Avatar- Eine Analyse Teil II

Weiter geht es mit dem zweiten Teil. Zum ersten Teil geht es hier und auch für diesen Abschnitt gibt es eine ausdrückliche Spoilerwarnung. Für die gesamte Serie nur damit ihr es wisst!

 

Die Bewohner- Vielseitigkeit macht’s!

Wasserstamm

Insgesamt existieren zwei Wasserstämme und eine sonderbare Ausnahme, die hier aber keine Rolle spielt. Der Stamm im Norden ist sowohl sehr viel liberaler als auch größer als der südliche Vertreter. Aufgrund dessen, wurde der Süden das zweite Opfer der Feuernation in dem 100-Jährigen Krieg. Doch selbst davor besaß er keine große Handelsflotte oder nennenswerte Beziehungen zu Wirtschaftspartnern. Das Aussehen der Kleidung sowie die Umgebung beider Stämme erinnern stark an die Inuits bzw. an verschiedene Urstämme im Norden Sibiriens und Kanadas. Die Kultur dagegen: das friedliche Miteinander, die Zweisamkeit basierend auf Heirat und die Bodenständigkeit erinnert eher an Süd-Ost Asien. Eine recht interessante Symbiose. Die beiden Charaktere (Sokka plus Katara) mit denen die Serie beginnt stammen übrigens vom südlichen Wasserstamm.

 

Erdkönigreich

Das Erdkönigreich ist die größte der vier Nationen, damit einhergehend ist die gesamte Lage (sozial, ökonomisch sowie politisch) nicht gerade unproblematisch. Homogenität existiert hier jedenfalls nicht. Neben Kolonien, autonom sein wollenden Regionen sowie armen Niemandsländern existiert darüber hinaus ein großes Sozialgefälle. Eben davon abhängig in welcher Region man wohnt, und welchem Fürst/ Feudalherren man untersteht. Zieht man die eine oder andere Parallele in unsrige heutige Welt fällt einem recht schnell China ein. Um es weiter zu spezifizieren, könnte man sein Augenmerk auf die Qing- Dynastie legen und wer in chinesischer Geschichte bewandert ist weiß, dass dies ebenfalls keine goldene Zeit war.

Es fängt bereits bei dem Namen der Hauptstadt des Reiches an. Damals in der Qing- Dynastie lautete der Name der kaiserlischen Residenz die Verbotene Stadt in der Welt von Avatar heißt sie Ba Sing Se oder vielmehr die Stadt der Geheimnisse und Lügen. Aus ihren Mauern dringt nichts hinaus was nicht auch hinaus soll und dass etwas ungefragt hineinkommt ist gar unmöglich. Nicht umsonst werden die Stadtmauern Ba Sing Ses gerne mit der großen chinesischen Mauer verglichen. Bewacht bis zum geht nicht mehr und unüberwindbar.

Herrschen tut hier das Militär und die Art von Bürokratie, die ihre Widersacher ganz schnell und heimlich im nächsten Brunnen ertränken lässt oder wegsperrt. Die beiden eigentlichen Herrscher Kaiser Puyi sowie sein Ebenbild in der Serie (König Kuei) sind daher mehr Marionetten als wirkliche Regierungsoberhäupter. Im Falle des Erdkönigs Kuei wird dieser von Long Feng dem Leiter des Geheimdienstes in Ba Sing Se beraten. Um den Leiter des Geheimdienstes kurz zu charakterisieren: Er ist ein Verräter aller erster Güte, ohne Skrupel aber mit verdammt viel Macht. Diese Macht kann er sich allerdings auch nicht zu schreiben, denn im Laufe seines Lebens ist er immer mehr Marionette der Feuernation geworden. Der Höhepunkt dabei bildet die Besetzung Ba Sing Ses von der Feuernation, weshalb die Tochter des Feuerlords die endgültige Macht über Long Feng, den Erdkönig und der gesamten Nation zugeschrieben bekommt. Nichts desto trotz hat er es geschafft dem König einen gesamten Krieg zu verheimlichen. Einen Krieg! Das Ganze endet darin, dass Aang persönlich den Erdkaiser darüber aufklärt was außerhalb der Mauern seines Palastes und seiner Stadt vorgeht.

Damit nicht genug, der liebe Kulturminister Long Feng verschleppte über Jahre hinweg junge Erdbürgerinnen und unterzog sie der Folter, Gehirnwäsche und einer einhergehenden Umerziehung zur perfekten Sklavin. Es gibt in der gesamten Geschichte von Avatar kein einzigen Hinweis darauf, ob die Gehirnwäsche jemals rückgängig gemacht werden konnte. Dafür wissen sowohl Zuschauer als auch die einzelnen Charaktere der Geschichte zu wenig über die Prozedur. Denn Bevor Aang etwas genaueres erfahren konnte zerstörte Long Feng das Geheimversteck unter dem See namens Laogai sowie alle dazugehörigen Informationen. Darüber was mit dem Gefangenen passierte spekulieren Fans noch heute. Eins steht jedoch fest, alle Theorien haben kein glückliches Ende für die Betroffenen. Wann die Entführungen übrigens angefangen haben, weiß ebenso niemand so genau. Viele Thesen verweisen eher auf den Anfang des Krieges, da schon damals die Flüchtlingslager eine einzige Katastrophe waren und niemand wirklich irgendjemanden vermisste. Ich erinnere gerne daran, dass der Krieg bereits seit 100- Jahren tobt. Mal mehr mal weniger, dennoch stellt euch bitte eine staatliche Organisation vor die fast seit mehreren Jahrzehnten Bürgerinnen entführt. Um gleich eins drauf zu setzen, Laogai heißt übersetzt so viel wie Reform durch Arbeit und ist nichts anderes als ein noch heute bestehendes System aus Arbeitslagern in denen alle Gefangene ihre Haft welche durch ein ordentliches Gericht verurteilt werden. Was auch immer dass heißen mag…

Feuernation

Die Feuernation erscheint auf den ersten Blick wie eine Wiederspiegelung Deutschlands in den dreißiger bis vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Ein geisteskranker Herrscher, Indoktrination, Uniformität, ein starkes Militär, stolze Bürger die alles verteufeln was nicht das Emblem ihrer Nation trägt sowie Diskriminierung von Erdbürgern in ihren Kolonien. Ich könnte auf ewig weitere Gemeinsamkeiten aufzählen, so einfach ist die Geschichte dann doch nicht. Es gibt drei Auslegungen wie man die Interpretation angehen könnte. Die erste habt ihr gerade gelesen. Die zweite sieht die Darstellung der Feuernation als Kritik des ehemaligen US-Imperialismus und die dritte Hypothese vergleicht die Ausgangslage der Feuernation mit der Ausgangslage des industriellen Japans kurz vor und im Zweiten Weltkrieg. Die Feuerbürger waren nämlich nicht immer so patriotisch und aggressiv wie in der Serie zu erst portraitiert. Ähnlich wie die Japaner fristeten sie ein ruhiges sowie friedliches Leben. Bis der damalige Herrscher namens Zosin ein wenig größenwahnsinnig wurde. Macht war in späteren Jahren nun alles was zählte und aus Angst oder Respekt lehnten sich viel zu wenig Bürger gegen ihren Lord auf. Sowohl im industriellen Japan des 19. Jahrhunderts als auch in der Feuernation wurde das Militär, Ehre und vor allem der ungesunde Patriotismus immer einflussreicher. Es dauerte nicht lang bis Parolen gesungen, Haarbänder mit dem Wappen der eigenen Nation getragen wurden und so weiter.

Weshalb die Feuernation überhaupt den Krieg begonnen hat, war schlichtweg aus Provision. Beschütze dein Zuhause, in dem du zu aller erst alle anderen unterwirfst damit dir gar nicht erst etwas geschehen kann. Die Folgen des 100-Jährigen Krieges, welchen die Feuernation begann decken sich mit den Folgen sowie Kriegsverbrechen die Japan im Zweiten Weltkrieg begannen hat. So ermordeten japanische Streitkräfte zahllose Zivilisten in mehreren Massakern in ganz Ost-Asien (Pingdingshan, Nanjing etc.). Zosin dagegen beging nur ein Massaker, dieses endete jedoch schlichtweg in einem Genozid. Der Genozid an den Luftnomaden und damit einer gesamten Nation. Diese Volksgruppe war ein besonders leichtes Ziel gewesen, besaß sie weder Militär noch eine Spezialeinheit von Kämpfern. Unter normalen Umständen sehr löblich, unter damaligen hat es ihnen das Leben gekostet. Der Genozid ist eben auch der Grund, weshalb Aang der letzte Luftnomade auf Erden zu sein scheint.

Zurück zu den Zivilisten der Feuernation. Um den Mentalitätswechsel der Feuerbürger besser darzustellen, habe ich mir hier ein kleinen Charakterbeispiel heraus gepickt. My all time favourite: Zuko.

Nach seinem verlorenen Ehrenkampf gegen seinen Vater, war er gebrochen und seine Grundemotionen bestanden aus Hass, Wut, einem großen Minderwertigkeitskomplex und Rachedurst.Vor dem Kampf gegen seinen Vater war er dagegen ein sensibler, aufgeweckter, intelligenter Junge gewesen. In der Serie kommt es irgendwann zu dem Punkt an dem der hasserfüllte Zuko erkennt, dass sein Tun nicht ganz so sinnvoll ist wie er über die Jahre hinweg dachte und sich am Ende Aangsgruppe anschließt. Sein Ziel besteht nun darin seinen größenwahnsinnigen Vater sowie ebenso verrückte Schwester zu stoppen, um den Frieden vor dem Krieg wieder herzustellen. In diesem Moment in dem er die Wut und den Hass auf sich selbst und die Welt loslässt und damit abschließt verliert er einen Großteil seiner Bändigungskraft. Der Grund? Die emotionale Grundlage fehlt, das innere Feuer welches die Feuerbändigerkräfte entfacht. Es bedarf erst einer Art Pilgerreise zusammen mit Aang um zu verstehen, wie schön die Kraft des Feuers sein kann. Denn Feuer heißt nicht immer nur Zerstörung und Leid. Der Zuko vor dem Turnier entspricht mentalitätstechnisch den japanischen Bürgern vor dem Beginn der Industrialisierung, der Zuko nachdem verlorenen Kampf und in zwei Drittel der Serie stellt die Japaner sowohl in der Vor-Phase des Krieges als auch im Krieg da. Das Ganze hat jedoch nicht nur bei den Opfern Spuren hinterlassen, auch bei den Tätern. Den Hass, den das Militär verteilte kam zurück und traf nicht nur die schuldigen Soldaten. Ähnlich erging es den Japanern nach dem Zweiten Weltkrieg. Diejenigen, die in die USA geflüchtet waren oder schon vor dem Krieg dort wohnten wurden alle gleichermaßen grausam und schlecht behandelt wie die aktiven Kriegssoldaten. Zumal beide Gruppen dazu genötigt wurden bestimmte Umerziehungsseminare zu besuchen.

 

Luftnomaden

Von ihnen ist recht wenig bekannt. Die einzelnen Hintergrundinformationen erhält der Zuschauer eigentlich nur aus Aangs Erinnerungen oder Erzählungen. Mehr braucht man eigentlich auch nicht, denn sowohl Erd- als auch Feuerimperium brauchen ein Gegenpol. Die eher harmonische Kultur der Wasserstämme reicht dort alleine nicht. Selbst wenn sich das Gegengewicht nur auf Erzählungen beruht, die Luftnomaden sind noch sehr viel harmonischer als die Wasserstämme. Ihr gesamter Lebensstil glich dem buddhistischer Mönche. Ihrem Element treu wohnten sie in Bergtempeln in jeder Himmelsrichtung jeweils einer sowie eines zusätzlichen. Dennoch blieb der Beiname Nomade, weshalb sie wohl doch nicht so sesshaft waren wie viele angenommen hatten. Manche der Bauten standen und stehen noch über Kopf und können nur per Flugbison oder Gleiter erreicht werden. All diese Vorsichtsmaßnahmen konnten sie dennoch nicht schützen. Die Streitkräfte der Feuernation kam und eliminierte einen gesamten Volksstamm. Hier auch wieder die Parallele zu den Massakern seitens der Japaner in Ost-Asien. Wobei man hier ebenso gut auf den Völkermord seitens der Chinesen an den Tibetern verweisen kann. Beide Volksgruppen meditierten und philosophierten viel, sie waren beide Vegetarier und ein Familienleben gibt es im Kloster ebenso wenig. Die einzige Bezugsperson die ein Nomade hat ist die des geistigen Mentors, welcher gleichzeitig sein Vorgesetzter ist. Darin liegt der Hauptunterschied zu den anderen Nationen, in jeder anderen der drei muss das Bändigungstalent angeboren sein. Bei den Luftnomaden dagegen kann es jeder erlernen, der die geistige Reife dazu besitzt.

Ihr seht, die einzelnen Aspekte/ Eigenschaften und Merkmale wurden in die Kultur jeder Nation eingewoben. Was ich lediglich angedeutet habe war der jeweilige Kleidungsstil, wobei sich auch hier Formen und Farben in den Elementen wiederfinden. Ähnlich wie die Charaktereigenschaften. Erdbürger sind stark, mutig sowie unabhängig. Feuermenschen unglaublich ehrgeizig und Zielstrebig und die Angehörigen des Wasser- sowie Luftvolkes eher ruhiger und harmonischer.

Losgelöst von den Nationen hat selbst der Geheimdienst (der übrigens Dai Lee genannt wird) von Ba Sing Se beziehungsweise des Erdkönigreiches ein historisch korrektes Vorbild. Benannt wurde der Dai Lee nach dem chinesischen Lieutenant General Dai Li einem der gefürchtetsten

Männer zu seiner Zeit. Ihre Uniformen wurden inspiriert von den Uniformen der Jinyiwei, einer Geheimpolizei der Herrscher der Ming-Dynastie. Ihr merkt, ein Grundsetting kann einfach so wie genial sein. Für mich ist es mit all der Flora, Fauna, Landstrichen, unterschiedlichen Kulturen, Mythen sowie moralische Zwiespältigkeit eines der besten Settings in der Mediengeschichte. Filme, weitere Serien, Videospiele sowie Bücher miteingeschlossen. Jedes kleine Stückchen ergibt Sinn, und gleichzeitig gibt es noch so viel was unerforscht und teilweise ungeklärt bleibt sodass es Spaß macht, sich seine eigenen Theorien auszudenken wie wohl was mit dem passierte. Ich bin aber trotzdem noch nicht fertig. Da ich gerade so schön im Schreib- und ihr im Leseflow seid, werfen wir noch einen Blick auf eine weitere nicht ganz unwichtige Organisation, die unabhängig von jeglicher Nation agiert.

 

Der weiße Lotus

Wie der Titel schon verrät, ist der Name der Organisation der weiße Lotus. Sie besitzt zwar Ähnlichkeiten zu dem Geheimdienst des Erdkönigreiches, jedoch tritt der Bund häufiger öffentlich auf und diente ursprünglich als Bindeglied zwischen Avatar und ziviler Außenwelt. In unsriger- Historie war der weiße Lotos eine Art buddhistische Sekte, deren Mitglieder sich hauptsächlich aus Angehörigen der ärmeren Bevölkerungsschichten zusammensetzen. Sie weigerten sich steuern zu zahlen oder Frohndienste zu leisten. Naturkatastrophen wurden von ihnen als Zeichen der Ankunft ihres Messias dem Buddha Maitreya gedeutet. Aufgrund einer Aufspaltung der Sekte, geriet sie im Laufe der Jahre in Verruf. Während der weiße Lotus mehr dahin existierte wollten die neu entstandenen roten Turbane, die chinesischen Grundherren enteignen. Sie begannen sich gegen die Fremdherrschaft der mongolischen Yuan-Dynastie auf zu lehnen und eine weitere Zeit später zogen sie mordend sowie raubend durch die Landstriche. Letztendlich wurde sie vollständig zerschlagen, verstreute sich und fand sich erst im 18./ 19 Jahrhundert wieder zusammen. Grund dafür war, dass erneut Bauern unterdrückt wurden, weshalb diese abermals gegen ihre Feudalherren auf zu begehren. Ihre Forderungen beinhalteten eindeutig geistigstes Gedankengut des damaligen Weißen Lotos. Die Bekanntesten historisch echten Aufstände welches dieses Gedankengut transportieren wären wohl der Wang-Lun-Aufstand 1774, die Unruhen in den Regionen Shandong sowie Henan und zuletzt der Boxeraufstand 1900. und wem das alles noch zu weit in der Vergangenheit zurück lieg, der denke an die Friedensorganisation Weiße Rose Chinas. Alles inspiriert vom weißen Lotus.

In Avatar dagegen gab es weder eine Abspaltung noch ist der Einfluss des weißen Lotos jemals so politisch gewesen. Die einzelnen Mitglieder streben nach einem Leben für die Philosophie, Schönheit und Wahrheit. Darüber hinaus möchten sie Wissen oder vielmehr Weisheiten verbreiten losgelöst von Landes- Sozialengrenzen. Zu dem Zeitpunkt in dem Aang aus dem Eis befreit wird, existiert der weiße Lotus allerdings nicht mehr. Dieser Umstand macht es dem Jungen nicht leichter, den normalerweise begleitet der weiße Lotus den Avatar auf seine Reise, berät ihn, sucht ihm die passenden Lehrmeister und dient eben als allgemeines Kommunikationsmittel. Weshalb die Organisation sich aufgelöst hat trotz eines tobenden Krieges, der allemal beendet werden sollte ist ungewiss. Erst gegen Serienfinale wird der weiße Lotus durch Zukos Onkel Iroh wieder tätig.

Eine ihrer ersten Handlungen ist es die Hauptstadt Ba sing Se von der Besetzung der Feuernation zu befreien. Es glückt. So ist der weiße Lotus zwar definitiv friedlicher als sein geschichtlicher Partner, jedoch gibt es Gemeinsamkeiten in Aufstieg, Zerfall und der erneuten Etablierung. Denn nach der Krieg beendet worden ist, bleibt der Ordnen bestehen und setzt seine ursprüngliche Arbeit fort.

Als letzen Punkt möchte ich einen besonders ominösen Ort ansprechen mit besonders ominösen Wessen, dessen Hintergrund besonders viel Material zum spekulieren ergibt. Es geht um die Geisterwelt, die Welt in der sich alle vergangenen Leben des Avatars befinden oder die Welt, in der sämtliche übernatürliche Wesen ihr Dasein fristen.

Der Avatar spielt dabei mal wieder eine gesonderte Rolle, denn nur er verkörpert die Brücke zwischen Geister- und Menschenwelt. Abgesehen von ihm gibt es nur sehr wenige eigentlich nur einen anderen bekannten Menschen, der in die Geisterwelt reisen konnte. Geister dagegen können problemlos zwischen den Welten wandeln, sind für gewöhnlicherweise jedoch unsichtbar. Möchte ein Geist jedoch permanent in der Menschenwelt bleiben muss er dafür seine Unsterblichkeit aufgeben. Ein Beispiel dafür wären Tui und La, die beiden Fische des nördlichen Wasserstammes und das Pendant zu Yin und Yang. In Avatar repräsentieren sie den Mond und das Wasser.

Es sind allerdings auch nicht alle Geister gütig und liebend wie Tui und La. Viel mehr ist der Großteil der Geister recht ambivalent zu den Menschen gestimmt. Siehe den Geist Wang Shi Tongs, der das Symbol des Wissens oder des Wissenden darstellt (er tritt gerne in der Gestalt einer Eule auf). Vor Jahrmillionen brachte er seine Bibliothek aus der Geisterwelt in die Physische und begann nahezu alles Wissen beider Welten zu horten bis zu seinem Serienauftritt hat er nicht damit aufgehört. Vor Jahrmillionen war er auch noch nicht so negativ eingestellt gegenüber Menschen. In der Hoffnung die Menschen würden klüger werden war seine Bibliothek in den ersten Jahren, Jahrzehnten, Jahrhunderten für jedermann zugänglich. Doch wurde sein Wissen immer häufiger missbraucht und er immer unzufriedener. Als Sokka ausversehen ausplaudert, dass sie einen Bruchteil von Wang Shi Tongs Wissen für ihren Plan die Feuernation zu besiegen benötigen hat der Geist genug und befördert seine umfassende Bibliothek wieder zurück in die Geisterwelt. Für immer verlorenen für die Menschheit, ähnlich wie die große Bibliothek von Alexandria.

Es gibt jedoch noch furchteinflößendere Geister als den überlaunigen Wang Shi Tong.

Die Rede ist von einem der ältesten Geister überhaupt und eher unter dem Namen Gesichtrsräuber (Koh) bekannt. Zeigst du ihm gegenüber Emotionen stiehlt er dein Gesicht für immer. Weshalb er dies tut, ist eigentlich ein recht trauriger. Seine Mutter war nämlich der Ursprung aller Gesichter. Leider wurden die beiden voneinander getrennt. Der Gesichtsdiebstahl nichts anderes als ein provisorischer Ersatz für die fehlende Mutter. Eigentlich ein recht menschlicher Geist, ich meine wer will schon in jungen Jahren seine Mutter verlieren. Noch interessanter wird es wenn man beobachtet, dass er gerne mit seinen angehenden Opfern zu beginn spielt. Im Gegensatz zu seinen Artverwandten ist er einer der wenigen Geister, die sehr wohl etwas mit Emotionen anfangen können und sie zu unterscheiden wissen.

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2 Kommentare

  1. Wow … Ich finde Avatar ja auch ziemlich großartig und habe die Serie erst vor einem knappen halben Jahr mal wieder komplett gesehen, aber lediglich aus dem einen Grund, weil es verdammt gutes Storytelling bietet (wie du ja im ersten Beitrag geschrieben hast). Mit deiner Analyse habe ich nach nur einem halben Jahr Pause Bock auf noch einen Rewat.
    Ich freue mich schon auf Teil 3 und finde es fast schon schade, dass du das Sequel nicht besprichst, auch wenn ich das nur dem Namen nach kenne.

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    1. Ich habe ja nicht gesagt, dass ich sie nie besprechen werde. Nur wenn ich die auch noch mit in diese Analyse reingebracht hätte, wäre sie noch länger und noch komplexer geworden… Der jetztige Beitrag war insgesamt schon elf Seiten lang :D

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