2. „ Oh ist mir schlecht. -Oh la la nicht auf den Panzer Dude, ist frisch gewachst!“
-Findet Nemo
„Still gestanden Männer! Miller, stehen sie gerade!“, fauchte mich der Sergeant an. Wobei das gerade Stehen leichter gesagt als getan war. Mir war spei übel, hätte ich gestern doch nicht so viel essen sollen. Schon seit Stunden rumorte es.
„Miller?!“
Schnell versuchte ich mich auf zu richten, mit dem Sergeant war nicht zu spaßen. Mirko nannte ihn einen Vollzeitcholeriker.
Ich verzog das Gesicht, zu schnelle bewegungen taten meinen Magen nicht gut, es rumorte wilder. Hoffentlich hörte er das nicht. Aber nicht nur mein Magen litt auch meine Wirbelsäule knackste gewaltig. Der Sergeant hob eine Augenbraue, er hatte mich noch nie besonders gemocht. Ich starrte weiter gerade aus. Bloß keine Angst zeigen. Nicht atmen. Muskeln anspannen. Luft anhalten. Und ganz wichtig nicht blinzeln. Dabei zog sich mein Magen noch mehr zusammen. Ich hätte kotzen können. Schweiß trat mir auf die Stirn. Komm schon hau ab, dröhnte es in meinen Gedanken und tatsächlich ganz langsam wie ein Löwe auf der Pirsch bewegte sich der Seargent weg von mir.
„Männer“, rief er, „Heute werden Sie das erste mal mit ihrem Fahrzeug vertraut gemacht, ich erwarte absolute Gehorsam und Aufmerksamkeit, wer dies nicht besitzt muss sofort gehen“
Er zeigte auf das Tor was zur Außenwelt führte. Sofort schienen alle meine Kameraden noch strammer zu stehen und noch entschlossener dazu. Entschlossener ihrem eigenen Todesurteil entgegen zu treten. Ich hätte in diesem Moment nichts gegen eine kleine Auszeit gehabt, aber wäre diese Auszeit dann für immer gewesen und was mich dort draußen erwartete war die früh Rente vermutlich nicht wert. „Der Übungsplatz liegt hinter ihnen, Sie werden in ihren bekannten dreier Gruppen einem Panzer zugeteilt und dann jeweils von einem Ausbilder eingewiesen“
„Abtreten!“
Sofort setzten wir uns im Stechschritt in Bewegung, Richtung Übungsplatz. Ich schloss die Augen. Mein Magen glich einem brodelnden Vulkan, der jeden Augenblick hoch gehen konnte. Warum hatte ich mich heute morgen nicht krankschreiben lassen? Dann wäre zwar der Sergeant dahinter gekommen, dass ich gestern in der Speisekammer war, aber drei Tage Toiletten schrubben waren nicht so schlimm wie diese Übelkeit.
„Still gestanden“ rief jemand und sofort hielten alle an. „Miller Sie sind der Begleiter, ihre anderen zwei Kameraden werden den Panzer fahren. Sie haben die Aufgabe sie zu schützen“
Ich presste meine Lippen zusammen und nickte. Immerhin jetzt hatte ich erst einmal Pause Langsam lehnte ich mich gegen den Panzer und schloss die Augen. Das tat gut.
„Miller?!“ Ich schreckte hoch. „Nicht einschlafen!“ „E-Entschuldigung Oberst Khan“ stotterte ich. „Entschuldigen Sie sich nicht! Lassen Sie es einfach! 100 Liegestütz! Meine Augen weiteten sich, 100 wie sollte ich das heute schaffen ohne zusammen zu brechen. „G-Gestern waren es aber noch …“ wollte ich gerade stammeln als der Oberst dazwischen rief „150 und keine Widerrede Oder gibt es dabei ein Problem?“ hakte Khan nach. Was jetzt tun? Die Wahrheit sagen? Das war wohl noch das beste. “Mir geht es heute nicht besonderes gut, Sir“ meinte ich klein laut. „Dann lassen sie sich krank schreiben Miller, und gefährden sie nicht das Leben ihrer Kameraden. Wegtreten sofort“ bellte der Oberst und drehte sich weg.
„Na du Vielfrass? Gestern zu viel genascht?“ Ramón grinste mich schief an, er hatte gestern die Idee mit dem Mitternachtssnack gehabt. Im Moment hätte ich ihm gerne eine geschallt, wäre er gestern nicht auf die Idee gekommen, wäre ich jetzt gesund und munter und hätte den Tag wahrscheinlich ohne eine einzige Strafe hinter mich gebracht. Ich lehnte mich wieder gegen den Panzer, doch plötzlich fing der Boden unter meinen Füßen an zu drehen. Ich würgte, „Oh la la … nicht auf den Panzer Dude, ist frisch gewachst!“ rief Ramón noch, doch es war zu spät. Durch die halb offenen Lieder sah ich gerade noch wie wütenden der Sergeant und der Oberst auf mich zu rannten.
Super Story! Ich mag deine Geschichten!!!‘
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