Drama

Gesammelten Schätze des Monats des Lärms

Da ich quasi über die Hälfte diesen Monats Ferien hatte und deshalb nicht in die elendige StrafvollzugsBildungsanstalt musste, kann ich kaum von irgendwelchen verrückten oder gar vernünftigen Taten berichten. Ich selbst habe die ganzen vierzehn Tage (mit Ausnahme von 48 Stunden) an meinen beiden parallel laufenden Kunstprojekten gearbeitet und bin immer noch am Verzweifeln oder schon wieder? Zumindest war am Donnerstag der Abgabetag des einen Projektes. Das Papierkleid. Wobei ich sagen muss, dass die ehre nicht mir gebührt sondern meiner Mitbewohnerin. Ich habe lediglich Papier geknüllt und Rüschen zusammen getackert. Als Essstäbchen bin ich eben nur der Kleiderbügel für dieses Meisterwerk, aber immerhin mit Stolz.

Und während sämtliche Mitschüler sich fleißig ans Lernen fürs Abitur begaben saß ich zeichnend in meinem Kämmerlein und bastelte. Dabei brauche ich nun wirklich eine Punktmutation, die in mir irgendeine Aminosäure so verändert, dass ich auf einmal quasi das Superhirn für Mathematik würde. Dafür würde ich mich sogar von so nem Viech beißen lassen: Kakerlake, Spinne, Tausendfüssler völlig einerlei…

Dabei gibt es so viele schöne Dinge in meinem Leben, trotz Streß. Zum Beispiel endlich einen Ort, an dem ich mich wohl und vor allem akzeptiert fühle so wie ich bin ohne wenn und aber. Ich muss mich für nichts rechtfertigen. Zudem gibt es mittlerweile zwei Menschen mit denen ich wunderbare Gespräche führen kann, zwar nur über Sprachnachrichten dafür über mehrere hunderte bzw. tausende Kilometer hinweg. Gar kein schlechter Schnitt. Die Zeitverschiebung ist dabei allerdings irgendwie sehr gewöhnungsbedürftig.

Und hey, ich war sogar seit langem wieder im Kino, Gegen aller Vernunft und wie ihr bereits gelesen haben werdet, hat es sich wahrlich gelohnt. Ghost in the Shell wird dennoch verweigert. Nicht in diesem Aufzug, einfach Nein.

Dafür habe ich ein sehr exquisites Theaterstück sehen dürfen. Exquisit liegt dabei im Auge des Betrachters. Es lag allerdings nicht an dem Umstand, dass es sich mal wieder um den Zerbrochenen Krug handelte. Nein, vielmehr war es die Interpretation der Komödie/ des Lustspiels. Statt süfisant, satirisch und hämisch präsentierte sich das Werk als absurd und blutig.

Der Dorfrichter Adam war ohne ersichtliche Begründung, die ganze Spielzeit über nackt. Komplett… Soweit so gut, so theatralisch. Ich hätte dennoch gerne eine Begründung dafür gehabt. Ähnlich wie für folgende Interpretationen: Das über den gesamten Körper verteilte Blut, den cholerischen Veit der seinen Sohn verprügelt, die Liaison zwischen Licht und Adam (?!) und zu guter letzt Walters Kuss mit Evchen und dem darauf folgenden Missbrauch (?!). Bitte, wie Bitte?

Ihr lest, eine wundervolle Abendbeschäftigung, zumal die ach so wundervolle Betonung nicht existierte. Für mich zumindest nicht, ich empfand es eher als monotones Heruntergerassel.

Unsere Fassung hat mir wesentlich besser gefallen. Humorvoller, mehr Elan und auch nicht ganz so Interpretationsfrei…. Um die Pressestimmen mal zu kommentieren: Ja, dieses Stück ist eine Farce nur keine geistreiche, bitterböse sondern lediglich eine gewalttätige sowie verstörende. Ich hätte genauso gut Mann gegen Mann oder Bück dich ansehen können. Es hätte keinen Unterschied gemacht….

(mehr …)

The way way back oder auch ganz weit hinten

Die Genre Zugehörigtkeit ist schon mal einmalig. Im Internet wird dieser Film unter Komödien verkauft, bei unserer Videothek um die Ecke stand er in der Ecke der Dramen, auf YouTube gilt er einfach nur als Indie-Film, kurz gesagt eine Indie Tragikkomödie, mit mehr Komödie als Dramaanteil. Ich finde persönlich keine von den dargebotenen Möglichkeiten trifft auf den Film zu. wenn ich mir ein Genre ausdenken dürfte würde es als ein Selbstfindungstrip Film einsortieren, aber es ist ein guter Selbstfindungstrip. Relativ Klischee behaftet am Anfang, und gen Ende wird er soweit ich des beurteilen kann, nun ja, dramatischer.
Der 14 – jährige Duncan muss mit seiner Mutter Pam, ihrem neuen Freund Trent und dessen Tochter Steph, in den Urlaubfahren. Ins Haus des Freundes, ans Meer in irgendein kleines Kaff, welches in der Nähe eines Wasserparkes liegt. Das alles wäre kein Problem wenn Duncan
1. Duncanden neuen Freund mögen würde
2. kein Muttersöhnchen wäre und damit als komplette Spaßßbremse und Looser abgestempelt wird
Den Erwartungen entsprechend wird die erste Woche für Duncan sowie seine Mutter die Hölle und sie können sich beide in dieses Bunte Geschehen nicht heimisch fühlen. Doch als der Junge dem Besitzer des Water Wizz Parks immer mal wieder begegnete, und dieser merkt das Duncan nicht wirklich glücklich zu sein Scheint, bietet er Duncan einen Jop als Mädchen- für- alles an im Park an. und damit beginnt ganz langsam die Kerngeschichte des Streifens. Duncan lernt wie er selbst das Leben  geniessen kann, trotz Intruvertierheit und Muttersöhnchen Image, das er neben bei bemerkt über die Wochen langsam beginnt an den Nagel zu hängen.
Wie erwähnt, die Personen sind alle relativ bekannt: eine große Sommerliebe, ein cholerischer Neurotiker, ein Macho- Chef, und ein noch nervigerer Nerd als Duncan, aber dennoch sollte man den Film nicht unterschätzen, denn so schwer es auch gerade zu beschreiben ist, Faxen und Rash gelingt es insbesondere mit Hilfe der Schauspieler diesen Klischeefiguren mehr Tiefe und der gesamten Geschichte einen realeren Anstrich zu geben. Ich hatte während des Films das Gefühl, dass es vielleicht tatsächlich irgendwann in den Sommerferien es einen solchen  Jungen oder auch solchen Mädchen auf Erden gegeben haben könnte, die ähnliche Erlebnisse hatten. Für mich symbolisiert dieser Film das Sommerferien- Phänomen. Die großen Ferien kommen und weder freue ich mich auf die freie Zeit noch werde ich Spaß haben. Es ist ein wenig wie bei The perks of bering a Wallflower. Der Film hilft einem die entscheidend Frage zu beantworten „Wer bin ich und wenn ja wie viele?“ Dazu hat der Film hat kein perfektes Ende, am Ende des Sommers ist Duncan – so viel sei verraten- nicht der große Superfrauenheld oder der totale Trendsetter. Nein er ist tatsächlich noch Duncan, aber man spührt man Ende dea Films er wird seinen eigenen Weg gehen und er wird ihn finden. Er scheint nicht mehr ganz so verloren und besitzt etwas mehr Selbstbewusstsein. Der Film beschönt nichts, er sagt einem nicht in drei Monaten wirst du „from zero to hero“ nein, aber er tippt dir gegen die Stirn und sagt dir: „Wach auf, hab Spass, genieß dein Leben!“ Und das finde ich das Beste von allen.