei jeder Erwähnung von tierischen Produkten auf 180 hochfahren und mir dann über Stunden hinweg Litaneien über Tierschutz, Umweltschutz, und überhaupt einen positiveren Lifestyle und bessere Laune halten! An der besseren Laune arbeite ich und entschuldigt bitte wenn ich gerne Fisch esse! Ich bin mit 99%igen Fruchtgummibärchen groß geworden, ebenso wie mit Dinkel, Vollkorn oder mit den Lutschern ohne Zucker. Als Snack zwischen durch gab es Rosinen oder Sonnenblumenkerne. Ich wurde zwar noch nicht mit vier Jahren vor den Fernsehr gesetzt um Dokumentar-Filme über Massentierhaltung zu sehen. Habe aber bereits mehrere Versuche vegetarisch zu leben in der vierten Klasse hinter mir gehabt. Die Tierdokus kamen später dazu. Meine damalige Klasse und meine Wenigkeit durften ungefähr im Alter von 8 Jahren auf einer Klassenreise den Bauern zu schauen wie sie ein Kalb in den Hänger zum Schlachter brachten. Ich besitze zwei Tiere aus der Wildnis/Tierheim und kenne sämtliche Naturschutzgebiete/Organisationen auswendig.

Wenn sich bei mir in nächster Zeit irgendein Hysteriker über seine gewählte Essenphilosophie beschwert, weil ihm dies alles nicht so richtig schmecke… Verwandle ich mich aus einer gut ausbalancierten Mischung aus Charlie Brown-Linus-Woddstock-Snoopy in eine sehr, sehr herrische Lucy van Pelt verwandeln.

Wenn jemand etwas wirklich will, soll er sich verdammt noch mal am Riemen reißen. Es gibt für alles eine Lösung. Und weil ich gerade so unfassbar „gut drauf bin“ jammere ich hier jetzt auch herum. Aus Trotz! Ich habe nämlich auch ein „Wehwechen“. Ich bin definitiv nicht perfekt. Gar nicht. Null. Aber das Thema gesunde Ernährung und Universumsschutz brauche ich im Moment nicht noch on Top.

Deshalb kommt jetzt aus Trotz ein „kleiner“ Exkurs zum Thema „Wehwehchen“…

Mein „Wehwechen“ nennt sich übrigens Zöliakie. Sie ist auch unter Gluten-Unverträglichkeit berühmt und berüchtigt.

Gluten befindet sich oft und ausschließlich in gewissen Getreidearten wie:

Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Kaut, Spelt, Triticale, Emmer, Grünkern, Bulgur und Couscous, Malz und Hopfen. Die Folgen für mich sind nicht besonders „schlimm“. Es kann sehr unterschiedlich ausfallen von den fiesesten Diaröhanfällen bis hin zur grässlichsten Neurodermitis ist alles dabei. Doch alles sind nur Folgeerscheinungen. In Wirklichkeit kommt es zu einer chronischen Entzündung des Darms. Später bilden sich die Dünndarmzotten zurück auch Atrophie genannt. Bei Zöllis die noch nicht Gluten-Frei leben haben sich diese Dünndarmzotten. ebenso wie die feinen Ausstülpungen für die Nahrungsaufnahme (Mikrovilli) gänzlich zurück gebildet. Die Folge ist: Nährstoffe werden gar nicht bis nur sehr wenig aufgenommen. Auch fehlen nun Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe.

Dies wieder rum bedeutet, dass ich immer mehr abnahm und die Gestalt eines Kindes annahm das zeitnah an weißem Hunger sterben würde. Abgemagert bis auf die Knochen (gefühlt) und doch ein riesig aufgeblähter Bauch.

Ich weiß nicht bei wie vielen Ärzten ich war, bis eines Tages eine Ernährungsberaterin uns mich erlöste. Ein Wunder war geschehen…

Nur war das Sprichwort vom Regen in die Traufe, nun Programm:

Typische Zöliakie, atypische Zöliakie, silente Zöliakie und potentielle Zöliakie… Dass alles gab es und wir hatten davor noch nie etwas davon gehört. Wir kannten nur die einfache Zöliakie von meiner damaligen besten Freundin. Aber für euch:

Zur Vereinfachung stellt euch bitte einen Eisberg vor.

Das obere „sichtbare“ Drittel besteht aus der typischen und atypischen Zöliakie. Die Symptome treten oft relativ früh auf. Entweder einige Monate nach dem Abstillen oder bei der atypischen Zöliakie, im Schulalter.

Symptome: Chronischer Durchfall, Wachstumsstörungen, Appetitlosigkeit und Koliken. Weitere Folgen: Osteoporose, akuter Eisenmangel, Laktoseintoleranz, Fruchtbarkeitsstörungen und Dermatisis herpetiformis Duhring.

Das zweite untere Drittel, welches unter dem Wasserspiegel liegt, und an dem bekanntlich die Titanic gescheitert ist, gehört der sielenten Zöliakie. Sie wird meist ganz zufällig wie Bluttests durch die Anwesenheit positiver Antikörper diagnostiziert. Es treten zwar nie Beschwerden auf, aber wenn die Betroffenen umschalten auf gluten-frei geht es ihnen besser. Sie haben wieder Spaß am Leben und werden auch leistungsfähiger.

Im allerletzten Drittel, das den Keller darstellt, und dessen Größe man nicht abschätzen kann, wohnt die potentielle Zöliakie. Zu diesen Fällen gehören Personen, bei denen zwar Antikörper entdeckt wurden, die Darmbiospie jedoch unauffällig ist. Diese Menschen haben meist das große Glück, dass sich erst im Laufe ihres späteren Lebens erkennbare Dünndarmschäden entwickeln.

Folgenden Risikogruppen sind bereits verzeichnet:

Diabetes Typ I

Schilddrüsenerkrankte

Betroffene der Down-; Turner-; Williams – Syndrome

Menschen mit einer Antikörper Mangelerkrankung

Falls unter euch nun Hypochonder sind, die jetzt panisch aufspringen und gleich zum Hautarzt, Ernährungswissenschaftler oder direkt ins Krankenhaus fahren wollen, die könnten tatsächlich sofort ins nächst beste Auto springen und wie ein Irrer sich selbst einweisen lassen…. Denn früher war die Wahrscheinlichkeit Zöliakie zu haben relativ selten. Das Verhältnis lag bei 1:1000 – 1:2000.

Heute ist das Risiko gestiegen, von 1.1000 – 1:500. Ergo Zöliakie betrifft mittlerweile 1% der Weltbevölkerung. Aber selbst wenn ihr beim Arzt sitz kann es ein, dass dieser eure Zölakie gar nicht erkennt, da sie atypisch ist. Forscher haben ausgerechnet, dass auf einen Zöliakiebetroffenen mit einer bestätigten Diagnose, sieben bis zehn Unerkannte kommen. Mit anderen Worten: Zöliakie ist heutzutage einer der meistverbreiteten Unverträglichkeiten überhaupt.

Also was tun?

Erste Maßnahme Blutuntersuchung:

Bei der Blutuntersuchung werden sogenannte Antitransglutaminase-antikörper untersucht. Äußerst zuverlässig, diese Testung. Ebenso aussagekräftig, aber weniger verwendet ist der Test zur Bestimmung der Antigliadin-antikörper. Besonders wirksam ist dieser bei Kindern unter 3 Jahren…

Eine endgültige Diagnose kann allerdings erst durch Dünndarmbiopsie festgestellt werden (wichtig gluten-freie Ernährung nicht vor der Autobiopsie beginnen).

Bei einem positiven Ergebnis der Blutuntersuchungen sollte man eine Biopsie ansteuern mittels der wunderbaren Gastroduodenoskopie. Dabei werden Proben aus der Dünndarmwand entnommen und auf Schäden hin erforscht. Wer dies nicht möchte, kann auch auf genetische Tests zurückgreifen. Nur kann der Zöliakie nicht wirklich bestätigen. Bei Zöliakieerkrankten können nämlich die Gege hla-dq2 und hla-dq3 nachweisen werden. Aber selbst das ist nicht ausschlag gebend genug, denn die Gene sind ebenfalls bei gesunden Menschen vorhanden.

Behandlung:

Wer jetzt im Inernetz nach Zöliakiemediakemnte  sucht, den muss ich entäuschen. Ihr werdet nichts finden. Falls doch, werdet ihr gerade über den Tisch gezogen. Bis heute gibt es kein einziges Mittel, welches die chronische Erkrankung heilen kann. Da hilft nur eine Ernährungsumstellung, ganz ohne Gluten.

Selbst das ist nicht tragisch. Nur ungewohnt, denn mittlerweile gibt es so viele angenehme Möglichkeiten privat gluten-frei zu leben. Vor 10, 20 Jahren sah das noch ganz anders aus. Gluten war ein Fremdwort und die Betroffenen starben entweder früh oder lebten nach dem Try-and-Error- Prinzip. Kochen und Backen war ist eher ebenfalls so mittelmäßig, dank des fehlenden Klebeeißweißes. Die Teige kleben wie Sekundenkleber oder gehen im Backofen gar nicht erst auf.

Wem jetzt diese oben genannten verbotene Getreidesorten sehr ans Herz gewachsen sind, dem kann ich versichern die gluten-freien Produkte sind heute

a) sehr lecker

b) relativ bezahlbar

c) fast überall zukriegen

Denn schauen wir doch mal was man mit Zöliakie alles essen kann..:

Kartoffeln, Reis, Hülsenfrüchte, Tapioka, Maniok, Kastanien, Milch, Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier, pflanzliche Öle, Obst, Gemüse Reis, Kichererbsen Mais, Hirse, Quinoa, Buchweizen, Amaranth und Johannisbrotkernmehl. Also: Don’t Panik and Level 42. Wer keine Lust hat, sich nun durch tausend Rezepte ohne Gluten zu wühlen, der läuft jetzt zum nächstbesten Edeka, Budni, Rewe, Real, Familia, Denn’s oder einem Reformhaus. Die dürften, je nach Sortiment, gluten-freie Pizzen, Brötchen, Brote, Backmischungen, Müsli oder Paniertes führen…

Denn Backen ist immer noch eine Herausforderung!

Vorsichtig ist zu genießen bei: Hafer ( der wird gerne mit Weizen zusammen angebaut, da die sich angeblich total gut verstehen sollen) Einfach auf dem Ettiket nach gluten-frei ausschau halten.

Was mit den Gluten-freuen Kennzeichen nicht ein her geht sind, normale Fertigprodukte: Bemehltes Obst, Jogurts mit Müsli, die meisten Vollmilchschokoladen, Bionade, und das liebe Bier ebenso wie Malzbier.

Getrunken werden dürfen: Bourbon, Brandy, Cognac, Gin, Korn, Rum, Schnaps, Sekt, Chambagner, Tequila, Wein, Whiskey (ohne Malz) und Wodka auch traditineller Sake ist erlaubt. Aber selbst die Bierliebhaber müssen auf ihr zweites Blut nicht verzichten. Carlsberg, Budweiser und etliche andere Brauerein haben gluten-freie Biere.

Bei Einkaufen gilt immer brav: Achte auf das Symbol.

Dein Leitfaden

 

 

Dann geht nichts schief oder, wenn man sich nicht sicher ist, die gesamte Inhaltsangaben durchlesen von vorne bis hinten… Es werden öfters gerne mal Rezepturen verändert. Zu beachten ist, dass pflanzliches Öl immer gluten-frei ist. Auch wenn es aus glutenhaltigen Getreidearten ist. Die stärke die Gluten enthält muss laut der EU- Richtlinien deklariet werden (seit dem Gesetz allergen-kennzeichnungs-veordnung 25. 11. 2005) .

Stärke oder modifizierte Stärke ist gluten-frei. Falls auf den Fertigprodukten Glucosesirup, Dextrose oder Maltodextrin steht:

Diese Stoffe waren mal gluten-haltig sind es aber nun nicht mehr.

Spuren von Gluten oder Weizen enthalten kann es sein, dass es zur unbeabsichtigten Kontamination gekommen ist.

Heutzutage gilt gluten-frei= 20ppm (2mg/100g) was darüber liegt, nicht mehr.

Im Haushalt

Bei uns ist e beispielweise so. Ich hab Zöliakie, meine Mitbewohner mal ja mal nein und mein Mitbewohner gar nicht. Also was haben wir gemacht? Erst einmal nichts, aber die Regung sieht vor strikt getrennte Lagerung von glutenhaltigen und gluten-freien Produkten. Dazu zwei Toaster im Einsatz. Wie zwei getrennte schneide Bretter, und beim frittieren auch getrenntes Wasser und Öl verwenden.

Witzig wird’s beim Auswärtsessen oder gar im Ausland…

Beim Auswärtsessen muss man sich entweder Listen mit glutenfreien Restaurants ausdrucken (gibt es mittlerweile en masse) oder penibel nachfragen, welche Zutaten beim gewünscht Gericht verwendet wurden. Das Schwierige so weit verbreitet Zöliakie auch sein mag, viele Restaurants haben bis heute das Wort Zöliakie oder Gluten noch nicht einmal gehört…

In der Schule oder in der Uni-Mensa kann man entweder beim Anbieter anrufen oder direkt in der Küche fragen. Oft ist dies allerdings schon gekennzeichnet. Einfachste Lösung: Selbst etwas mitnehmen.

Auf Reisen kann ich nur empfehlen:

1. In Hotels anrufen ob sie gluten-freies Frühstück bieten, die großen Ketten tuen es mittlerweile tatsächlich

2. Im Falle des Falles trotzdem immer mindestens eine Packung Brot oder irgendetwas gluten- freies mitnehmen falls alle Stricke reißen, Reis oder Maiswaffeln gehen immer

3. Es gibt eine super App namens Glutenfree Roads, die sämtliche Anlaufstellen für gluten-freies Essen angibt. Wer ganz heroisch auf Importieren steht, der kann hier noch einmal für jedes Land der Welt die Zollbestimmungen nachlesen, damit sein Koffer nicht aufgebrochen wird. Wie meiner…

Generell: Der deutschen Zöliakie Gesellschaft bei zu treten hilft wirklich weiter

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen:

Finnland ist das Paradies, die haben es einfach drauf mit der gluten-freien Ernährung ebenso wie die Niederlande (insbesondere Amsterdam). Paris und Blois sind auch kein Problem.

Venedig ist da schon happiger, dort gibt es genau einen Supermarkt der glutunfreie Fertigprodukte im Sortiment führt und der liegt sehr sehr weit draußen.

London + Edinburgh waren ebenfalls sehr umgänglich nicht so genial wie Amsterdam aber dennoch mit einem abwechslungsreichen Angebot (liebe Schotten ich werde euren Studenten-Asia-Schnellimbiss auf ewig vermissen!). Nur seid vorsichtig bei schottischer Reismilch, die ist sehr gewöhnungsbedürftig!

Leipzig+Berlin+Frankfurt (am Main)+ Rügen= ebenfalls nicht problematisch.

Spanien ist wieder rum ähm schwierig. Die großen Hotelketten sind mittlerweile völlig im Bilde, doch sobald es ans auswärts Essen oder gar an die Selbstversorgung geht blinkt meine innere Alarmglocke im schönsten 100-100 rot was ihr je gesehen habt. Abgelegene Ferienhäuser in den Bergen sind ein Parade Beispiel…

Lissabon war okay. Wir hatten ein Restaurant in das wir jeden Abend gegangen sind. Man wird mit der Zeit anspruchslos oder viel mehr ich.

Und es gibt sogar Menschen, die wünschten sich sie hätten Zöliakie. Histamin-, Sorbit- Unverträglichkeiten sind nicht witzig. Ebenso wie Wasserallergien…