Dritter Tag: Hauptinsel! Das Abenteuer kann Beginnen.
Da ich unbedingt den totalen Touri spielen wollte, sind wir heute mit dem Vaproretto in Richtung Hauptinsel, also Markusplatz, Dogenpalast etc. gefahren. (Natürlich brav mit dem Handy und der Kamera unterwegs). Ab der Haltestelle Biennale wurde es auch schon schlauschig und man hatte das Gefühl ein Huhn auf einem nicht Biohof Stufe 3 zu leben.
Das Gruppenkuscheln dauerte noch bis zur Rioalto Brücke, dort stiegen wir dann aus. Nach kurzer Stadtplantauscherei und vor allem ersteinmal großer Suche wo Norden sei, ging es dann als erstes Richtung Palazzo Contarini del Bovolo, brüht für seine äußeren Treppenturm steht er in einem winzigen Hinterhof. Nun eigentlich ist der Palazzo an sich, sicher riesig doch von dem kleinen Hinterhof sahen wir nur das hübsche Treppenhaus. Für die Öffentichkeit ist der Palast auch nicht zugänglich. Ansich nicht wirklich spannend, doch was sehr schön war ist der Platz. Sogar Wohnungen waren dort, müssen sicherlich ein Vermögen kosten.
Nachkurzem Verlaufen ging es dann weiter anhand des Spaziergangs und wir trappten durch kleine Gassen und Kanäle, zu geben, dort konnte man definitiv sagen einige müffelten wirklich nicht einladend. Ubd plötzlich traten wir aus dem Schatten der all zu kleinen Gassen hinaus ins Freie und standen auf einem riesigen Platz… Und erblickten ein schiefen Turm… meine erste Reaktion war, Hoppala Pisa 2.0? Nein, nicht Pisa. Der Kirchenturm von der katholischen Kirche Chisea di Santo Stefano. Der Bau wurde im Jahre 1294 aufgenommen, doch wurde erst im Jahre 1325 fertiggestellt. Am Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche bis auf die Grundstrukturen verändert, die Veränderung sind bis heute existent.
Zitat eines nebenstehenden Touristen : Ich wette, die haben das Meer absichtlich unter dem Turm weggegraben. Aus Marketing Gründen… Mag sein. Ich weiß es nicht, ich weiß nur dass der schiefe Turm von Pisa ohne Fremdeinwirkung etwa in 16 Jahren auf dem Boden ankäme.
Dann kamen wir wiederum an einem kleineren Platz heraus, der ein paar Läden beherbergte und ein Museum. Ein Museum, was moderne Kunst führte und eine Austellung des Photographen Irving Pen. Ich wollte in die moderne Kunst Austellung und die älteren in die Austellung von Irving Pen. Also reingehuscht, und angeschaut. Übrigens sehr empfehlens Wert, es gibt wenige Austellungen wo man hinter her hinaus geht und sich inspriert fühlt ung gleich ein paar Ideen notiert. Wobei mir am Anfang und gegen Ende etwas sehr merkwürdiges passiert ist. Wir wurden nämlich vorgeschickt um die Preise zu erroieren und dann abschätzen ob es nicht zu teuer sei. Also reingeschlichen und im Foyer umgesehen, nun fanden wir aber nach der Informationsbeschaffunh den Ausgang nicht. Irriertiert standen wir ein wenig, wie bestanden und nicht abgeholt herum und rüttelten zaghaft an verschlossenen Türen. Irgendwann kam eine der Security Frauen auf uns zu und fragte uns vermutlich zunächst auf Englisch (Ich konnte es nicht als Englich identifizieren), ob wir den Ausgang suchen würden. Noch irrigierter sahen ich und meine Freundin uns gegenseitig an. Wir mussten anscheinend sehr ershreckt ausgegehn haben, denn die Frau wechselte augenblicklich ins Französische und fragte uns wiederholt (Vous cherchez le sorti?) und dank meiner Lehrerin verstand ich immer hin den Satz und angworte nur reflexartig Oui merci. Von da an waren wir für eine gute Stunde eine Französische Familie, die ungegähr so Französisch aussahen wie ein Lama was versucht vorzugeben es komme aus Finnland.
Gegen Ende der Ausstellung passierte mir wiederholt etwas ähnliches, ich hatte die Gruppe verloren, also stiefelte ich zurück ins Foyer um fest zu stellen, dass die Anderen dort auch nicht waren. In Folge dessen bin ich rausgelaufen (Den Ausgang kannte ich nun mittlerweile ja), doch draußen waren sie auch nicht, also bin ich wieder rein. Doch der Security Mann sah mich nur verärgert an und murmelte nur etwas auf Englisch/ Italinisch? Und ich sah ihn irrtiert an. Warum konnte ich um Himmels Willen kein Englisch mehr? Mein Hirn war wie Mus, ich brachte noch nicht einmal eine einfache Vokabel heraus. Und dann stotterte ich plötzlich irgendwas auf Französisch etwas von Excusez-moi. Je cherche mes amis, j’ai oblié les dans l’exposition. Est-ce que vous voulez voir mon billet? Jetzt schaut mich der Security Mann noch verwirrter an, als ich ihn angestart hatte. Dann nickt er langsam und ich durfte wieder in die Ausstellung. Meine Güte! Warum kann ich Französisch?! Woher kam das plötzlich?!.
Nachtrag: Sprachverwirrung, die
Plural. Sprachverwirrungen. Sie bezeichnet ein Chaos zwischen den jeweiligen Arealen des Gehirn in der die Sprache liegt, da das unterschiedliche Hin und Her schalten sehr anstrengend sein kann, und das Hirn sich nicht mehr koordinieren kann. Anscheinend spuckt mein Denkapparat irgendetwas heraus.
Ich war immer noch im Schockzustand, obwohl wir mittlerweile am Markusplatz angekommen waren. Marvinchen* musste sich über meinen zufälligen Frankophonen– Anfall unheimlich schlapp lachen. Schön das sie ihren Spaß hatte, doch immer hin wir waren wieder draußen und ich verstanden wieder Englisch und Deutsch, das passenste Beispiel wäre wohl ein junges, anscheinend aus Deutschland kommendes Pärchen. Die uns entgegen kamen und die Freundin gerade rummjaulte Warum is’n dit hier so krass?! Ich dachte nur: Wie krass? Krass voll? Oder krass schön, krass warm. Ich denke mal es ging un die Menschmassen die an uns vorbei wohten. Tjaaa voran mag das wohl liegen wenn man am Sonntag Nachmittag am Eingang des Markusplatzes in Venedig steht. Ich meine das ist doch eine totale Unbekannte super lauschige Ecke. Da sieht man nie einen Touri oder ähnliches. Man, Man, Man.
Immerhin, als wir am Platz ankamen, war es gar nicht so voll. Ich dachte es wäre viel belebter und die Scharen von Tauben gab es auch nicht, denen war es anscheinend auch zu heiß in der prallen Sonne. Ach ja und ich muss sagen irgendwie wird der Markusplatz überbewehrtet klar der Dom und der Dogenpalast sind schön und die Basilika von innen benenso, aber ansonsten… Nein den Hype kann ich nicht nachvoll ziehen. (Bei Nacht, ist das noch mal eine ganz andere Sache)
Natürlich gab es am Abend Fußball. Durch ein wenig Trickserei sogar auf dem Live Stream im Ersten. Obwohl ich insgesamt nur 30 Minuten geschaut habe, weil ich Fussball bzw. die Angst dank Argentinien nicht mehr ausgehalten habe, aber das Tor habe ich geschaut. Glaubt mir auf den Straßen wurde es augenblicklich so still. Sehr gruselig, man merkte 90% der Menschen in Venedig waren Argentinier Fans.