Vielzuviele Buchvorsätze für 2016

So zum Wochenende hin bekommt ihr und das liebe Franzi ein Lesehäppchen. Darauf dass ihr viel Spaß haben werdet!

Gödel, Escher, Bach ein endloses geflochtenes Band:

Mir fällt gerade jetzt erst auf, dass der Titel eher nach einer Headline für ein Gedichtband klingt als  als nach einem Buch, das sich mit der Philosophie der Naturwissenschaften auseinander setzt. Laut Amazon sogar recht amüsant, verständlich sowie in neuen Perspektiven und das ganze auf 790 Seiten Text. Ich weiß nicht wie lange es hier schon in meinem Regal steht…

Vermutlich zu unrecht, doch bis jetzt hatte ich nie wirklich Muse mich mit solchen Themen zu beschäftigen. Allerdings liegt dies auch an dem bitteren Beigeschmack wie es in mein Bücherregal hineingelangt ist, über meinem Mitbewohner… Damals war gerade der dritte Band der Panem- Trilogie heraus gekommen und dank all dieser phantastischen Erzählungen von Mitschülern fing ich an mit diesen Büchern zu liebäugeln. An sich hätte ich se jedes Mal im Buchladen übersehen, denn das Cover sprach mich überhaupt nicht an. Diese Blätter waren so nichts sagen wie die Zahlenkollonen an der Tafel im Oberstufenleistungskurs. Es gab nur einen Haken der mich von der Beschaffung dieser Bücher trennte. Mein Taschengeld. Es reichte noch nicht einmal für den ersten Band! So musste mein nahender Geburtstags Abhilfe schaffen. Das Vorhaben erwies sich als geritzt und idiotensicher und was freute ich mich damals diebisch. Nun… der heilige Tag rückte näher und gute vier Wochen vor besagtem, heiligen Tage kam mein Mitbewohner nach einem langen verkaufsoffenen Sonntag zurück und überreichte mir lächeln eine Tüte. Diese Tüte kannte ich… und zwar verdammt gut. Es war der Beutel unserer Lieblingsbuchhandlung. Begleitet wurde die heilige Übergabe mit den Worten: Überraschung! Was habe ich mich gefreut. Ein Kleinkind an Weihnachten was seit Monaten auf dieses große Ereignis der Bescherung wartet war nichts dagegen. Ungeduldig und völlig überwältigt von meinem inneren Glück riss die Tüte vom Inhalt und was lag dort in meinen Händen?! Richtig, es war nicht der erste Band der Trilogie auch nicht der zweite oder der dritte. Nein es war dieser 800 Seiten Bibelwälzer, der sich mit Mathematik beschäftigt! Meine Reaktion auf diese Aktion mit: Was schaust du denn so aus der Wäsche?! Das ist der neue Bestseller! Wenn du ihn fertig gelesen hast, dann bekommst du vielleicht den ersten Panem-Band. Glaubt mit so etwas wollte ich als junger Teenager nicht hören… In dieser Zeit war meine Beziehung zu Mathe noch nicht einmal mit dem Wort Hass beschreibbar.

Geschlossene Gesellschaft- Satre

Von meiner Mitbewohnerin über Jahre hinweg in mein Gehirn indoktriniert steht es nun endlich auf meiner Leseliste. Weshalb nicht schon früher? Ja, das ach so heiß geliebte Stück befindet sich leider nicht mehr in unserer Wohnzimmerbibliothek und auch nicht in den Kellerkatakomben, so dass die Stadtbibliothek aushelfen sollte doch auch dort war es stets ausgeliehen. Das Ding musste zumindest gut sein… Fälschlicherweise hatte ich doch den falschen Titel in meinem Kopf eingespeichert. Der wahre Titel war mir ebenfalls bekannt und so überraschte mich Wiki eines Tages mit dem Ergebnis. Was sich ganz gut traf, denn den nun wahren Titel wollte ich ebenfalls schon immer lesen. Das erste Mal trat diese Stück als großes Vorhaben einer Nebencharakteren in meiner damaligen Lieblingskriminalreihe auf, danach ein paar Jahre später im Deutschunterricht. Jetzt weiß ich zumindest weshalb mich die Frau in der Bibliothek so merkwürdig musterte als ich nach dem Wartezimmer von Satre fragte. Ich tröste mich heut noch mit: Irren ist menschlich.

Die Geschichte beziehungsweise das Setting ist recht simpel. Drei Menschen, zwei Frauen, ein Mann begegnen sich in dem Vorhof zur Hölle und stellen fest das sie alle zu ihren Lebzeiten verdammt viel Mist in den Leben der anderen gebaut haben. Ich würde sagen auf dem Weg in die Hölle sind das schon einmal gute Voraussetzungen…

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Zum Thema: Engel und Hölle.. es gibt auch höllische Engel

Diestelfink– Donna Tartt

Höchst gelobt von der gesamten Familie Marvinchens*. Ursprünglich war es als Weihnachtsgeschenk für den Großvater der Familie gedacht. Aber Marvinchen las es klammheimlich nachts unter der Bettdecke vor dem Geburtstags des Überwasserläufers, packte es vormittags hektisch ein und brachte es gerade noch vor der Bescherung mit einem Hechtsprung ins Wohnzimmer. Alle packten aus, der Großvater war freudig erstaunt und begann ebenso wie Marvinchen das Buch in einer Nacht durchzulesen. Nun wurde es von Hand zu Hand gereicht und so leuchteten bald alle Augen der Familie. Dank des mehrtägigen Lobliedes habe ich es ebenfalls auf Umwegen meinem Mitbewohner zukommen lassen und er verschlang es genauso. Irgendetwas muss an dieser Welt zwischen den Buchrücken wahrhaft bezaubernd sein, sonst gäbe es vermutlich nicht so gute Resonanzen. Die positiven Schwingungen überwältigten mich quasi von allen Seiten, obwohl das Buch so unscheinbar aussieht… Noch einmal muss ich gestehen das ich ein solches Buch vermutlich nie gekauft hätte. Aber selbst die Buchhändlerin meines Vertrauens war so begeistert, dass ich mir schwer vorstellen kann enttäuscht zu werden. Ich habe ja noch nicht einmal den Klappentext gelesen!

PS: Da sich die Autorin mit dem Vornamen Donna rufen lässt schmälert meine Erwartungen nicht minder… eher im Gegenteil. Donna ich vermisse dich so sehr. Sie war bis jetzt eine der coolsten Begleiterinnen, mit Rose. Moffat hätte allerdings mit ihr abschließen sollen. Das Reloaded-Comeback musste nicht sein.

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Der Marsianer- Andy Weir

Nachdem viele, viele mir bekannte Menschen sowohl den Film als auch das Buch gelobt haben wird es langsam mal Zeit das ich ebenfalls in den Genus dieser Druckerschwärze komme. Aufgefallen ist es mir lediglich aufgrund seiner Farbgebung, schlicht doch unglaublich intensiv was nicht zu letzt an meiner heißen Liebe zu der Farbe des Buddhismus liegt: Orange. So traf mich wieder einmal der Zufall, denn mein innerer Bücherwurm war schon länger auf der Suche nach einem guten Science-Fiction Roman…

Sämtliche Klassiker waren ausgelesen, ebenso wie meine  Lieblingsvertreter, davon mal abgesehen teile ich keinen Geschmack mehr mit dem momentanen Sci-Fi Markt, weshalb  es mich regelmäßig gruselt bei der Vorstellung in eine beliebige Buchhandlung zu gehen, die ein ausgesprochen großes Fantasyregal führt.

Ich hoffe Andy Weir schafft ein weiteres Sternschen am Himmel meines zukunftsliebenden Herzens.

 

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William Gibson – Neuromancer

Ich habe gegenüber diesem Herren hier vor langer Zeit das ehrwürdige Versprechen abgelegt dieses Werk zu lesen und was ich eines vergangenen Tages versprach werde ich nicht brechen. So lange mein Herz schlägt und mein Blut in geregelten Bahnen durch meine fleischige Hülle pumpt bleibt das auch so. Zwischendurch gab es nur kleine Probleme, denn ich hatte zwar Platz in meinem Lesealltag, doch so wirklich einfallen wollte mir der Titel nicht auch das damalige Kommentar schien wie vom Erdboden verschluckt bis ich vor gut sieben Tagen nach langer Internetrecherche endlich wieder wusste welchen wundervollen Namen dieser Schmöker schmückte. Jetzt steht dem Lesevorhaben nichts mehr im Wege! Oder vielleicht doch? Das Auftreiben dürfte ziemlich abenteuerlich werden und damit meine ich nicht die mögliche Suche in Buchhainskatakomben. Nein, ich rede von unsere unglaublich schlecht sortierten Bibliothek. Wenn ich Pech habe gibt es das Exemplar noch nicht einmal auf Englisch und wenn doch, dann nicht zweimal und so darf ich dann ein gutes halbes Jahr warten. Aber auf Englisch bestehe ich! Wie soll ich denn sonst den genialsten aller Anfängssätze eines Buches genießen? Zumindest laut Welt oder Zeit. Ich persönlich habe gar keinen Lieblingsbuchanfangssatz. Wobei ich den ersten Satz aus Pride & Prejudice schon sehr mochte: It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife. 

Wer mir jetzt vorwerfen möchte, dass ich Frauen mit diesem Satz in 19. Jahrhundert zurück katapultiere, als weder Frauenrechte und Emanzipation geschweige den Gleichberechtigung an der Tagesordnung standen so solle er doch dies tun. Ich sage lediglich: Ich bin für Gleichberechtigung, doch die wunderbare altenglische Ausdrucksweise liebe ich dennoch.

Der Klappentext ließt sich schon mal wie eine Mischung aus Thron, Blade Runner und Max Pain. Ich meine was will ich mehr?! Wenn dann auch noch Cyberpunk Mutanten auftauchen wäre mein Glück komplett. Ach Dystopien sind genial. Wer braucht schon die Realität? Man gebe einen Code in das Schicke Suchfenster ein und schon befänden wir uns im zwielichtigen Dark Net in dem skruppellose Händler mit Bittcoins russisches Roulette spielen und jeder irgendwann die berühmte Kugel in seinem Schädel an trifft.

Der Graf von Monte Christo

Dank des Krakau-Ausflugs saß ich gut einandhalb Stunden neben meinem Flugzeugsitzpartners. Oh, Wunder wer hätte es gedacht? Nun hatten ihn meine wohldeponierten Kopfhörer auf meinen zarten Öhrchen nicht daran gehindert mich die vollen 90 Minuten zu zuquaken. Ich bemerke, statt Tschaikowskys Violinen Konzert dröhnte Till Lindemanns liebliche Stimme in mein Trommelfell. Darüber hinweg zu reden ist ein wahres Wunderwerk.

So stand für mich auf dem Stundenplan neben den effektivsten Schach-Strategien, dieverse Crash-Kurse in Quantenphysik und den damit verbundenen Plasma-Schwertern. Selbst die Kultur fehlte nicht, da er ein riesen Fan des Neumeyer-Ballets war und immer noch ist. Deshalb ließ der Bann des Alexandre Dumas gezogen. Wer sich nun denkt da stimmt was nicht… Der hat Recht. Shakeaspeare ist zweifelsohne ein großartiger Autor, doch nach ein Sommernachtstraum, Cäser, Hamlett und Romeo und Julia brauche ich erst einmal eine shakespearische Pause. Neben Othello erzählte er mir nämlich gleich von Monte Christo und dank der vielen Videounterlegungen kannte ich nach zwanzig Minuten bereits Othellos gesamten Leidensweg.

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13 Kommentare

  1. das ist eine coole Leseliste….ich finde es klasse, so viele Dinge auszuprobieren. Ich gebe Dir nur eine Lebensweisheit, nach der Du nie gefragt hast und Dich wahrscheinlich auch nicht interessiert….hab den Mut, Bücher wegzulegen, wenn sie Mist sind oder Dich nicht interessieren;-) Ich habe viel Zeit vergeudet, um „in“ zu sein, Dinge zu lesen, die Blödsinn waren……..und es hat länger gedauert, mich selbst zu finden. LG Ann

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      1. na dann ist eh gut…..ich hätte mir gewünscht, jemand hätte es mir damals gesagt ;-) nur deshalb habe ich das getippt ;-))))

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  2. Vielzuviele……..gibt es so rechtschreibemässig (da gibt es dieses Wort auch nicht)nicht, aber sollte es …als ein Wort ist es genial…solltest Du Dir patentieren lassen ! mal eben angemerkt…….

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      1. eben…das meinte ich ernst! Ich finde es total cool….es ist Wort Kunst!!!! man sollte es immer so schreiben, es unterstreicht den Sinn!!!!!!! Ich mach das ab heute und berufe mich auf Dich ;-)

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  3. … seit wann gibt es Geburtstagsgeschenke vor dem Geburtstag aus einer Plastiktüte… wenn ich mich nicht sehr täusche hast recht fettes Lesevergnügen vor dir, da ist Satre so etwas wie ein Diäthäppchen… ;-D

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  4. Ich bin ganz bei dir, was das „Mathebuch“ angeht! :D Es ist so fies, wenn man überrascht wird und denkt, man wüsste womit und dann ist es etwas vollkommen anderes. Nicht erfüllte Vorfreude ist gemein! ^^

    Und ich bin froh, dass nicht nur ich ab und zu „Oh, diesen Klassiker musst du unbedingt lesen“-Anfälle habe, die nicht verhindern, dass ich den Namen des Klassikers ebenso wie den Autor innerhalb von zwei Wochen wieder vergesse und mich erst drei Jahre später dran erinnere, dass ich das Buch ja eigentlich mal kaufen und lesen wollte … :D

    In jedem Fall viel Erfolg bei deinen Leseplänen! ^.^

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    1. Also ich kann dich beruhigen, sobald ich mir nicht SOFORT alles genau aufschreibe ist es erst einmal verschwunden…

      und Danke, Danke dir auch. Und glaub ja nicht, dass ich deinen Blogbeitrag verschone. Den entere ich auch noch! :D

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      1. Gödel Escher Bach ist wahrlich kein Mathebuch!

        Wenn man es kategorisieren müsste, dann würde ich es als philosophisch-angehauchtes Logikbuch ansehen, versehen mit einem Schuss musikalischer Informatik…

        Mittagsgrüßle vom Lu Finbar

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  5. erst einmal…..traumhaft gutes Beitragsfoto! zum Rest muss ich mir noch etwas einfallen lassen ;-) und apropos Eltern, ich erinnere mich an Weihnachten, als ich unbedingt eine Barbie wollte, meine Eltern schenkten mir aber eine (sehr viel schönere, geschmackvollere, stylistische) Puppe…..ich war entsetzt und mir sicher, sie lieben mich nicht ;-))))) zum Buch denke ich noch ein wenig nach;-)))

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      1. Der Engel ist so etwas von cool…..es ist mit Sicherheit das Beitragsfoto, das ich mir am häufigsten angeschaut habe!!!!!!!

        Puppen waren auch nie mein Ding, ausser dieses eine Mal, was auch nicht funktioniert hat ;-)

        Und Eltern….tja….sie meinen es gut, liegen manchmal totrichtig…aber manchmal sowas von………*seufz*

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